Champions League-Auslosung: Bayern nach England, Dortmund trifft auf Atletico

Die Hinspiele der Runde der letzten Acht steigen am 9./10. April, eine Woche später geht es in die Rückspiele. Nach der Vorschlussrunde am 30.4./1.5. sowie 7./8.5. winkt das Finale im ehrwürdigen Londoner Wembley-Stadion am 1. Juni.

Alle Viertelfinalpaarungen in der Übersicht:

FC Arsenal vs. FC Bayern

Atletico Madrid vs. Borussia Dortmund

Real Madrid vs. Manchester City

Paris Saint-Germain vs. FC Barcelona

Alle Halbfinalpaarungen in der Übersicht:

Atletico Madrid/Borussia Dortmund vs. Paris Saint-Germain vs. FC Barcelona

FC Arsenal/FC Bayern vs. Real Madrid/Manchester City

Deutsche Stimmen zur Auslosung

Jan-Christian Dreesen (Vorstandschef Bayern München): "Es wird auf jeden Fall ein schwerer Weg nach Wembley! Arsenal als Tabellenführer der Premier League ist in Top-Form, es wird ein Spiel auf Augenhöhe. Das sind nicht mehr die Gunners, gegen die wir die letzten drei Spiele deutlich gewinnen konnten. Die Zielsetzung ist dennoch klar: Nachdem jetzt drei Mal in Folge im Viertelfinale Schluss war, wollen wir unbedingt weiterkommen."

Max Eberl (Sportvorstand Bayern München): "Wir wollen ins Halbfinale kommen, auch wenn Arsenal zu den Top-Vereinen in Europa gehört. Sie haben sich über die letzten Jahre entwickelt. Jetzt haben sie eine ausgewogene Mannschaft mit unglaublicher Schnelligkeit in der Offensive. Und sie spielen sehr attraktiven Fußball."

Thomas Tuchel (Trainer Bayern München): "Wir haben mit Sicherheit den schwierigsten Weg vor uns, den man sich vorstellen kann, spielen jetzt gegen eine der besten Mannschaften in Europa. Sie spielen seit zwei Jahren konstant in der Spitze. Es ist ein homogenes, gefährliches Team, sie schießen extrem viele Tore. Aber wir wissen um unsere Qualitäten."

Manuel Neuer (Kapitän Bayern München): "Es ist eine sehr starke Mannschaft, sie haben einen sehr guten Spirit. Es werden zwei harte Spiele, wir müssen alles zeigen, um weiterkommen zu können. Es wird ein spannendes Duell."

Thomas Müller (Bayern München): "Kai Havertz, mein Freund, ich warte auf dich! Ein schönes Los, zwei sehr gute Mannschaften, zwei sehr schöne Stadien und Städte. Es wird hart, aber ich bin immer positiv."

Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer Borussia Dortmund): "Für uns war das Wichtigste: Wir wollten gerne das Auswärtsspiel als erstes haben. Atletico ist ein tolles Los für uns, aber du willst nicht im Rückspiel nach Madrid. Wir können damit gut leben, dass wir zuerst auswärts spielen. Es wäre eine coole Sache, nochmal gegen die Bayern in Wembley als Revanche. Aber wir müssen uns nichts vormachen, das werden schwere Spiele. Aber Atletico gegen uns, das ist fifty-fifty."

Sebastian Kehl (Sportdirektor Borussia Dortmund): "Mit Atletico haben wir 2018 eine gute Erfahrung gemacht, da sind wir dort weitergekommen. Das Los tut uns gut, das findet auf Augenhöhe statt. Ich bin sehr optimistisch und freue mich riesig darauf. Das wird viel Spaß machen, sich darauf vorzubereiten."

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund): "Wir freuen uns. Das ist ein sehr interessantes Los und ein starker Gegner. Atletico ist schon ein kleines Monster in K.o.-Spielen. Das klare Ziel wird sein, dort ein gutes Ergebnis zu erreichen und dann eine ähnlich magische Nacht zu erleben wie vor zwei Tagen."

Bayern als "Horror-Los" für Arsenal

Der FC Arsenal erwischt das "Horror-Los" Bayern München, für Teamchef Mikel Arteta wird ein "Albtraum" wahr, so sehen es einige in England. In Spanien indes wird Atletico Madrid beinahe beglückwünscht zum Duell mit Borussia Dortmund - internationale Pressestimmen zur Auslosung des Viertelfinales in der Champions League.

The Sun: "Arsenal erwischt ein Horror-Los. Die Gunners haben endlich ihren Achtelfinal-Fluch gebrochen, belohnt werden sie dafür mit einem Duell gegen Bayern München. Sie werden eine Revanche für die Peinigung im Jahr 2017 suchen, als Arsenal insgesamt mit 2:10 verlor. Manchester City bekommt indes Real Madrid, das absolute Glamour-Duell."

Daily Mail: "Artetas Albtraum-Los. Arsenal bekommt Bayern München – und ein Wiedersehen mit dem alten Feind Harry Kane. Manchester City hat es schwer. Sie sehen sich Madrid, Bayern München und Arsenal gegenüber, und das ist bloß der Weg ins Finale."

