RB Leipzig mit monströser zweiter Halbzeit zum Kantersieg über Stuttgart
Benjamin Henrichs (52.), der von einem schweren Patzer des VfB-Keepers Alexander Nübel profitierte, Dani Olmo (63.), Rekordeinkauf Lois Openda (66.), Kevin Kampl (74.) und Xavi Simons (76.) schossen das Team von Trainer Marco Rose zum Erfolg. Es war der sechste Heimsieg im sechsten Heimspiel gegen den von Abgängen gebeutelten VfB, der mit drei Zählern weiter im Soll ist, die Tabellenführung aber aufgrund der Tordifferenz verlor. Serhou Guirassy (35.) hatte die Schwaben in Führung gebracht.
"Es ist am Anfang der Saison wichtig, dass du in der Tabelle anschreibst. Dass du Punkte holst, dass du dir Vertrauen holst, dass du in den Flow kommst", hatte RB-Coach Marco Rose gesagt - und für dieses Vorhaben verzichtete er in seiner Startelf auf den formschwachen Nationalstürmer Timo Werner. Yussuf Poulsen rückte in die Mannschaft.
Die Leipziger waren sofort um Spielkontrolle bemüht und pressten die Stuttgarter früh. Der VfB stand kompakt und setzte offensiv immer wieder Nadelstiche. Den ersten Leipziger Abschluss hatte Openda, der aus 20 Metern knapp am Tor vorbeischoss (28.).
Leipzig mit dem Rausch nach der Pause
RB wurde nun druckvoller, eine Direktabnahme von Xaver Schlager flog über das Tor (32.). Der VfB, der unter der Woche nach Kapitän Wataru Endo auch noch Abwehrboss Konstantin Mavropanos ziehen lassen musste, versteckte sich nicht - und ging nach einem Leipziger Fehler in Führung: David Raum leistete sich einen fatalen Fehlpass am eigenen Strafraum, Guirassy schob nach Pass von Atakan Karazor eiskalt ein. Leipzig versuchte zu antworten, Openda scheiterte im Eins-gegen-Eins aber an Nübel (45.).
Unzufrieden waren die Leipziger mit Schiedsrichter Frank Willenborg, der viele enge Entscheidungen gegen die Gastgeber pfiff - Rose wütete beim Halbzeitpfiff und sah die Gelbe Karte.
Auch Roses Mannschaft kam mit Wut im Bauch aus der Pause, Kapitän Willi Orban scheiterte mit einem Kopfball am sensationell reagierenden Nübel (47.) - ehe der VfB-Keeper wenig später zur tragischen Figur wurde. Der 26-Jährige schoss Henrichs so unglücklich an, dass der Ball ins Tor flog. Wenig später hatte der Keeper Glück, als Openda beim vermeintlichen Treffer zum 2:1 nach einem erneuten Patzer im Abseits stand (53.). Doch die Leipziger spielten sich in der Folge in einen Rausch - und bei den Treffern von Olmo, Openda, Kampl und Simons hatte Nübel dann keine Abwehrchance.