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Kein Sieger im Spitzenspiel: FC Bayern lässt gegen Leverkusen erstmals Punkte liegen

SID/Flashscore
Aktualisiert
Viel Kampf, viele Chancen, aber kein Sieger im Topspiel des 5. Spieltags.
Viel Kampf, viele Chancen, aber kein Sieger im Topspiel des 5. Spieltags.ČTK / DPA / Peter Kneffel / Opta by StatsPerform
Im Spitzenspiel des 5. Spieltags in der Fußball-Bundesliga trennen sich Bayern München und Bayer Leverkusen mit 1:1 (1:1). Mit einem wuchtigen Flachschuss von der Strafraumkante brachte Robert Andrich (31.) die Gäste in Führung, ehe Aleksandar Pavlovic (39.) einen Distanzhammer in den rechten oberen Winkel setzte. Für den Rekordmeister ist es wettbewerbsübergreifend das erste Saisonspiel ohne Sieg.

Kein Spektakel, kein Sieger im Spitzenspiel: Double-Gewinner Bayer Leverkusen hat die Torlawine des FC Bayern gestoppt und den Münchnern nach vier Siegen in vier Spielen die ersten Punkte der Saison abgeknöpft. Mit einer wenig inspirierenden, aber taktisch ausgefeilten und sehr gut umgesetzten Defensivleistung trotzte die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso dem Rekordmeister ein Unentschieden ab.

Zum Match-Center: Bayern München vs. Bayer Leverkusen

Hinten erst mal dicht zu machen, war freilich ganz nach dem Geschmack von Granit Xhaka. "Wenn man jedes Spiel drei Tore bekommt, reicht es nicht", sagte er bei Sky und betonte zugleich mit einem zufriedenen Lächeln. "Das war defensiv eine sehr, sehr, sehr gute Leistung. Dass wir mit dem Ball mehr machen können, wissen wir alle, aber wenn einer vorher gesagt hätte, dass wir einen Punkt mitnehmen, dann hätten wir das unterschrieben."

Spielernoten: München vs. Leverkusen
Spielernoten: München vs. LeverkusenFlashscore

Nicht nur auf dem Platz, auch an der Seitenlinie herrschte reges Treiben. Die Trainer Vincent Kompany und Alonso waren gut damit beschäftigt, ihre Mannschaften zu sortieren und nach den Plänen des Gegners auszurichten. Für die Bayern hieß dies etwa, schnelle Gegenstöße zu verhindern, für Bayer, bei Münchner Angriffen in eine 5-4-1-Formation zu fallen. Selbst Zauberfuß Florian Wirtz war im taktischen Konzept von Alonso fast nur mit Defensivaufgaben betraut.

"Wir hätten mehr verdient gehabt", behauptete Münchens Kapitän Manuel Neuer dennoch tapfer. "Wir waren die klar bessere Mannschaft, wir waren drückend, wir hatten mehr Chancen, hätten den Sieg verdient gehabt." Sportvorstand Max Eberl sah nicht viel anders, "am Ende hat die letzte Kleinigkeit gefehlt", konstatierte er, betonte aber auch: "Die Art und Weise", wie die Münchner Mannschaft aufgetreten sei, "war schon sehr beeindruckend."

Die Bayern dominierten das Spiel mit ihrem hohen Pressing und konsequenter Rückwärtsverteidigung, die Annäherung an das Tor aber fiel ihnen schwer. Bayer verknappte den Raum extrem und flocht vor seinem Strafraum ein engmaschiges Netz, in dem sich die Münchner regelmäßig verfingen - wenn sie ihm überhaupt nahe kamen. Oft passten sie den Ball weit vor dem Strafraum hin und her, es fehlte ein zündender Gedanke.

Andrich wuchtig, Pavlovic traumhaft

Die zunächst beste Gelegenheit der Bayern ergab sich fast zwangsläufig aus einer Standardsituation: Michael Olise setzte einen Freistoß auf das Tornetz (22.). Ehe das Spiel dann endgültig einzuschlafen drohte, ging plötzlich Leverkusen in Führung. Nach einer von Pavlovic verschuldeten Ecke traf der fast an der Strafraumgrenze lauernde Andrich den Ball perfekt, sein Schuss rauschte an allen Beinen vorbei ins lange Eck - es war Bayers siebtes Tor nach einem ruhenden Ball.

Statistiken: München vs. Leverkusen
Statistiken: München vs. LeverkusenOpta by StatsPerform

Es bedurfte eines Sonntagsschusses am Samstagabend, um die Bayern zurück ins Spiel zu bringen: Pavlovic konnte gut 23 Meter vor dem Tor einen zu kurz abgewehrten Ball in Ruhe annehmen, mit Vollspann jagte er ihn ins Tordreieck. Dabei profitierte der Nationalspieler von der Untätigkeit von Victor Boniface, der in dieser Situation entscheidend hätte eingreifen können.

Gleich nach der Pause hätte Serge Gnabry dem Spiel eine Wende geben können: Nach Vorlage von Harry Kane, der ebenso wie Boniface weitgehend abgemeldet war, traf er im Fallen erst den Pfosten und per Nachschuss die Latte (48.). Auch Olise stand noch einmal günstig, scheiterte mit seinem Schuss aus spitzem Winkel aber an Lukas Hradecky, der nur sehr wenig zu tun bekam - seinen emsig verteidigenden Vorderleuten sei Dank.