Heidenheim in München: Schmidts Glaube an das "Unmögliche" - Geist von Vestenbergsgreuth
"Ich erinnere mich gerne an den 1:0-Sieg mit Vestenbergsgreuth gegen die Bayern", meinte Schmidt über die Mutter aller Sensationen 1994, "das war ein Pokalmoment, den man nicht vergisst, ganz was Besonderes. Aber damit langweile ich nicht meine Mannschaft." Diese wolle "hören, wie unser Plan aussieht und wie wir die Bayern ärgern können".
Wie im April 2019, als sich der damalige Zweitligist im Pokal erst durch ein spätes Tor von Robert Lewandowski 4:5 geschlagen geben musste. Oder, Herr Schmidt?
"Das ist viereinhalb Jahre her, wir packen diese Kiste nicht aus. Es wäre auch komisch, wenn meine Mannschaft diesen Impuls brauchen würde, um an sich zu glauben", betonte der 49-Jährige: "Wir wollen das Unmögliche probieren, um das Mögliche zu erreichen."
Über die Schwere der Aufgabe macht sich Schmidt keine Illusionen. "Das ist das Nonplusultra einer Mannschaft", sagte er und erinnerte daran, dass die Tabellennachbarn Bochum und Darmstadt jeweils 0:8 in München untergegangen sind.
"Angst kennen wir nicht"
"Wir müssen das, was wir machen, zu 100 Prozent machen, sonst bist du chancenlos, dann kann dich der FC Bayern überrollen." Hinten reinstellen will er sich jedoch nicht. "Vorsicht hat immer was mit Angst zu tun – und Angst kennen wir nicht." Stattdessen will Schmidt an seiner Idee festhalten "und sie mit Disziplin und Begeisterung umsetzen".
Ganz entziehen kann er sich der Magie des Spiels aber nicht. Als Kind sei er Bayern-Fan gewesen, erzählte Schmidt, "dass ich als Trainer in der Allianz Arena um Punkte spielen darf, ist unglaublich."