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"Sandwich-Spiel" abgehakt: FC Bayern zwischen Trainersuche und Bernabeu

SID
Thomas Tuchel will nur noch das CL-Finale.
Thomas Tuchel will nur noch das CL-Finale.Profimedia
Trainersuche, Real, Verletzungssorgen: Angesichts der Gemengelage rückt die Niederlage in Stuttgart beim FC Bayern völlig in den Hintergrund.

Spätestens im Bus Richtung München dachte Thomas Tuchel nur noch an Real Madrid - nicht an die eben erlittene Pleite beim VfB Stuttgart und schon gar nicht an die leidige Suche nach seinem Nachfolger beim FC Bayern. "Keinem" seiner Spieler erlaube er "auch nur eine Sekunde noch an dieses Spiel zu denken", betonte Tuchel und ergänzte bestimmt: "Wir denken nur noch daran, was wir am Mittwoch brauchen und wie wir es am besten machen."

Beim Trainer der Münchner ging der Blick nur wenige Minuten nach Abpfiff schon voll auf das Rückspiel in der Königsklasse bei den Königlichen am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) - allen Störfeuern zum Trotz.

Das völlig verdiente 1:3 (1:1) im "Sandwich-Spiel" beim VfB rückte dabei für alle Beteiligten schnell in den Hintergrund. Auch wenn die Leistung der - fairerweise weitgehend neu formierten - Münchner wahrlich keine für glorreiche Champions-League-Nächte war. "It is what it is", sagte Tuchel bei Sky: "Es ist ärgerlich, aber nicht mehr." Auch Max Eberl zeigte sich zuversichtlich, "dass wir das schnell abhaken". Das Selbstvertrauen sei "ungebrochen", betonte der Sportvorstand: "Der große Fokus gilt dem Bernabeu."

Voller Fokus auf Real Madrid

Ob das inmitten der bislang glücklosen Trainersuche auch für Eberl selbst gilt, darf zumindest angezweifelt werden. Die Kandidaten für die Tuchel-Nachfolge werden jedenfalls immer weniger, nach der laut Eberl "sehr" überraschenden Absage von Wunschkandidat Ralf Rangnick hatten sich am Freitag auch die gehandelten Roberto De Zerbi (Brighton and Hove Albion) sowie am Samstag Roger Schmidt (Benfica Lissabon) zu ihren Vereinen bekannt.

Dennoch werde der FC Bayern keinen Trainer nehmen, "der irgendwo frei ist und sich anmeldet, sondern wir wollen trotzdem einen finden, der für Bayern München in den nächsten Jahren arbeiten kann", betonte Eberl und befeuerte gleichzeitig die Spekulationen. "Auf einmal gehen Türen auf, wo du gedacht hast vor drei Wochen, die sind unmöglich", sagte der 50-Jährige und ergänzte kryptisch: "So, damit lasse ich euch jetzt alleine."

Wer damit allem Anschein nach nicht gemeint war: Thomas Tuchel. Eine Kehrtwende beim aktuellen Trainer, das ließen alle Vereinsoberen am Samstag unisono verlauten, sei nicht angedacht. Und auch Tuchel selbst beteuerte, für ihn sei die Situation "im Moment eindeutig". Zumindest für den Trainer darf also gelten: Voller Fokus auf Real!

"Es ist wie verhext"

Die Niederlage in Stuttgart, betonte Tuchel direkt nach dem Spiel, sei jedenfalls "schon wieder vergessen". Um sich den Traum vom Endspiel am 1. Juni in London zu erfüllen, müssen die Bayern bei den Königlichen nach dem 2:2 im Hinspiel siegen - zur Not auch erst im Elfmeterschießen. Der FC Bayern, sagte Kapitän Manuel Neuer selbstbewusst, sei "ganz klar in der Lage, dieses Spiel für sich zu entscheiden".

Allerdings plagen die Münchner neue Personalsorgen. Raphael Guerreiro verletzte sich in Stuttgart am Sprunggelenk und fällt für das Spiel in Madrid aus, Eric Dier erlitt eine Platzwunde am Kopf. "Wir machen mehr Mediziner-Sitzungen als alles andere", sagte Tuchel geknickt: "Das ist ein roter Faden, der sich durch die Saison zieht - leider. Es ist wie verhext."

Vielleicht auch deswegen wollte der 50-Jährige diesen Samstag in Stuttgart möglichst schnell hinter sich lassen. "Wenn es irgendeinen Tag gibt, den wir so schnell wie möglich abhaken sollten, ist das natürlich heute", sagte Tuchel: "Die nächsten vier Tage zählen."