Transfersperre bestätigt: Kein Freispruch für 1. FC Köln
"Wir hätten uns ein anderes Urteil gewünscht und auch erwartet", sagte Geschäftsführer Christian Keller: "Entsprechend sind wir sehr enttäuscht, dass der CAS trotz zahlreicher Gegenbeweise die Kündigung von Jaka Potocnik als nicht rechtswirksam eingestuft und gleichzeitig auch keine hinreichenden Beweise für eine Nicht-Anstiftung zu dieser Kündigung durch den 1. FC Köln gesehen hat."
Unabhängig davon besitze der Verein nun "Klarheit", der "mehrmonatige Schwebezustand ist endlich vorüber", so Keller weiter: "Wir haben immer gesagt, dass wir das Szenario Transfersperre stets mitbedacht haben und werden unsere Kaderplanung bis zum Ende der nunmehr feststehenden Sperre dementsprechend gestalten." Die abstiegsbedrohten Kölner können in den anstehenden Transferperioden im Winter und im Sommer ihren Kader nicht verstärken.
Der erste Bundesligameister steht aber noch vor einer weiteren großen Herausforderung: Nachdem der 1. FC Köln durch das 0:2 am Mittwoch bei Union Berlin auf einem direkten Abstiegsplatz überwintert, trennte sich der Klub ebenfalls am Donnerstag nach zweieinhalb Jahren von seinem Cheftrainer Steffen Baumgart. Die Nachfolge ist noch ungeklärt.
Rechtsstreit um slowenisches Talent
Der 1. FC Köln hatte im vergangenen April Berufung vor dem CAS gegen das FIFA-Urteil einer Transfersperre eingelegt. Im September fand die mündliche Verhandlung in Lausanne statt. Streitpunkt zwischen dem FC und dem slowenischen Meister Ljubljana war die Verpflichtung des damals 16 Jahre alten slowenischen Nachwuchsstürmers Jaka Cuber Potocnik im Januar 2022 durch die Kölner.
Aus Sicht des Bundesligisten hatte der Spieler seinen Vertrag in Ljubljana zuvor rechtmäßig gekündigt, die Slowenen warfen dem FC dagegen Anstiftung zum Vertragsbruch vor und beschwerten sich beim Weltverband.
Dieser verhängte unter anderem die Transfersperre. Die Kölner wehrten sich vor dem CAS, der die Strafen Ende Mai zunächst aussetzte. Der Streit zwischen den Klubs wurde zuletzt immer heftiger geführt. So haben die Kölner der Gegenseite einen Betrugsversuch vorgeworfen und Strafanzeige gestellt, die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt. Ljubljana ging daraufhin ebenfalls mit weiteren Vorwürfen an die Öffentlichkeit und unterstellte dem FC einen Bestechungsversuch im Vorfeld der CAS-Verhandlung.