„Haben kein gutes Spiel gemacht“ - Die Stimmen zu Leverkusens Arbeitssieg gegen Mainz
Robert Andrich (Torschütze Bayer 04 Leverkusen)
... zum Sieg: „Arbeit gehört immer dazu. Mainz, mit dem Sieg im Rücken und dem neuen Trainer, haben Aufwind gehabt. Wir müssen ehrlich zu uns sein, dass wir kein gutes Spiel gemacht haben und etwas glücklich gewonnen haben. Am Ende beschweren wir uns aber nicht über die drei Punkte.“
... zur Leverkusener Leistung: „In der ersten Halbzeit haben wir es noch besser gemacht und mehr Chancen rausgespielt. Insgesamt waren wir zu ungeduldig, wir waren nicht genau genug und haben die Lösungen nicht richtig gefunden und wenn, haben wir sie falsch gefunden. So haben wir den Gegner immer wieder eingeladen zu Chancen. Wir haben zu viele Fehler insgesamt gemacht. Aber trotzdem ist es auch eine Qualität dann 2:1 zu gewinnen.“
... zu seinem Tor: „So eine Situation gehört auch dazu. Ich treffe ihn sehr gut, natürlich ist es ein Torwartfehler, keine Frage, aber der Ball hat bisschen geflattert und ich bin froh, dass er am Ende so reingekullert ist.“
... zu den Spekulationen um Xabi Alonso: „Wir wissen von nichts, wir kriegen es natürlich mit. So lange bei uns alles in der Kabine funktioniert, kann man außerhalb so viel reden, wie man will.“
Zum Match-Center: Bayer Leverkusen vs. 1. FSV Mainz 05
Granit Xhaka (Torschütze Bayer 04 Leverkusen)
... zum Spiel: „Mainz muss man ein Kompliment machen, sie haben uns das Leben sehr schwer gemacht. Aber drei Punkte sind drei Punkte. Am Ende der Saison fragt dich niemand, wie man gespielt hat. Ganz wichtig ist, wie man die Spiele spielt und gewinnt. Wir sind glücklich, dass wir die drei Punkte heute Abend hierbehalten haben.“
... zu den Schwierigkeiten der Leverkusener während des Spiels: „Es gibt Mannschaften wie Mainz, die total defensiv sind und vielleicht 20 Meter vor dem Tor stehen. Dann ist es nicht immer einfach, Lücken zu finden. Wir versuchen immer wieder Lücken zu finden und Torchancen zu kreieren. In der ersten Halbzeit hatten wir mehr Chancen als in der zweiten. Vielleicht hat heute auch etwas Glück, der letzte Pass, gefehlt. Nach 90 Minuten ist es mir aber egal, solange die drei Punkte hiergeblieben sind.“
... zu seinem Tor: „Ich wollte aufs Tor schießen. Der Torwart macht den Schritt nach vorne oder spekuliert auf die Flanke. Ich treffe den Ball perfekt. Ich hatte viel Druck von Kollegen und dem Staff, weil mir bisher noch ein Tor gefehlt hat. Ich bin überglücklich, dass ich das Tor gemacht habe und hoffe, es kommen noch mehr.“
... zu seinem Torjubel: „Nach neun Jahren – ich habe so lange gewartet auf dieses Tor. Das war seit Wochen so abgemacht, das haben wir auch im Training so gemacht, dann tue ich so, als wäre etwas mit meinem Oberschenkel.“
.... zur Leverkusener Serie: „Wir haben was zu verlieren. Es ist kein Lauf, sondern eine Qualität. Wir stehen verdient da, wo wir stehen. Wenn man acht beziehungsweise elf Punkte vor dem Zweiten ist, kann man viel verlieren. Wir versuchen Tag für Tag unsere Arbeit zu machen, Spiel zu Spiel konzentriert zu bleiben, den Hunger auf Erfolg zu haben. Dann bin ich überzeugt, dass wir weiter siege holen.“
Xabi Alonso (Trainer Bayer 04 Leverkusen)
... zum Spiel: „Wir haben ein sehr intensives Spiel gesehen. Mainz ist mit einer großen Energie und Glauben hierhergekommen. Es war nicht einfach. Nach dem ersten Tor wollten wir mehr Kontrolle übernehmen, aber wir haben das Gegentor direkt nach einem Standard bekommen. Wir hatten danach viel vom Ball, aber nicht so viele Chancen. Es war nicht das beste Spiel von uns, aber heute zu gewinnen war sehr wichtig. Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis.“
... zu der Leverkusener Leistung: „Wir haben schon mal besser gespielt. Aber das ist normal in einer Saison, man kann nicht immer super spielen. Wir wissen klar, was wir wollen, werden das analysieren und haben jetzt erstmal das Wochenende Pause und danach das Derby in Köln.“
