Transfer-Update: FC Barcelona leidet an Geldmangel - Tah in der Warteschleife
Tauziehen um Nico Williams
Nico Williams hatte entscheidenden Anteil daran, dass sich Spanien bei der EM den Titel sichern konnte. Der 22-jährige Flügelflitzer hat mit seinem Tempodribblings ganz Europa begeistert und sich folgerichtig ins internationale Rampenlicht gespielt.
Barcelonas Vereinspräsident Joan Laporta ist der Hype nicht entgangen. Kurzerhand versprach er den Fans der Blaugrana, "alles zu versuchen", um Williams zu verpflichten.
Spanische Medien berichteten von einer mündlichen Einigung zwischen den Katalanen und dem Shootingstar. Dessen aktueller Arbeitgeber Athletic Bilbao soll davon aber nichts gewusst haben. Die Basken sind von dieser Vorgehensweise gar nicht begeistert.
Problematisch, denn: Das stark verschuldete Barca kann sich die Ausstiegsklausel in Höhe von 60 Millionen Euro eigentlich nicht leisten. Möchte man den Deal finalisieren, wäre man dementsprechend auf ein Entgegenkommen Bilbaos angewiesen.
Zusätzlich erschweren einige Nebenbuhler dem 27-fachen Meister das Leben. Insbesondere PSG hat laut "AS" die Bemühungen um Williams intensiviert, für den französischen Meister wäre auch die oben genannte Ablöse ohne große Probleme stemmbar.
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Tah und De Ligt: Warten auf die Kettenreaktion
Dass Jonathan Tah zum FC Bayern München wechselt, galt vor wenigen Wochen als beschlossene Sache. Bei Bayer 04 Leverkusen hat der Innenverteidiger nur noch ein Jahr Vertrag, Tah forciert einen Abgang. Mittlerweile wird der Wechsel nach München aber immer unwahrscheinlicher.
Laut "Bild" ist eine Einigung zwischen dem amtierenden Double-Sieger und dem deutschen Rekordmeister außer Sichtweite: Der FC Bayern möchte für den 28-jährigen Innenverteidiger nur 18 Millionen Euro Ablöse bieten, die Werkself verlangt 30 Millionen Euro.
Die Münchener können das Angebot aktuell nicht erhöhen. Uli Hoeneß hat bei einem öffentlichen Auftritt lautstark angekündigt, dass es beim Rekordmeister ohnehin erst wieder Neuzugänge geben kann, wenn eigene Spieler verkauft werden. Zitat: "Der FC Bayern hat keinen Geldscheißer."
Erster Verkaufskandidat bleibt Matthijs de Ligt. Der Niederländer möchte zu Manchester United wechseln. Doch auch hier stocken die Verhandlungen. Laut "Sky" ist United nicht dazu bereit, mehr als 38 Millionen Euro Ablöse zu bieten. In München wünscht man sich mindestens 50 Millionen Euro.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Erzielen die Red Devils und der FC Bayern eine Einigung bezüglich De Ligt, stünde auch einem Wechsel von Jonathan Tah nichts mehr im Wege.
Jeder will ein Stück vom Kuchen haben
Italien spielte eine schwache Europameisterschaft, bereits nach dem Achtelfinale musste sich die Squadra Azzurra aus dem Wettbewerb verabschieden. Für Riccardo Calafiori war das Turnier dennoch ein großer Erfolg. Nach einem starken Jahr mit dem FC Bologna, zeigte er auch bei der EM in Deutschland starke Leistungen.
Die Belohnung: der 22-Jährige steht kurz vor einem Wechsel zum FC Arsenal. Die Gunners sind bereit, 45 Millionen Euro plus Boni auf den Tisch zu blättern. Das berichtet die "Gazzetta dello Sport". Allerdings müssen noch ein paar letzte Hürden überwunden werden. Denn auch Calafioris Ex-Vereine wollen ein Stück vom Kuchen abbekommen.
Der FC Basel hat den Abwehrspieler erst im vergangenen Sommer an Bologna verkauft - damals sicherten sich die Schweizer eine Weiterverkaufsbeteiligung über 50 Prozent. Heißt: Auf Basel wartet ein Geldregen in Höhe von 22,5 Millionen Euro. Oder etwa doch nicht?
Laut "Gazzetta" möchte AS Rom von dieser Summe wiederum 40 Prozent kassieren - also rund 8 Millionen Euro. Denn als Calafiori 2022 nach Basel verkauft wurde, sicherten sich die Giallorossi ebenfalls eine Weiterverkaufsbeteiligung. Diese möchten die Römer erneut geltend machen. Es kündigt sich ein Rechtsstreit zwischen Basel und der Roma an - obwohl keiner der beiden Vereine direkt an Calafioris Wechsel beteiligt ist.
Fenerbahce bläst zum Angriff
Wer Jose Mourinho engagiert, bekommt mehr als nur einen Fußball-Trainer. Acht Meistertitel und fünf europäische Wettbewerbe hat der Portugiese mit seinen Vereinen bereits gewonnen. Wo Mourinho auch hingeht, der Erfolg begleitet ihn.
Kein Wunder, dass sein neuer Arbeitgeber Fenerbahce darum bemüht ist, dem 61-jährigen Starcoach jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Zuletzt wurde man in der Spielzeit 2013/14 türkischer Meister. In den vergangenen zwei Jahre musste man ausgerechnet Erzrivale Galatasaray den Vortritt lassen.
Mourinho soll den 1907 gegründeten Traditionsverein zurück zu alter Stärke führen. Ein paar teure Neuverpflichtungen gelten da als Selbstverständlichkeit.
So hat man den marokkanischen Mittelstürmer Youssef En-Nesyri vom FC Sevilla verpflichtet - kolportiert wird eine Ablösesumme von mindestens 20 Millionen Euro. Damit wäre er der teuerste Spieler, den je ein türkischer Verein verpflichtet hat.
Nicht der einzige kostspielige Deal in diesem Transfersommer: Caglar Söyüncü wurde fest von Atletico verpflichtet (8,5 Mio. Euro), aus Saudi-Arabien kam Flügelstürmer Allan Saint-Maximin (Leihsumme von 8 Mio.), Oguz Aydin kam vom Ligarivalen Alanyaspor (6 Mio.), Rade Krunic wechselte vom AC Milan an den Bosporus.
Übersicht: Die wichtigsten Deals
Amadou Onana - vom FC Everton zu Aston Villa - 59,35 Mio. Euro
Youssef En-Nesyri - vom FC Sevilla zu Fenerbahce - 20 Mio. Euro
Pierre-Emil Höjbjerg - von Tottenham zu Marseille - Leihe inkl. Kaufoption (20 Mio.)
Thijs Dallinga - von Toulouse zu Bologna - 15 Mio. Euro
Caleb Wiley - von Atlanta United zu Chelsea - 10,1 Mio. Euro
Jesper Lindström - von Neapel zu Everton - Leihe (noch nicht offiziell, Stand 24. Juli, 16:15 Uhr MEZ)