Champions League am Mittwoch: RB empfängt Haaland und Pep – BVB gegen Milan unter Druck

Insgesamt 20 Spieler sind seit 2012 zusammengekommen, die den Schritt aus der sogenannten "RB-Schule" von Salzburg nach Leipzig gegangen sind. Ob gern gesehen oder nicht, das Red Bull-Imperium bietet Inhouse-Karrierechancen wie wohl kaum ein anderer Fußballverein. Es schien vorgezeichnet, dass die norwegische Tormaschine Erling Haaland Anfang 2020 den gleichen Weg einschlägt und nach starken Leistungen beim österreichischen Meister dem Ruf in die Messestadt folgt.

Doch es kam anders: Der Hüne entschied sich für Borussia Dortmund, von da ging der Aufstieg kometenhaft weiter zu Manchester City. Der Titelgewinn in der Champions League im letzten Sommer war der vorläufige Höhepunkt der Karriere des 23-Jährigen, der am Mittwoch (ab 21 Uhr live bei DAZN und in der Flashscore-Audioreportage) in Leipzig auf seinen ehemaligen Schwesterklub trifft.

Zum Match-Center: RB Leipzig vs. Manchester City

Nach dem verdienten Auftaktsieg in Bern und dem Punktgewinn gegen Rekordmeister Bayern in der Bundesliga kommt RB mit Selbstvertrauen in die Partie und will Revanche nehmen für die 0:7-Packung von City aus der letzten Spielzeit. Es dürfte kaum einen besseren Zeitpunkt geben, denn City hat seine letzten beiden Spiele gegen Newcastle im League Cup und gegen die Wolves in der Liga verloren. Verzichten müssen die Roten Bullen dagegen auf Benjamin Henrichs, der sich gegen den FC Bayern eine leichte Muskelverletzung zugezogen hat.

Im Parallelspiel der Gruppe G treffen die beiden Außenseiter der Staffel aufeinander. Roter Stern Belgrad konnte aus dieser Rolle zum Auftakt durchaus überraschen und führte durch ein Tor von Osman Bukari zur Halbzeit gar mit 1:0 im Etihad Stadium. Später gab es eine 1:3-Niederlage, doch die Serben können viel Positives aus der Leistung in England mitnehmen.

Zum Match-Center: Roter Stern Belgrad vs. Young Boys Bern

Gegen die Young Boys Bern dürfte ein Erfolg deutlich wahrscheinlicher sein, zumal die Schweizer die letzten sechs Spiele gegen Teams aus Serbien nicht gewonnen haben. Auch YB verlor das erste Match mit 1:3 gegen Leipzig und steht gegen den wohl schwächsten Gruppengegner nun schon unter Druck. Eine schöne Ausgangsposition für ein spannendes Duell – und wenn auch nur um Europa League-Platz drei.

Gruppe F: Dortmund unter frühem Druck

Das Thema Erling Haaland ist ja durchaus auch in Dortmund bekannt, da ist man ein Jahr nach dem Abgang des Norwegers weiterhin auf der Suche nach einem Nachfolger. Immerhin hat Niclas Füllkrug in der Liga gegen Hoffenheim sein Tor-Debüt für die Schwarz-Gelben gegeben, das sollte ihm auch am Mittwochabend (ab 21 Uhr live bei DAZN und in der Flashscore-Audioreportage) gegen die AC Mailand einen Platz in der Startelf bescheren.

Zum Match-Center: Borussia Dortmund vs. AC Mailand

Nach der Niederlage in Paris zum Auftakt hat die Borussia in der "Todesgruppe" F im Heimspiel gegen die Italiener schon einen gewissen Druck, die ersten Punkte einzufahren. Seit August 2022 hat man beim BVB kein Heimspiel mehr verloren, die gelbe Wand soll auch in der Champions League einen Beitrag zum Sieg leisten. Umso mehr, weil die Bilanz der Westfalen gegen italienische Teams mit nur zwölf Siegen aus 37 Spielen nicht besonders gut ist.

Das will die AC Mailand ausnutzen, die ihrerseits ein frustrierendes 0:0 gegen ein mauerndes Newcastle am ersten Gruppenspieltag verdauen musste. Der siebenmalige Champions League-Sieger wird dabei auch auf Rückkehrer Cristian Pulisic zurückgreifen. Der ehemalige Dortmunder ist seit seinem Wechsel vom FC Chelsea im Sommer gut in der Modestadt angekommen und war in der Liga bereits an vier Treffern beteiligt.

Saudi-Arabien gegen Katar heißt es im anderen Spiel der Gruppe F – oder eben Newcastle United gegen Paris Saint-Germain. Nach mehr als 20 Jahren der europäischen Dürre kehrt die Champions League mit einem echten Knaller in den St. James' Park zurück und die Gastgeber könnten nicht motivierter sein. Insgesamt ist die Mannschaft von Eddie Howe seit fünf Spielen ohne Gegentor, dazu spielte man sich in der Premier League zuletzt zu zehn Toren aus zwei Spielen gegen die Aufsteiger Sheffield und Burnley.

