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Thomas Tuchel weicht Rangnick-Frage aus: "Krach machender Nachbar"

SID
Aktualisiert
Thomas Tuchel hat keine Lust auf das Rangnick-Thema.
Thomas Tuchel hat keine Lust auf das Rangnick-Thema.Profimedia
Vor der Woche der Wahrheit mit den Krachern gegen Madrid blendet Bayern-Trainer Tuchel das "Hintergrundgeräusch" Rangnick humorvoll aus.

Für Thomas Tuchel ist Ralf Rangnick nicht mehr als ein "lärmender Nachbar". In seiner Münchner "Wohnung" an einer "laut befahrenen Straße" mit vielen "Hintergrundgeräuschen", erzählte der gut gelaunte Trainer des FC Bayern in blumigen Bildern, habe er weder Augen noch Ohren für die drängende Suche nach seinem Nachfolger. Die Frage nach dem neuen Münchner Wunschkandidaten Rangnick sei daher "nicht nur der Krach machende Nachbar, das ist der Nachbar um drei Uhr in der Nacht", scherzte Tuchel und lächelte.

Tuchel und sein FC Bayern haben Eintracht Frankfurt und, viel wichtiger, Real Madrid vor der Brust. In dieser entscheidenden Saisonphase nehme er sich beim Thema Rangnick "die Freiheit, meinen Kopfhörer auf 'noise cancelling' zu stellen und es zu ignorieren", meinte der Coach daher. Wer ihn beerbe, sei nicht sein Thema, sagte der scheidende Coach und betonte: "Es kann in den nächsten elf Tagen um nichts anderes gehen als Fußball. Für alles andere gibt es keine Kapazität."

Match-Center: Bayern München vs. Real Madrid

"Absoluter Fokus"

Auch nicht für Rangnick, der angeblich nur noch "Ja" sagen muss, um nach der EM mit Österreich für zwei oder drei Jahre Bayern-Trainer zu werden. Dabei verbindet Tuchel viel mit Rangnick. Er spielte einst in Ulm unter ihm, ehe ein Knorpelschaden seine Libero-Karriere viel zu früh beendete. Später vermittelte Rangnick den Studenten Tuchel als Jugendcoach nach Stuttgart. "Er hat mir die Tür geöffnet", sagte Tuchel einmal über den "Initiator" für seine Trainerlaufbahn - hindurch gegangen sei er dann aber schon selbst.

Tuchel hätte am Freitag diese und andere Anekdoten erzählen können. Etwa, dass Rangnick ihn auch nach Hoffenheim und Leipzig holen wollte. Aber: Er "erlaube" sich und seiner Mannschaft "keine Ablenkung", sagte er: "Wir sind im absoluten Fokus." Und zwar auf Madrid.

"Wir brauchen uns nicht das Märchen zu erzählen, dass wir zu 100 Prozent nur an Frankfurt denken", sagte Tuchel über das Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky), in dem die Bayern die Qualifikation zur Champions League klarmachen können. Viel bedeutender aber ist der Dienstag (21.00 Uhr/Prime Video), ist Real. "Das ist", sagte Tuchel, "wie wenn sie an einer laut befahrenen Straße wohnen." Entweder man gewöhne sich daran, also an die Tatsache, dass Madrid alles überlagert, die Wohnung also hellhörig ist. Oder man störe sich "permanent" daran und verliere darüber den Blick für das Wesentliche.

"Ohrstöpsel rein und lernen"

Aber da ist ja nicht nur Real, von dessen Qualitäten gerade in K.o.-Spielen Tuchel in den höchsten Tönen schwärmte. Da ist auch die Eintracht und das 1:5 im Hinspiel - eine Niederlage, die Tuchel noch immer "extrem weh tut. In schlaflosen Nächten wache ich auf..." Da sind außerdem die Fans und Klubmitarbeiter, die ihn sogar "beim Kaffee holen" nach Real fragten. Und da ist Rangnick. "Es ist nicht nur die laute Straße, wir haben auch noch ein paar Nachbarn, die Krach machen", ächzte Tuchel.

Daher gelte vor der "Prüfung" gegen die Umschaltmeister aus Hessen: "Ohrstöpsel rein und lernen." Allerdings nicht für Leroy Sane und Serge Gnabry, die sich schon jetzt voll auf Real konzentrieren dürfen. Der Einsatz des umgeknickten Dayot Upamecano ist fraglich.

Als Blaupause für Madrid tauge das Spiel nicht, meinte Tuchel, "weil Frankfurt komplett anders spielt". Noch so ein nerviger Nachbar.