Transfer-Update: Dortmund bläst zum Angriff - PSG schnappt sich Wunderkind

Dortmund macht Nägel mit Köpfen

Die abgelaufene Spielzeit war für Borussia Dortmund eine emotionale Achterbahnfahrt. In der Liga belegte man nur den fünften Tabellenplatz. Der Einzug ins Endspiel der UEFA Champions League ließ den BVB vom ganz großen Wurf träumen - trotz einer starken Performance wurde man im Wembley-Stadion von Rekordsieger Real Madrid souverän in die Schranken gewiesen (0:2).

Edin Terzic stand laufend im Kreuzfeuer der Kritik, im Sommer erklärte der Coach überraschenderweise seinen Abschied. Daraufhin hat - erwartungsgemäß - sein Co-Trainer Nuri Sahin das Zepter im Westfalenstadion übernommen. Der 35-Jährige möchte den BVB schnellstmöglich stabilisieren und wieder im Spitzenfeld der Bundesliga etablieren. 

Um diese Ziele zu verwirklichen, muss der Kader auf einigen Positionen umgebaut werden. Umso besser, dass Sportvorstand Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl in dieser Woche wichtige Deals eintüten werden. Nach zähen Verhandlungen kommt Brighton-Legionär Pascal Groß (7 Millionen Euro plus Boni), von Manchester City kommt der brasilianische Linksverteidiger Yan Couto (Leihe mit Kaufpflicht). 

Allmählich nimmt der schwarz-gelbe Kader Form an. Weitere Neuzugänge sind geplant. Aber: Zunächst müssen Spieler abgeben werden. Juventus soll dazu bereit sein, über 30 Millionen für Karim Adeyemi zu bezahlen. Niclas Füllkrug könnte den Verein nach nur einem Jahr wieder verlassen. Der DFB-Stürmer wird unter anderem mit West Ham und Atletico Madrid in Verbindung gebracht.     

Zum Flashscore Transfer-Ticker    

PSG schnappt sich Wunderkind

Paris SG hat sich die Dienste eines künftigen Superstars gesichert und wird voraussichtlich am Donnerstag die Verpflichtung des zentralen Mittelfeldspieler Joao Neves von Benfica Lissabon bekannt geben. 

Dem französischen Meister kosten die Dienste des 19-jährigen Wunderkindes satte 70 Millionen Euro. Davon werden 60 Millionen Euro sofort überwiesen. Neves ist somit der neue Rekordeinkauf im laufenden Transferfenster. Im Zuge des Megadeals wird zudem Renato Sanches an seinen Ausbildungsverein verliehen.

Die große Frage lautet: Kann sich Neves in Paris durchsetzen? Mit seinem Landsmann Vitinha, dem spanischen Europameister Fabian Ruiz und Eigengewächs Warren Zaire-Emery erwartet den Portugiesen starke Konkurrenz. Grundsätzlich gilt der Scheichklub als hartes Pflaster für junge Spieler.

Zunächst muss sich Neves keine großen Sorgen um genügend Einsatzzeit machen. Das Mittelfeld nimmt im 4-3-3 von Cheftrainer Luis Enrique eine zentrale Rolle ein - insbesondere nach dem Abgang von Superstar Kylian Mbappe zu Real Madrid.

Dass Manuel Ugarte den Verein höchstwahrscheinlich verlassen wird - Manchester United bemüht sich intensiv um die Dienste des defensiven Mittelfeldspielers - ist ebenfalls kein Nachteil. 

Roma greift tief in die Tasche  

Im Januar hat Daniele de Rossi das Traineramt bei der AS Roma übernommen. Der Nachfolger von Starcoach Jose Mourinho hat dem Hauptstadtverein eine neue DNA eingeimpft. Er hat sich von Mous kompromissloser Defensivstrategie verabschiedet und seiner Mannschaft stattdessen frischen Offensivgeist eingeimpft.

Zur neuen Saison plant die Roma den Angriff auf die Champions-League-Plätze. Zuletzt qualifizierte man sich in der Spielzeit 2018/19 für die europäische Königsklasse.

