Kramaric ins FC-Herz: Hoffenheim mit spätem Ausgleich gegen Kellerkind Köln
Max Finkgräfe traf per Freistoß für Köln (79.). Der FC, der beim Umzug am Montag mit einem eigenen Wagen dabei sein wird, überzeugte mit Leidenschaft und Einsatzbereitschaft. Durch das Remis haben die Rheinländer vier Punkte Vorsprung auf die direkten Abstiegsränge. Die Hoffenheimer warten seit mittlerweile sieben Punktspielen ohne Sieg. Daran änderte auch das Tor von Joker Andrej Kramaric (90.+4) nichts.
"Ich freue mich auf den Umzug", sagte Kölns Trainer Timo Schultz, der am vergangenen Spieltag seinen ersten Sieg als FC-Coach feiern konnte (2:0 gegen Eintracht Frankfurt), kurz vor dem Anpfiff bei DAZN: "Wir können den Karneval aber noch viel besser feiern, wenn wir gewinnen."
Sein Gegenüber Pellegrino Matarazzo musste den Verzicht auf Andrej Kramaric begründen, der Kroate saß nur auf der Bank. "Die Aufstellung hat mich die halbe Nacht gekostet", sagte der Coach: "Ich wollte die beste Mischung auf den Platz bekommen. Das war keine einfache Entscheidung."
Die 23.020 Zuschauer in der Sinsheimer Arena, darunter knapp ein Drittel FC-Anhänger, sahen eine umkämpfte Anfangsphase. Die Kölner überzeugten mit großem Willen gegen die spielerisch besseren Gastgeber. In der 14. Minute sorgte TSG-Außenstürmer Ihlas Bebou dennoch zum ersten Mal für Gefahr vor dem Kölner Tor.
Hoffenheim vor der Pause überlegen
Danach passierte erst einmal nicht mehr viel. Die Gäste, die ohne Timo Hübers, Davie Selke, Mark Uth und Luca Waldschmidt auskommen mussten, standen weitgehend stabil in der Defensive. Nur Hoffenheims Angreifer Wout Weghorst prüfte Kölns Torwart Marvin Schwäbe (26.). Kurz vor der Pause hatte der Niederländer die beste Chance der ersten Hälfte (43.).
Zu Beginn des zweiten Durchgang änderte sich nichts am Geschehen. Die Hoffenheimer, bei denen der gesperrte John Anthony Brooks sowie Mergim Berisha und Marco John fehlten, hatten mehr vom Spiel - Köln verteidigte geschickt.
In der 68. Minute brachte Matarazzo drei Neue, darunter Kramaric. Auch danach verteidigte der FC mit großem Engagement. Die Nadelstiche in der Offensive sorgten zudem dafür, dass Hoffenheim in der Verteidigung achtsam bleiben musste. Beim Freistoß Finkgräfes gelang das nicht.
FC-Youngster Finkgräfe mit Gefühlsachterbahn
FC-Außenverteidiger Benno Schmitz beschrieb die Gefühlslage nach dem Spiel als "unendlich bitter", lobte allerdings die defensive Stabilität seines Teams. Auch Torschütze Max Finkgräfe sagte mit einem leichten Lächeln im Gesicht, dass er sich "natürlich über das Tor freue", aber dem Treffer auch viele lange Freistoß-Übungen im Training vorausgingen. "Jeder Punkt hilft", resümierte der 19-Jährige die Lehren aus dem Spiel in Sinsheim.
Auf der anderen Seite zeigte sich auch Hoffenheims Mittelfeldmotor Grischa Prömel unzufrieden. Nach dem Spiel mussten sich die Kraichgauer den verärgerten Fans stellen. Was genau zwischen Mannschaft und Anhängern besprochen wurde, wollte Prömel nicht verraten: "Das bleibt zwischen uns." Doch dass für die Hoffenheimer in den nächsten Wochen eine Verbesserung hermuss, ist offensichtlich.
Zum Match-Center: TSG Hoffenheim vs. 1. FC Köln