"Irgendwann ist mal gut" - Die Stimmen zur Bundesliga-Konferenz am Samstagnachmittag
Frank Schmidt (Trainer 1. FC Heidenheim) zum Spiel: „Wir dürfen uns keinen Vorwurf machen. Vielleicht den einen, dass wir mit dem Halbzeitpfiff das Tor nicht kriegen dürfen. Das ist das Einzige, was mich heute ärgert. Wir haben unser Spiel gespielt, man hat die Qualität von Leverkusen gesehen. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass die Haltung überragend war. Wir liegen 0:2 hinten, machen trotzdem weiter und den Anschlusstreffer. Wir haben gegen einen sehr starken Gegner verloren, der eine unheimliche Qualität hat. Wir haben alles versucht und gegeben und ein ordentliches Spiel gemacht.“
Granit Xhaka (Bayer 04 Leverkusen) zur von Xabi Alonso betonten Schwere des Auswärtsspiels: „Unrecht hat er nicht, weil die Erwartungen nach dem Bayernsieg enorm hoch waren. Wir haben es insgesamt sehr clever gemacht. Außer das 1:2, das wir kriegen. In den letzten fünf Minuten kann es immer gefährlich werden. Insgesamt verdiente drei Punkte.“
Robert Andrich (Bayer 04 Leverkusen)
... zum Gespräch mit Frank Schmidt nach Abpfiff: „Er ist, selbst so kurz nach dem Spiel, direkt in die Taktik hereingegangen. Wir haben ein bisschen über das Spiel gesprochen. Über das, was uns ausgezeichnet hat heute: Dass wir, selbst in solchen nicht schönen Spielen, das trotzdem irgendwie adaptieren. Dass wir dem Gegner ein bisschen mehr den Ball lassen. Dass wir auch mal die Bälle nach vorne schlagen – gezielt teilweise auch.“
… zu den Bayer-Toren: „Wir hatten, sowohl in der ersten als auch in der zweiten Hälfte, immer wieder kleine Möglichkeiten, die wir nicht gezielt zu Ende gespielt haben. Da haben wir ein bisschen zu locker gespielt. Die Lockerheit, die brauchen wir aber auch, wie man beim zweiten Tor gesehen hat. Wir brauchen diese Unbekümmertheit und diesen Bock auf Fußball.“
... zur Frage, ob Torschütze Jeremie Frimpong „Man of the Match“ sei: „Als Torschütze bist du immer gut in der Auswahl dabei. Sechs Torschüsse ist für ihn schon sehr viel. Wir sagen immer: Jeremie kann nicht schießen. Aber dafür hat er schon viele Tore gemacht.“
... zu Leverkusener Stärken: „Ich denke, wir sind sehr stabil. Gerade was das angeht, haben wir einen riesigen Schritt nach vorne gemacht. Gerade nach so einer Woche gegen Stuttgart und Bayern - und dann fährst du hier nach Heidenheim. Dass wir nicht in Schönheit sterben, sondern den Ball in den wichtigen Situationen auch mal auf die Tribüne hauen, ist ein riesiger Schlüssel.“
Maximilian Arnold (Kapitän VfL Wolfsburg) zum Spiel: „Ich glaube, heute war mehr drin. Wir tun uns so schwer, die Dinger reinzuhauen. Man sieht es beim 1:1: Was wir alles machen müssen, damit wir ein Tor schießen. Es ist momentan brutal. Nichtsdestotrotz steckt sehr viel Leidenschaft in dieser Mannschaft, was man heute auch gesehen hat.“
Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg) zum Spiel: „Heute hat man wieder gesehen, dass diese Mannschaft mit allen Mannschaften mithalten kann. Es ist verhext, verflixt. Ich weiß auch nicht, wieso oder weshalb oder warum. Aber ich weiß, dass die Jungs unheimlich viel Mentalität und Begeisterung an den Tag gelegt haben. Diese Mannschaft ist richtig klasse.“
Marcel Schäfer (Geschäftsführer Sport VfL Wolfsburg)
