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"Wenn Hertha absteigt, dann mit mir" – Dardai geht dritte Amtszeit in Berlin an

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Pal Dardai geht in seine dritte Amtszeit bei Hertha BSC.
Pal Dardai geht in seine dritte Amtszeit bei Hertha BSC.Profimedia
He's back. Pal Dardai ist zum dritten Mal Trainer der Profimannschaft von Hertha BSC und gab am Montag seine erste Pressekonferenz. Mit einer Prise der ihm eigenen Folklore betonte er: "Wenn Hertha absteigt, dann mit mir". Unterstützt wird Dardai von seinem gewohnten Co-Trainer Admir Hamzagic und seinem Landsmann Tamas Bodog.

Pal Dardai, der die Profimannschaft bereits von 2015 bis 2019 trainiert hatte, betonte direkt zu Beginn der Pressekonferenz, dass er eigentlich geplant hatte, ab Sommer zurück in die Hertha-Akademie zu kommen. So war es laut Sportdirektor Benjamin Weber auch der Stallgeruch, der den Ausschlag für Pal Dardai gegeben hat. "Pal kennt hier jeden Grashalm und braucht keine Eingewöhnungszeit", so der 43-Jährige, der in der Vergangenheit gemeinsam mit dem Ungarn in der Hertha-Jugend gearbeitet hatte. Gleichzeitig dementierte er auch Gerüchte, dass es intensiveren Kontakt zu anderen Bewerbern gab. In den Medien wurde beispielsweise Markus Gisdol gehandelt, der aus seiner Zeit in Hoffenheim und Hamburg noch Kontakt zu Johannes Spors hat. Spors fungiert als sportlich Verantwortlicher beim neuen Hertha-Investor 777 Partners.

Das Ziel von Dardai sei es, Herthas erste Mannschaft wieder attraktiver zu machen, damit sie wieder als Ziel für die eigenen Jugendspieler gilt. Zuletzt war es am Beispiel von Linksverteidiger Lukas Ulllrich immer wieder zu ablösefreien Abgängen von hoffnungsvollen Jugendspielern gekommen. Genau wie einige Jahre vor ihm Luca Netz zieht es Ullrich am Ende der Spielzeit zu Borussia Mönchengladbach. Als Beispiel für Jugendspieler, die unter ihm eine Chance in der Bundesliga-Mannschaft bekommen könnten, nannte er den 17-jährigen Flügelspieler Ibrahim Maza, der zuletzt mit der U19 im Halbfinale der A-Jugend-Bundesliga an Borussia Dortmund gescheitert war.

Laut Dardai gebe es bei den Hertha-Profis derzeit viele Probleme, zu dessen Analyse er sich allerdings nicht öffentlich äußern wollte. Für die Bewältigung setzt er auf eine klare Taktik, die er der Mannschaft ab dem ersten Training am Montag um 15:30 Uhr vermitteln will. In den Partien hofft er auch "auf ein bisschen Spielglück", das in der letzten Zeit gefehlt habe. Zudem kündigte er an, vermehrt auf Standardsituationen zu setzen, die ihm in der letztjährigen Saisonschlussphase unter Felix Magath sehr imponiert haben. Um diese Aufgabe werde sich sein Assistent Tamas Bodog kümmern.

Angesprochen auf die Kommunikation in der Mannschaft forderte der Rekordspieler der Berliner Führungsstärke. Diese müsse nicht unbedingt aus dem Spieler selbst kommen, man könne ihn auch dazu erziehen. Als Beispiele nannte der Mann aus Pecs die Ex-Hertha-Spieler Fabian Lustenberger und Sami Allagui, die sich im Laufe der Jahre zu Führungsfiguren entwickelt hätten. Die Alte Dame hatte sich als Ergänzung zu Mittelfeldspieler Kevin-Prince Boateng in der Winterpause mit dem Türken Tolga Cigerci verstärkt, der unter Ex-Trainer Sandro Schwarz als kommunikationsstarker Stratege gesetzt war.

Der Vertrag des Ungarn läuft zunächst nur für die verbleibenden sechs Bundesliga-Spiele. Eine Weiterbeschäftigung im Anschluss ist nicht ausgeschlossen, laut Dardai zähle im Fußball immer "der nächste Pass". Generell sah sich Dardai bis zum Anruf von Weber als "Rentner" und hatte viel Zeit mit seinem neuen Maltipoo verbracht, den er nun in den heimischen vier Wänden zurücklassen musste. Nicht nur dieser war zunächst skeptisch, sondern auch seine Frau Monika. Sie habe "zuhause die Hosen an" und "Benni (Sportdirektor Benjamin Weber, Anm. d. Red.) hat sie überzeugt", so der Ungar, der seinen Verein im Jahr 2017 in die Europa League führte.