Die Heimat liegt in der Fremde: Marko Arnautovic steht vor Österreich-Debüt

Sein letzten Einsatz für Inter Mailand hatte der 34-jährige Stürmer am 24. September. Danach setzte ihn eine Muskelzerrung am linken Oberschenkel lange außer Gefecht. Am Samstag verhinderte zudem ein Magen-Darm-Virus sein Comeback bei Inters 2:1-Sieg gegen Atalanta Bergamo.

Mittlerweile hat Marko Arnautovic aber alle Wehwehchen überstanden und wurde von Teamchef Ralf Rangnick auch für die kommenden Länderspiel in Estland (16. November) und gegen Deutschland (21. November) in den österreichischen Länderspielkader nominiert. “Ich habe am Sonntagabend mit ihm telefoniert, er hat mir gesagt, er hat keine Probleme mehr und er ist guter Dinge”, sagte Rangnick auf einer Pressekonferenz am Montag.

Arnautovic ist deutschen Fans vorwiegend durch seine Zeit bei Werder Bremen bekannt. Zwischen 2010 und 2013 absolvierte er 72 Einsätze in der Bundesliga (14 Tore). Abseits des Platzes leistete er sich immer wieder kleinere und größere Eskapaden - unter anderem wurde er im April 2014 nach einer Autobahnraserei zusammen mit Eljero Elia von Werder zwischenzeitlich suspendiert. 

Zweiter Anlauf bei Inter

Über Stoke City, West Ham und Shanghai Port führte ihn sein Weg schließlich nach Italien. Nach zwei höchst erfolgreichen Jahren beim FC Bologna lotste ihn schließlich Simone Inzaghi zurück ins San Siro. Schon 2009/10 stand er bei Inter unter Vertrag. 

Im selben Jahr gewannen die Nerazzurri die UEFA Champions League. Arnautovic absolvierte in der europäischen Königsklasse aber keinen einzigen Einsatz und wurde auch in der Serie A kaum von Trainer José Mourinho berücksichtigt. Nicht ohne Grund nannte der portugiesische Startrainer seinen Schützling regelmäßig einen Kindskopf. 

Mittlerweile hat der zweifache Familienvater seinen Ruf als Enfant terrible abgelegt. Beim italienischen Tabellenführer und CL-Finale akzeptiert er seine Rolle als Ergänzungsspieler. “Er hat sich gut eingefügt”, bestätigte Trainer Inzaghi diesen Eindruck.

Karriere begann in der Eredivisie

Inzaghi bestätigte obendrein, dass Marko Arnautovic am Mittwoch gegen RB Salzburg (21 Uhr) auf jeden Fall im Kader stehen wird. Einen Platz in der Startelf gibt es für ihn momentan nicht, Kapitän Lautaro Martinez und der Ex-Gladbacher Marcus Thuram sind an vorderster Front gesetzt. Sollte er beim Gastspiel in der Mozartstadt eingewechselt werden, wäre das kurioserweise seiner erster Klub-Einsatz auf österreichischem Boden - zumindest auf Profiniveau.

Ursprünglich begann Arnautovic seine Profikarriere beim niederländischen Erstligisten Twente Enschede. Das hatte einen triftigen Grund. In seiner Heimatstadt Wien war er sowohl bei der Nachwuchsabteilung von Rapid, der Austria, der Vienna als auch beim FAC aktiv. Früh wurde dem Austro-Serben unfassbares Talent ebenso nachgesagt wie ein schwieriger Charakter.  

Also suchte der Wiener sein Glück in der Akademie von Twente. Nach anfänglichen Eingewöhnungsschwierigkeiten sollte ihm dort schließlich der Durchbruch gelingen: Der Beginn einer beispiellosen Karriere.

Zum Match-Center: RB Salzburg vs. Inter