... zur aktuellen Situation: „Auch in unserer schwierigen Phase und auch wenn es gegen Borussia Dortmund geht, geht es darum, dass wir versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Von daher kann man nicht vollends und in Gänze zufrieden sein, weil es ein paar Dinge gibt, die hätten wir heute besser lösen können. Ich glaube, dann hätten wir als Sieger den Platz verlassen. Und das haben wir nicht geschafft. Trotz alldem: Man sieht Arbeit, man sieht Leidenschaft. Man sieht, dass sie Fußball spielen wollen. Die Mannschaft lebt und versucht die Dinge. Auch wenn wir genau wissen, dass es eine schwierige Phase ist, in der wir uns das Glück vielleicht noch mehr erarbeiten müssen, um ein Erfolgserlebnis zu erzielen.“
... zum gemeinsamen Weg mit Niko Kovac: „Ich glaube, das war heute Bestätigung genug.“
Emre Can (Kapitän Borussia Dortmund)
... zur Punkteteilung: „Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben 1:0 geführt und hatten in der ersten Halbzeit gute Phasen. Der letzte Tick vor dem Tor hat mir ein bisschen gefehlt und das 1:1 ist für uns enttäuschend.“
... zur zweiten Halbzeit: „Ich habe das Gefühl gehabt, dass wir, nicht wie in den letzten Spielen, die Position gehalten haben mit dem Ball und nicht diszipliniert waren. Da müssen wir wieder hinkommen. Es ist wichtig, dass wir das in jedem Spiel machen.“
… zur Frage, ob das Champions-League-Niveau war: „Jetzt bitte nicht übertreiben nach einem Unentschieden. Wir haben das Champions-League-Niveau zu einhundert Prozent. Dienstag wird kein einfaches Spiel. Wir fahren dahin, um zu gewinnen.“
... zu den Protesten mit Tennisbällen: „Wir Spieler müssen es akzeptieren. Man muss ehrlich sein: Wir Spieler leiden darunter. Es ist nicht einfach, du verlierst deinen Rhythmus. Ohne die Fans wäre Fußball nicht das, was es ist. Das weiß jeder. Wenn ich meine Meinung sagen darf: Ich finde, dass es einfach irgendwann mal gut ist, weil wir darunter leiden. Deshalb hoffe ich, dass es bald ein Ende hat.“
Christian Heidel (Vorstand Sport 1. FSV Mainz 05) zum neuen Trainer Bo Henriksen: „Er ist ein Emotionsmensch ohne Ende. Genau das brauchen wir jetzt in diesem Moment. Du kannst auf das Feld gehen und hast Angst. Oder du kannst auf das Feld gehen und sagen, du willst gewinnen und musst gewinnen. Er ist da schon ein sehr außergewöhnlicher Typ.“
Dominik Kohr (1. FSV Mainz 05) zum neuen Trainer: „Ich glaube, man sieht es ihm gar nicht so an. Aber wenn er die Ansprachen macht, packt uns das. Deshalb haben wir heute auch die Leistung gezeigt. Jeder war angetan, Spaß am Fußball zu haben und den Ball haben zu wollen.“
Bo Henriksen (Trainer 1. FSV Mainz 05)
... zu seinem ersten Spiel: „Wir haben sehr gut gearbeitet und das Pressing sehr gut umgesetzt, auch mit den Stürmern vorne. Wir müssen in der ersten Halbzeit das Spiel besser abschließen. Es war ein sehr gutes Spiel.“
... zur Motivation: „Ich möchte den Spielern nur die Energie und Emotionen geben. Das ist alles. Ich bin jetzt ein bisschen müde. Ich bin stolz auf die Spieler, weil jeder Mann Vollgas für 90 oder 100 Minuten gegeben hat. Ein fantastischer Tag für uns.“
… zum Publikum: „Es sind fantastische Fans. Alles war bereit und wir konnten das sehen. Ich bin stolz auf die Männer, die in der Kabine sitzen.“
... zum kommenden Spiel gegen Leverkusen: „Ich denke immer, dass ich gewinnen kann.“
Finn Dahmen (Torwart FC Augsburg) zum Gegentor: „Klar, ich sehe unglücklich aus beim Gegentor. Er ist einen Tick vor mir dran. Das ist die spielentscheidende Szene. Es tut mir leid. Aber ich glaube, wir haben insgesamt einfach keine gute Leistung gezeigt und so die Punkte nicht verdient.“
