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Torjägerkanone "gefordert": Andrej Kramaric nach Dreierpack unter Druck

SID
Aktualisiert
Andrej Kramaric erzielte gegen Holstein Kiel einen Dreierpack.
Andrej Kramaric erzielte gegen Holstein Kiel einen Dreierpack.Daniel Roland/AFP
Andrej Kramaric hat die Saison begonnen wie er die vergangene beendet hat - mit einem Dreierpack. Die Lage beim Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim bleibt dennoch angespannt.

Die Social-Media-Abteilung der TSG Hoffenheim schaltete schnell. Andrej Kramaric musste sein Selfie von vor drei Monaten mit einem Kuss für den Spielball noch auf dem Platz nachstellen - nur die etwas anderen Farben des neuen Balls verrieten den Unterschied. Das Spielgerät gab Kramaric ohnehin nicht mehr aus der Hand. Die "Trophäe" hatte sich der Matchwinner nach eigener Ansicht redlich verdient.

"Ich freue mich extrem über die drei Tore", sagte Kramaric, der dem Neuling Holstein Kiel das Debüt in der Fußball-Bundesliga im Alleingang verdorben hatte: "Zweimal in Folge ist schon etwas Besonderes."

Kramaric "ein Topspieler der Bundesliga"

Tatsächlich schoss Kramaric nicht nur den 58. Bundesligisten der Geschichte beim 3:2 der krisengeplagten Kraichgauer zu Beginn der neuen Spielzeit ab. Der Kroate hatte die vergangene Saison genauso beendet, als er beim Sieg gegen Bayern München (4:2) ebenfalls dreimal getroffen hatte - und die TSG damit in die Europa League brachte.

Mittlerweile steht die Topquote von 118 Treffern in 255 Bundesligapartien für Kramaric zu Buche. Vor lediglich 18.503 Zuschauern in Sinsheim traf der 33-Jährige per Foulelfmeter (6.), mit dem Kopf (37.) und in Abstauber-Manier (87.). Auch deshalb sah Grischa Prömel die Zeit gekommen, um den Druck auf Kramaric zu erhöhen. "Vielleicht greift er in dieser Saison die Torjägerkanone an", sagte der Mittelfeldspieler mit einem Augenzwinkern über seinen Teamkollegen.

Ähnliche "Frechheiten" erlaubten sich die anderen TSG-Protagonisten nicht. Von ihnen kamen nur Lobeshymnen. "Wir brauchen ihn", sagte der ebenfalls starke Torhüter Oliver Baumann bei Sky. Trainer Pellegrino Matarazzo, der am Sonntag den tschechischen Innenverteidiger Robin Hranac als Neuzugang begrüßen durfte, schloss sich dem an: "Was kann man zu Andrej sagen? Er ist da. Er ist ein Topspieler der Bundesliga - und er ist bereit, Verantwortung zu übernehmen."

Und er befriedete das unruhige Umfeld der Hoffenheimer immerhin ein wenig. Der anhaltende Streit zwischen Klub und Teilen der Anhänger in Folge des Rauswurfs von Sport-Geschäftsführer Alexander Rosen hatte auch das Kiel-Spiel überschattet. Während der kompletten Begegnung waren Transparente mit harscher Kritik an der Klubführung im Fanblock zu sehen. Zudem gab es einen Stimmungsboykott, die Mannschaft wurde nicht angefeuert.

Das änderte sich erst, als Kramaric mit dem Spielball vor den Anhängern erschien.