The Telegraph: "Kane seit seinem Abschied aus Tottenham eine sehr produktive Bundesliga-Saison. Englands Kapitän will die alten Rivalen unbedingt ausschalten, um die eigenen Hoffnungen auf eine Trophäe in dieser Saison am Leben zu halten."

Spanier sehen Dortmund als Glückslos

Marca: "Zwei große Knaller bei der Auslosung: Real Madrid gegen den Titelverteidiger und seinen letztjährigen Henker, und Barca gegen PSG mit Mbappe und Luis Enrique. Atletico hatte das Glück, auf Dortmund zu treffen, den auf dem Papier schwächsten Gegner, wenn auch das Rückspiel nicht im Metropolitano stattfinden wird."

AS: "Die drei LaLiga-Vertreter gingen sich gegenseitig aus dem Weg, nicht aber zwei sehr schweren Gegnern - im Fall von Real Madrid und Barca. Besser erging es Atleti, das gegen Dortmund antritt, allerdings mit dem großen Nachteil, dass das Rückspiel im Signal Iduna Park stattfindet."

Mundo Deportivo: "Atletico ist vor dem Spiel gegen Dortmund optimistisch. Nachdem sie Inter ausgeschaltet haben, sehen sie sich in der Lage, jeden in Europa zu schlagen. Es ist nicht mehr das Dortmund früherer Epochen und sie finden in der Bundesliga schwer zur Konstanz. Doch die Verstärkung durch Sancho und das gute Niveau von Brandt oder Reus verleihen ihnen Relevanz, insbesondere mit Blick darauf, dass das Rückspiel in Deutschland stattfindet."

Elite Europas unter sich

Insgesamt bestand das Feld der Viertelfinalisten aus der Elite des europäischen Fußballs. Spanien ist traditionell eine Macht in den späten Runden der Königsklasse und ist mit Meister FC Barcelona sowie den Hauptstadtklubs Real Madrid und Atletico Madrid gleich dreifach vertreten. Dazu kommen Top-Favorit Manchester City und der FC Arsenal aus der Premier League sowie Thomas Tuchels Ex-Klub Paris Saint-Germain.

Bei der Auslosung am Mittag im UEFA-Hauptquartier in Nyon waren generell alle Paarungen möglich. Die Ländereinschränkungen, die bis zum Achtelfinale gegolten haben, sind nun aufgehoben. Auch in deutsch-deutsches Duell zwischen den Bayern und dem BVB und somit eine Revanche für das Champions League-Finale 2013 in Wembley war also denkbar. Detailliert haben wir euch alle Informationen zum Ablauf der Auslosung in diesem Artikel zusammengefasst.

BVB unter "großen Klubs in Europa"

Für Borussia Dortmund kann die Champions League in dieser Saison eine lukrative Flucht aus der Bundesliga-Realität sein. In der Königsklasse setzte man sich nach einem schwierigen Hinspiel (1:1) unter der Woche mit 2:0 vor heimischer Kulisse gegen die PSV Eindhoven durch und löste damit ebenfalls das Ticket für die Runde der letzten Acht. Jadon Sancho brachte den BVB früh in der ersten Hälfte in Führung und läutete die wohl beste Dortmunder halbe Stunde des Saison ein. Das erlösende 2:0 hoben sich die Schwarz-Gelben in Person von Marco Reus aber für die Schlusssekunden auf.

Während in der Liga sogar die Qualifikation für die nächste Saison in der Königsklasse in Gefahr ist, darf in Europa groß geträumt werden. "Warum sollten wir nicht noch eine Runde weiterkommen?", fragte Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem Eindhoven-Spiel mutig. Auch Niklas Füllkrug sieht seinen Verein als einen der "großen Klubs in Europa" und fasste vor der Auslosung prägnant zusammen: "Wer kommt, der kommt".

Zum Match-Center: Borussia Dortmund vs. PSV Eindhoven

Bayern dreht Hinspielniederlage

Personelle Probleme in der Abwehr, Unruhe rund um Trainer Thomas Tuchel und dann auch noch das verlorene Hinspiel im Stadio Olimpico gegen Lazio Rom. Lange Zeit sah es so aus, als würde der FC Bayern zum ersten Mal seit der Saison 2018/19 wieder bereits im Achtelfinale der Champions League die Segel streichen müssen. Zusätzlich geschwächt durch den Platzverweis von Dayot Upamecano aus dem Hinspiel und ein enttäuschendes 2:2 gegen Freiburg in der Bundesliga standen die Münchner mächtig unter Druck.

Doch der deutsche Rekordmeister lieferte und legte ein blitzsauberes Rückspiel hin. In der heimischen Allianz Arena besiegte man die Italiener durch einen Doppelpack von Harry Kane und einen Treffer von Routinier Thomas Müller mit 3:0 und darf damit weiter vom Finale in Wembley träumen, auch wenn das für Vorstandschef Jan-Christian Dreesen "vermessen" erschien. In jedem Fall sicher haben die Bayern die 10,6 Millionen Euro Prämie der UEFA, die das Erreichen des Viertelfinals einbringt.

Zum Match-Center: FC Bayern vs. Lazio Rom