Die Achterbahnfahrt geht weiter: Dortmund auf der Suche nach Antworten
Warum es so schwierig sei, die viel zitierten "zwei Gesichter" in den Griff zu bekommen? Die Antwort auf die leidige Frage, die den BVB nicht erst seit dieser Saison begleitet, fiel Sebastian Kehl schwer. "Wir sind auf der Suche, das ist doch klar. Weil wir wissen, was uns am Ende blüht, wenn wir womöglich wieder in diese Rolle reinkommen", sagte der Sportdirektor.
Doch die BVB-Achterbahn rast derzeit wieder rauf und runter. Das 1:5-Debakel beim VfB Stuttgart, die 7:1-Gala in der Champions League gegen Celtic Glasgow - und nur vier Tage später die Niederlage im Stadion An der Alten Försterei, wo Dortmund die erste Hälfte fast völlig verschlafen hatte.
Sahin: "Wollen eine Top-Mannschaft sein"
"Es ist total menschlich, dass man nicht immer die Top-Leistung abruft", räumte Sahin ein: "Aber um eine Top-Mannschaft zu sein, und wir wollen eine Top-Mannschaft sein, müssen wir es hinbekommen, alle drei Tage Ergebnisse zu erzielen."
In Berlin hatte ein langer Ball gereicht, um Dortmund auszuhebeln, im Eins-gegen-Eins verursachte Nico Schlotterbeck dann den Elfmeter. Unions Abwehrspezialist Kevin Vogt, der zehn Jahre lang nicht getroffen hatte, verwandelte sicher (26.) und beendete die längste Torlos-Serie eines Feldspielers in der Bundesliga. Yorbe Vertessen erhöhte noch vor der Pause (45.).
Probleme in der Offensive und Defensive
"Wie wir die Tore kassiert haben, geht nicht", monierte Sahin bei Sky. Auch Kehl nahm die Mannschaft in die Pflicht. "Wir haben sehr viele erfahrene Spieler, sehr viele Nationalspieler auf dem Platz. Wie wir uns teilweise verhalten, geht einfach nicht. Das wird auch jeder Spieler selbst wissen."
Aber auch die Offensive, die ohne den verletzten Champions-League-Helden Karim Adeyemi auskommen musste, kam gegen Union nicht ins Rollen. Eine Aufholjagd nach einem Zwei-Tore-Rückstand, wie zuletzt gegen den VfL Bochum (4:2), blieb aus. Julian Ryerson gelang nur noch der Anschlusstreffer (62.) gegen seinen Ex-Klub.
Und so geht die Ursachenforschung weiter, die Suche nach dem Warum. "Wir haben jetzt eine Länderspielpause. Gehen Sie davon aus, dass wir uns sehr, sehr viele Gedanken machen", versicherte Sahin. Zwei Wochen bleiben den Dortmundern, um vor dem nächsten Bundesliga-Duell mit dem Aufsteiger FC St. Pauli Antworten zu finden.