Zum Match-Center: Newcastle United vs. Paris Saint-Germain

Auch Paris besticht nach den Abgängen der Offensiv-Superstars Neymar und Lionel Messi momentan eher durch defensive Sicherheit als durch offensive Kreativität, was unter anderem das 0:0 in der Ligue 1 am Wochenende gegen Dorfklub Clermont belegt. Viele Tore sind also eher unwahrscheinlich, auch wenn mit Kylian Mbappe ein Spieler auf Seiten der Franzosen steht, der in elf Aufeinandertreffen mit englischen Klubs sechs Tore erzielt hat.

Gruppe E: Atletico will ersten Sieg

Bereits ab 18:45 Uhr eröffnet Atletico Madrid den Champions League-Abend im heimischen Metropolitano und will dabei endlich wieder die Strahlkraft auf europäischer Bühne ausüben, die den Klub in der Simeone-Ära so gefürchtet gemacht hat. Zuletzt kämpfte man sich in der Liga zu einem 3:2-Erfolg nach Rückstand über Cadiz, in der Königsklasse musste man am ersten Spieltag ein bitteres Gegentor durch Lazio-Keeper Ivan Provedel in der Nachspielzeit zum Ausgleich hinnehmen.

Zum Match-Center: Atletico Madrid vs. Feyenoord Rotterdam

So richtig rund läuft es also noch nicht für die Colchoneros, was dem formstarken Feyenoord entgegenkommen dürfte. Die Mannschaft von Arne Slot ist nicht nur seit sieben Spielen ungeschlagen, sondern hat auch den Gruppenauftakt souverän gewonnen. Ohne den großen Druck kann der niederländische Meister seine Spielstärke auf den Platz bringen und dabei vor allem auf Flügelspieler Calvin Stengs hoffen, der in den vergangenen sechs Spielen an acht Treffern beteiligt war.

Einer dieser Treffer fiel gegen die neun Mann von Celtic Glasgow am ersten Spieltag der Gruppe, die sich am Ende mit 0:2 geschlagen geben mussten. Nun wollen die Grün-Weißen in ihrem ersten Heimspiel dreifach punkten und damit das Schicksal von 2019 wiederholen, als sie die Männer aus der italienischen Hauptstadt in der Europa League mit 2:1 besiegten. Bleibt nur noch die Frage, ob die Schotten diese Leistung auch in der Königsklasse abrufen können, denn dort sind sie seit der Saison 2013/14 ohne Heimsieg in der Gruppenphase.

Zum Match-Center: Celtic Glasgow vs. Lazio Rom

Lazio Rom sollte allerdings ein Gegner sein, der keine unüberwindbare Hürde darstellt. Trotz des dramatischen Torwart-Treffers zum 1:1 gegen Atletico am ersten Gruppenspieltag kommen die Laziali in schwacher Form nach Schottland: Nur zwei Siege konnten sie in den ersten sieben Spielen der Serie A holen, am Wochenende gab es ein 0:2 gegen Milan. Der letzte Auswärtssieg in der Champions League datiert gar aus dem Jahr 2003, die Vorzeichen für einen Erfolg im Celtic Park stehen also schlecht.

Gruppe H: Galeno will auch Barcelona ärgern

Die beiden Sieger des ersten Spieltags treffen im Estadio do Dragao zum Topspiel der Gruppe H aufeinander. Dass der FC Porto auf europäischer Bühne schwer zu schlagen ist, hat am ersten Spieltag Shakhtar Donezk in Hamburg zu spüren bekommen. Bei dem 3:1 stach vor allem der Brasilianer Galeno mit zwei Toren und einer Vorlage heraus. 

Zum Match-Center: FC Porto vs. FC Barcelona

Da Porto seit 1985 nicht mehr gegen den FC Barcelona gewonnen hat (in Wirklichkeit haben sie sogar alle vier Spiele seitdem verloren) und da die Blaugrana in guter Frühform zu sein scheinen, geht die Mannschaft von Trainer Xavi als Favorit in die Partie. Seit neun Spielen sind die Katalanen inzwischen ungeschlagen und wollen auch offensiv wieder Angst und Schrecken verbreiten wie beim 5:0-Auftaktsieg in der Champions League gegen Royal Antwerpen.

Die Belgier hingegen haben anlässlich ihres CL-Debüts in Barcelona eine richtige Klatsche serviert bekommen, von der sie sich nun im Heimspiel gegen Shakhtar Donezk erholen wollen. Der Prozess des Verarbeitens dauert noch an, in der Liga gab es zuletzt drei torlose Remis hintereinander. Vertrauen müssen sie auf ihren routinierten Stürmer Vincent Janssen, der der entscheidende Mann in der Qualifikation gegen AEK Athen war.

Zum Match-Center: Royal Antwerpen vs. Shakhtar Donezk

Da die Ukrainer in ihrer inzwischen reichhaltigen Champions League-Geschichte noch nie gegen ein Team aus Belgien verloren haben, dürfte es aber eine schwere Aufgabe werden. Shakhtar hat nach dem 1:3 gegen Porto in Hamburg ebenfalls einiges wiedergutzumachen, zumal man am Wochenende in der Liga gegen Außenseiter Vorskla Poltava verlor.