"Nicht bei 100 Prozent": Xabi Alonso erwartet verbessertes Leverkusen
Xabi Alonso runzelte die Stirn, dann machte er aus seinen Sorgen kein Geheimnis. "Wir haben unser höchstes Niveau noch nicht erreicht. Wir sind noch nicht bei 100 Prozent", sagte der Trainer von Meister Bayer Leverkusen und sehnte schon die Länderspielpause herbei. "Ein Spiel haben wir noch, dann ist der erste Block vorbei. Wir wollen besser werden."
Jenes eine Spiel wird jedoch nicht ohne. Gegen RB Leipzig braucht es am Samstag (18:30 Uhr/LIVE in der Flashscore Audioreportage) eine amtliche Leistungssteigerung gegenüber dem mühsamen 1:0 im DFB-Pokal bei Viertligist Carl Zeiss Jena.
"Leipzig hat eine Topmannschaft und einen Toptrainer", hatte Alonso schon in der vergangenen Saison gesagt, als Leverkusen gegen RB zweimal knapp mit 3:2 gewann. Nun steht die Serie von 35 Ligaspielen ohne Niederlage ernsthaft auf dem Prüfstand.
Zum Match-Center: Leverkusen vs. Leipzig
Jena-Spiel als "Warnschuss"
Der Auftritt in Jena war jedenfalls alles andere als ein Empfehlungsschreiben. "Das sollte ein Warnschuss sein. Das sollte uns allen zeigen, dass das zu wenig war - von uns allen", mahnte Torschütze Jonas Hofmann. So, das war beim Meister und Pokalsieger allen klar, wird es sicher nichts mit der Mission Titelverteidigung.
Trainer Alonso ging bei aller Kritik nicht zu hart mit seiner Mannschaft ins Gericht, war sich jedoch der offensichtlichen Versäumnisse bewusst. Zwar hat seine Mannschaft jedes seiner drei Pflichtspiele gewonnen (Supercup gegen den VfB Stuttgart, Bundesliga-Auftakt in Gladbach und Pokal in Jena), die Leistungen schwankten jedoch. Die Dominanz aus der historischen Vorsaison ist noch nicht zu sehen. "Individuell und als Mannschaft können wir besser sein. Mit dem Ball und gegen den Ball", sagte Alonso.
Der Coach sah in Jena vor allem, dass es aktuell ohne seine Besten nicht reicht. Starspieler Florian Wirtz, Kapitän Granit Xhaka, Alejandro Grimaldo und Jeremie Frimpong saßen im Herzen Thüringens zunächst auf der Bank, das wird gegen Leipzig wohl wieder anders sein (müssen). Ohne sie fehlte offensiv der Esprit, Bayer erarbeitete sich kaum Chancen und spielte zahlreiche überhastete Fehlpässe.
Zum Flashscore Bundesliga-Tracker
Marco Rose erwartet starken Gegner
Der von Alonso so geschätzte RB-Trainer Marco Rose erwartet daher auch personelle Änderungen. "Ich gehe davon aus, dass da sechs bis sieben andere Spieler auf dem Platz stehen werden. Grundsätzlich ist es so, dass Pokal speziell ist. Trotzdem wissen wir, was auf uns zukommt. Das wird eine gute Mannschaft, die da auf uns wartet", sagte Rose.
Indessen traut Rose den Leverkusenern eine ähnlich erfolgreiche Spielzeit wie in der Vorsaison zu. "Man soll niemals nie sagen. Sie haben sich nochmal verstärkt und Qualität dazugeholt. Sie sind eine tolle Mannschaft. Ich glaube, dass mit Leverkusen dieses Jahr auf jeden Fall wieder zu rechnen sein wird", sagte der Coach. Nach Samstag werden beide Seiten ein Stück schlauer sein.