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Offiziell: VfL Bochum trennt sich von Trainer Thomas Letsch - Übernimmt Stefan Kuntz?

SID
Aktualisiert
Thomas Letsch muss den Verein verlassen.
Thomas Letsch muss den Verein verlassen.Profimedia
Die dramatische Last-Minute-Niederlage im Abstiegskampf beim direkten Konkurrenten war einfach zu viel: Nur zwei Tage nach dem bitteren 1:2 beim 1. FC Köln hat sich der VfL Bochum von Trainer Thomas Letsch getrennt, auch dessen Assistent Jan Fießer muss gehen. Den drohenden Absturz soll "anne Castroper" nun ein anderer verhindern, prominente Namen wie Stefan Kuntz sind im Gespräch. Über die Neubesetzung soll zeitnah informiert werden.

"In unserer aktuellen Situation haben wir nicht mehr die Überzeugung, es in der bisherigen Konstellation zu schaffen", sagte Sportgeschäftsführer Patrick Fabian, der dem Trainer-Duo "ausdrücklich für ihre geleistete Arbeit" dankte: "Die emotionalen Momente, vor allem nach dem Klassenerhalt in der vergangenen Saison, werden immer mit ihren Namen verbunden sein."

Diese Momente werde auch Letsch selbst "nie vergessen", sagte der 55-Jährige. Und nicht nur der Klassenerhalt, dieses "besondere Erlebnis", werde ihn "immer mit dem VfL, der Stadt und den fantastischen Fans verbinden", ergänzte er: "Ich wünsche dem VfL Bochum alles Gute für die Zukunft – auf dass er wie aktuell auch am Ende der Spielzeit auf einem Nichtabstiegsplatz steht und somit auch in der kommenden Saison in der Bundesliga spielt."

Dafür wird nun ein anderer verantwortlich sein. Laut Medien soll Kuntz ein Kandidat sein, der in seiner aktiven Zeit für den VfL gespielt und zudem als Manager im Klub gearbeitet hatte. Zuletzt hatte der Europameister von 1996 die türkische Nationalmannschaft betreut, der Verband hatte sich im September von dem 61-Jährigen getrennt.

Der frühere Kölner Coach Peter Stöger sagte am Montagabend bereits ab. "Es war interessant, aber es war zu kurzfristig", erklärte der Österreicher bei Sky. Auch Ex-Union-Trainer Urs Fischer wird gehandelt, dieser soll laut Bild-Informationen jedoch ebenfalls bereits abgewunken haben.

Absoluter Notstand in Bochum

Die Zeit jedenfalls drängt, als Tabellen-15. stecken die Bochumer sechs Spiele vor Saisonende tief im Abstiegskampf. Nur noch vier Punkte beträgt der Vorsprung auf Köln und drei auf den FSV Mainz 05. Den letzten Sieg feierte der VfL am 18. Februar gegen Rekordmeister Bayern München, der erhoffte Aufschwung blieb nach dem Coup aus. Es folgten vier Niederlagen in Serie, unter anderem bei den ebenfalls abstiegsbedrohten Mainzern (0:2). Nur beim 2:2 gegen Darmstadt 98 punktete Bochum seitdem, verspielte dort allerdings eine 2:0-Führung.

"Wir haben es nicht geschafft, uns nachhaltig zu stabilisieren und die zurückliegenden Spiele so erfolgreich zu gestalten, wie es möglich gewesen wäre", sagte VfL-Sportdirektor Marc Lettau. Der Klassenerhalt sei "weiterhin aus eigener Kraft zu erreichen", durch einen Trainerwechsel wolle der Verein "einen entscheidenden Impuls" setzen.

Dabei waren die Verantwortlichen vor wenigen Monaten von der Zusammenarbeit noch überzeugt gewesen. Ende November verlängerte Letsch, der im September 2022 die Nachfolge von Thomas Reis angetreten hatte, seinen Vertrag bis 2026. Der Verein wollte zu diesem Zeitpunkt laut Fabian diesen Weg weitergehen. Nun endet er früher als gedacht.