Showdown an der Castroper Straße: Bochumer Festung gegen Fortunas "breite Brust"
Sie sollen das Stadion an der Castroper Straße trotz der enttäuschenden Auftritte gegen Bayer Leverkusen (0:5) und bei Werder Bremen (1:4) noch ein letztes Mal in dieser Saison zur Festung machen. "Hier wird es für Düsseldorf sehr, sehr schwer", kündigte Kapitän Anthony Losilla an, Torhüter Andreas Luthe stimmte optimistisch ein: "Ich gehe davon aus, dass wir morgen auch die Fans mit dabei haben werden."
Die Heimstärke des Ruhrpott-Klubs könnte ein entscheidender Faktor werden, nur vier Niederlagen kassierte Bochum "anne Castroper". Nach dem folgenschweren Debakel in Bremen musste der VfL in den vergangenen Tagen allerdings schleunigst seinen Mut wiederfinden - und scheint auf einem guten Weg zu sein: "Jetzt geht es nur um eine Sache: Drin zu bleiben", sagte Losilla kämpferisch.
Doch die Posse um Stammtorwart Manuel Riemann verschob den Fokus nochmal. Der Vize-Kapitän und Heißsporn wird dem VfL auf seiner Mission als wichtiger Rückhalt fehlen. Riemann und der Verein hätten sich wegen "unüberbrückbarer unterschiedlicher Auffassungen zu teaminhaltlichen Themen" darauf geeinigt, dass er nicht spielen wird.
Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian hat sich unterdessen erstmals zu der Cause geäußert. "Ich bin nicht erfreut darüber, jetzt diese Situation zu haben. Aber damit müssen wir umgehen, es geht jetzt nur um den VfL". Riemanns Wert sei "unbestritten, natürlich hätten wir das alles am liebsten anders gehabt", gab Fabian zu. Nach der 1:4-Pleite bei Werder Bremen hätten die Verantwortlichen den Austausch mit den Spielern gesucht, "waren dabei sehr kritisch und haben Wege aufgezeigt, wie wir die Relegationsspiele bestreiten wollen. Da gibt es in solchen Situationen keinen Graubereich - nur Schwarz oder Weiß. Das Ergebnis ist bekannt."
Riemann-Aus beschäftigt den VfL
Die Klubführung und der Torhüter hätten "unterschiedliche Auffassungen" dazu gehabt. Gerüchte über angebliche Handgreiflichkeiten Riemanns gegen Mitspieler Matus Bero, über die in einigen Medien berichtet wurde, wollte Fabian nicht kommentieren.
Damit wollte der Klub das Thema so schnell wie möglich abschließen, auch Losilla war um Ruhe bemüht. "Ich will nicht darüber sprechen, das ist auch nicht meine Verantwortung", sagte der Franzose: "Manu ist ein super Mitspieler. Ich will nur über das Spiel reden, das ist das Wichtigste für uns." Für Riemann wird wie bei der letzten Relegation der Bochumer 2011 Routinier Luthe im Tor stehen (Donnerstag ab 20:30 Uhr live bei Sat.1, Sky und in der Flashscore-Audioreportage).
Er wird zusammen mit der zuletzt wackeligen Abwehr vor allem Düsseldorfs Zweitliga-Torschützenkönig Christos Tzolis bändigen müssen. 22 Tore in 30 Spielen gelangen dem Griechen, der damit einen Riesenanteil am Erfolg der Fortuna hatte. Er könnte in Bochum und auch im Rückspiel am Montag (beide 20.30 Uhr/Sky und Sat.1) zum Unterschiedsspieler werden.
Knipser Tzolis und sein Team tankten beim 3:2-Sieg zum Saisonabschluss gegen den 1. FC Magdeburg nochmal ordentlich Selbstvertrauen, der Stürmer traf dabei dreifach. "Wir haben über Wochen ein Selbstverständnis entwickelt, Selbstvertrauen entwickelt. Unsere Brust könnte vor diesen beiden Spielen nicht breiter sein", kündigte Fortuna-Kapitän Andre Hoffmann an.
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