Retter "bis auf Weiteres": Feldhoff und Ural übernehmen in Bochum
Und seit Montagnachmittag ist klar: Markus Feldhoff und Murat Ural sollen nach dem Rauswurf von Peter Zeidler schnellstmöglich mit den Aufräumarbeiten beginnen. Das Duo übernimmt die verunsicherte Mannschaft "bis auf Weiteres" und soll sie auch auf das Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München vorbereiten. Das gab der Klub am Tag nach der Zeidler-Entlassung offiziell bekannt.
Feldhoff (50) ist seit 2023 als Co-Trainer in Bochum tätig. Zuvor hatte er bereits als Chefcoach beim VfL Osnabrück gearbeitet. Ural war im Sommer als Assistent von Zeidler zum VfL gekommen. Nach dem Horrorstart, nur einem Pünktchen aus sieben Spielen und aufgrund der "fehlenden Überzeugung" war die Trennung von Zeidler und Sportdirektor Marc Lettau aus Sicht der Verantwortlichen unvermeidbar.
Dem neuen Duo steht allerdings ein hammerhartes Programm mit wenig Aussicht auf Erfolg bevor. Schon am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) kommen die Bayern nach Bochum, danach geht es gegen Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und den VfB Stuttgart. "Wenn es schiefgeht, haben sie einen Punkt nach elf Spielen", unkte bereits Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann im Sky-Studio.
Wie lange Feldhoff und Ural die Verantwortung übernehmen sollen, ist unklar. Laut WAZ sucht der VfL bereits unter Hochdruck nach einem neuen Sportdirektor, der dann die Gespräche mit potenziellen Trainerkandidaten führen kann. Die Tendenz gehe nämlich in die Richtung, einen externen Coach zu verpflichten. Als interne Lösung war zunächst auch der bisherige U19-Trainer David Siebers im Gespräch.
Vertrauen in Zeidler ist aufgebraucht
Zeidler, der im Sommer aus St. Gallen gekommen war und einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hatte, trauten die Bosse die Wende jedenfalls nicht mehr zu. Gleiches gilt für Lettau, der erst im vergangenen Jahr vom Leiter Lizenzbereich zum Sportdirektor aufgestiegen war. Es fehle "die Überzeugung, dass der VfL in der bisherigen personellen Konstellation das Ziel Klassenerhalt schaffen kann", hieß es.
Die brenzlige Lage scheint aber inzwischen auch den Spielern bewusst zu sein. "Wir müssen jetzt gewinnen, egal wer kommt", hatte Angreifer Philipp Hofmann im Anschluss an den jüngsten Rückschlag bei der TSG Hoffenheim (1:3) betont. Von der Euphorie nach dem kleinen Relegationswunder gegen Fortuna Düsseldorf war da längst nichts mehr übrig.