Pellegrino Matarazzo (Trainer TSG 1899 Hoffenheim)
... zum Spiel: „Wir liefern schon Leistungen ab, um Spiele zu gewinnen – schaffen es aber nicht. Torchancen werden aktuell nicht genutzt. Die Durchschlagskraft im letzten Drittel hat in den letzten paar Spielen auch gefehlt"
... zu acht TSG-Spielen ohne Sieg in Serie: „Es heißt: Reset-Knopf drücken und nächste Woche wieder angreifen. Wir sind in der Lage, wenn wir unsere Leistung abrufen, gegen jeden zu gewinnen. Das haben wir auch gezeigt und das ist gegnerunabhängig.“
Andrej Kramaric (TSG 1899 Hoffenheim) zur Frage, ob er die Gelb-Rote Karte von Volland provozieren wollte: „Ja, ganz klar. Es hat die Situation ohne Foul vorher gleich gemacht.“
Kevin Vogt (1. FC Union Berlin) zur Gelb-Roten Karte von Kevin Volland: „Kramaric ist ein Schlitzohr und hat das sehr clever gemacht. Selbst wenn du einen Kontakt findest, dann ist es keiner, der eine Gelbe Karte ist.“
Torsten Lieberknecht (Trainer SV Darmstadt 98) zum nicht gegeben Treffer von Sebastian Polter: „Aus kürzester Distanz abgefälscht geht der Ball dem Polter an den Arm. Ich bin, was das angeht, nicht unbedingt regelfest, dass es eben kein bewusstes Spiel ist. Danach wird der Ball von ihm aber nicht direkt zu unserem Spieler geleitet, sondern von Anton vorgelegt. Er könnte den Ball ja auch entsprechend weit wegschlagen.“
Sebastian Polter (SV Darmstadt 98) zum aberkannten Tor: „Ich falle sogar. Es ist nicht einmal so, dass ich zum Ball gehe mit meinen Armen. Ich glaube nicht, dass, wenn wir in unseren eigenen Sechszehner gehen, der Schiedsrichter Elfmeter pfeift.“
Waldemar Anton (Kapitän VfB Stuttgart) zum Spiel: „Es war ein hart umkämpftes Spiel. Die Darmstädter haben uns es nicht leicht gemacht. Die erste Halbzeit war schon schwierig für uns. Wir mussten uns dann wieder hereinkämpfen und das haben wir in der zweiten Halbzeit mit einem Mann weniger sehr gut gemacht. Wir haben kaum Chancen zugelassen und verdient drei Punkte geholt.“
Atakan Karazor (VfB Stuttgart) zur Bezeichnung „Spitzenmannschaft“: „Ja, wenn Sie das sagen. Wenn wir jetzt auch so ein Spiel gewinnen, gibt uns das auch Mut. Vor allem so ein Fighter-Spiel.“
Sky Experte Dietmar Hamann
… zum Meisterkampf: „Du kannst es den Leverkusenern schon schwer machen. Es gibt Mittel, die Leverkusener zu stoppen. Es spricht sehr wenig dafür, dass sie noch dreimal oder viermal ausrutschen, was nötig sein muss, damit die Bayern noch Meister werden. Was sie Woche für Woche leisten, ist sensationell. Egal wer reinkommt – die Mannschaft funktioniert.“
… zu Borussia Dortmund: „Sie hatten kaum Chancen nach dem 1:0. Ich möchte nicht sagen, sie haben um den Ausgleich gebettelt, aber sie waren nicht konsequent genug, auf das zweite Tor zu spielen. Das war überraschend nach fünf Spielen mit 13:1 Toren. Es ist wahrscheinlich eine verdiente Punkteteilung und es ist auch nicht das Ende der Welt, wenn du in Wolfsburg Unentschieden spielst. Malen ist im Moment der wichtigste Spieler vorne und da hat man schon gemerkt, dass ihnen etwas fehlt.“
... zum SV Darmstadt 98: „Letztendlich fehlt die Qualität. Sie haben schon zehn Punkte Rückstand. Das werden sie nicht mehr packen. Sie müssen schauen, dass sie den Kontakt zu den Mainzern und Kölnern nicht verlieren. Ich verstehe die Frustration über das Handspiel von Polter. Die Stuttgarter waren einfach zu gut und zu clever.“