Um das Comeback auf der großen Bühne möglich zu machen, machte Vereinseigentümer Dan Friedkin zahlreiche Millionen locker. In der Vorsaison hatten die Regularien des Financial Fair Plays eine Transferoffensive unmöglich gemacht.

Am Dienstag hat man Matias Soule verpflichtet. Der 21-jährige Argentinier kommt von Rekordmeister Juventus und kostet immerhin 25,6 Millionen Euro Ablöse. Durch diverse Boni könnte diese Summe auf bis zu 30 Millionen Euro ansteigen.

Zudem soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge Artem Dovbyk verpflichtet werden. Kostenpunkt: mindestens 34 Millionen Euro. Im Vorjahr erzielte der ukrainische Angreifer 21 Ligatreffer für Girona. Zusammen mit Starspieler Paulo Dybala könnten die beiden Neuzugänge ein gefährliches Angriffstrio bilden.

Spekuliert man in Rom vielleicht sogar auf den vierten Scudetto der Vereinsgeschichte?       

United hat noch nicht genug

104,5 Millionen Euro hat Manchester United in diesem Transferfenster bereits für Neuverpflichtungen ausgegeben. Dennoch sind die Kaderplanungen beim englischen Rekordmeister längst nicht abgeschlossen. Bis zum Deadline Day am 30. August weitere Neuzugänge UND Abgänge geplant.

Obwohl mit dem 18-jährigen Franzosen Leny Yoro das vielleicht größte Abwehrtalent Europas verpflichtet wurde (62 Mio. Euro Ablöse an Lille), sorgt die Abwehrkette für große Sorgenfalten beim neuen Vereinseigentümer Sir Jim Ratcliffe. Yoro gilt als verletzungsanfällig und konnte such am Mittwoch nur mit Krücken fortbewegen. 

Wenige Tage zuvor musste das Supertalent bei einem Freundschaftsspiel in Los Angeles gegen den FC Arsenal (1:2-Niederlage) verletzt ausgewechselt werden. Ob er beim Saisonstart Mitte August zur Verfügung stehen wird, ist äußerst fraglich. 

Ohnehin sind weitere Neuzugänge für die Abwehrkette geplant. Noussair Mazraoui (Rechtsverteidiger) bleibt ebenso Thema bei den Red Devils wie dessen Bayern-Kollege Matthijs de Ligt. Auch am slowakischen Nationalspieler David Hancko (Feyenoord) zeigt United konkretes Interesse.

Allerdings: Bevor neue Spieler verpflichtet werden, muss es erst ein paar Verkäufe geben. Für Victor Lindelöf, Harry Maguire (beide Innenverteidigung), Aaron Wan-Bissaka (Rechtsverteidiger) sowie die Mittelfeldspieler Casemiro und Scott McTominay werden Abnehmer gesucht. Letztgenannter soll seine Karriere angeblich bei Galatasaray oder Fulham fortsetzen.

Übersicht: Die wichtigsten Deals

Joao Neves - von Benfica zu PSG - 70 Mio. Euro*

Pascal Groß - von Brighton zu Dortmund - 7 Mio. Euro

Artem Dovbyk - von Girona zu Roma - 34 Mio. Euro*

Matias Soule - von Juventus zu Roma - 25,6 Mio. Euro

Riccardo Calafiori - von Bologna zu Arsenal - 45 Mio. Euro

Robin Le Normand - von Sociedad zu Atletico - 34,5 Mio. Euro

Strahinja Pavlovic - von Salzburg zu Milan - 18 Mio. Euro

Filip Jörgensen - von Villarreal zu Chelsea -  24,5 Mio. Euro

Sardar Azmoun - von Leverkusen zu Shabab Al-Ahli - 5 Mio. Euro

Dean Huijsen - von Juventus zu Bournemouth - 15,2 Mio. Euro

Aleksey Miranchuk - von Bergamo zu Atlanta - 12 Mio. Euro 

Jonathan Clauss - von Marseille zu Nizza - 5 Mio. Euro

* = Noch nicht offiziell, aber zeitnahe Verkündung erwartet