... zu den Leverkusener Titelambitionen: „Wir fokussieren uns nur auf unser Spiel und unsere Arbeit. Wir sehen nichts anderes. Wir wissen, was wir tun wollen und müssen. Das nächste Ziel ist Köln - Spiel für Spiel.“
... zu den Spekulationen um seine Person: „Es ist alles Spekulation. Mein Kopf ist hier. Ich habe viel zu tun. Wir sind in einer super Situation, können es genießen und uns auf die nächsten Spiele vorbereiten. Das ist das Einzige in meinem Kopf aktuell.“
... zur Spielvorbereitung (vor dem Spiel): „Wir kennen den Trainer, er war in Zürich, gegen die wir letztes Jahr gespielt haben. Sie haben gute Spieler, sie spielen mit großer Energie und Intensität - wir haben uns darauf vorbereitet.“
Thomas Eichin (Leiter Lizenzbereich Bayer 04 Leverkusen)
... zu den Gründen für den derzeitigen Erfolg (vor dem Spiel): „Wir haben eine sehr gut zusammengestellte Mannschaft, da hat Simon Rolfes einen sehr guten Job gemacht. Der Trainer ist immer die wichtigste Personalie im Verein, da brauchen wir nicht drum herum reden. Xabi Alonso ist ein super Trainer. Es müssen trotzdem alle Rädchen funktionieren und das machen wir momentan sehr gut.“
Bo Henriksen (Trainer 1. FSV Mainz 05)
... zum Spiel: „In der ersten Halbzeit haben wir alles gemacht, was wir machen können. Die letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit waren schlecht. In der Kabine haben wir gesprochen darüber, dass wir mutiger sein wollen. Die Leistung in der zweiten Halbzeit war sehr gut. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Ich bin wieder sehr stolz auf die Spieler und den Einsatz.“
... zur Stimmung in der Kabine nach der Niederlage: „Natürlich sind alle enttäuscht. Wenn man enttäuscht ist, nach einem Spiel gegen eine Mannschaft, die die letzten 32 Spiele nicht verloren hat – das sagt alles. Das bedeutet, dass wir etwas richtig gemacht und alles gegeben haben. Ich bin zehn Tage hier, wir haben aber schon einen langen Weg hinter uns. Ich sehe, dass die Spieler alles geben. Sie sind mutig. Auch wenn unser Torwart ein Fehler gemacht hat – so ist das Leben, das gehört dazu. Er hat es super gemacht, seit ich hier bin. Er ist ein fantastischer Keeper. Jetzt müssen wir ihm helfen, wieder auf die Beine zu kommen, ich bin stolz auf die Spieler, weil ich den Glauben und den Spirit sehe, dass wir was zusammen schaffen können und am 28. Mai weiter in der ersten Liga spielen werde.“
... zu den Vergleichen mit Jürgen Klopp (vor dem Spiel): „Jürgen Klopp ist einer der größten Trainer der Welt. Ich bin ich. Er ist eine fantastische Person, ich habe ihn nie getroffen, aber er wirkt wie ein toller Kerl. Es ist wichtig, dass wir unsere Helden feiern, jeden einzelnen. Ich bin ich, ich denken nicht, dass ich wie er bin. Ich bin ein normaler Kerl aus Dänemark.“
Dominik Kohr (Torschütze 1. FSV Mainz 05)
... zum Spiel: „Wir haben eigentlich ein gutes Spiel gemacht, unser Plan ist aufgegangen, wir haben kaum was zugelassen. Wenn, haben wir Leverkusen zu Chancen eingeladen. Trotz eines frühen Rückstands haben wir eine direkte Reaktion gezeigt. Auch in der zweiten Halbzeit hatten wir Chancen, gerade wo wir gutes Pressing gespielt haben. Ich bin mit der Leistung der Mannschaft mehr als zufrieden, aber es ist einfach ärgerlich, dass wir das Spiel verlieren, denn heute wäre mehr drin gewesen.“
... zu seinem Treffer: „Ich treffe den Ball gar nicht so gut. Ich habe das Glück, dass Lukas Hradecky sich in die andere Richtung bewegt. Mich hat es gefreut, dass ich getroffen habe, gerade an alter Wirkungsstätte. Trotzdem ist es einfach ärgerlich, dass wir heute nicht die drei Punkte geholt haben.“
Nadiem Amiri (1. FSV Mainz)
... zu seiner Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte Leverkusen: „Mir ist vieles durch den Kopf gegangen, auch schon auf dem Weg ins Stadion. Im Großen und Ganzen war es ein schöner und emotionaler Abend. Wir können erhobenen Hauptes das Stadion verlassen.“
... zum Spiel: „Unser Plan ist eigentlich gut aufgegangen. Am Ende hat das Quäntchen Glück gefehlt. Natürlich war Leverkusen dominanter, wie in jedem Spiel von ihnen. Wir haben es trotzdem sehr gut gemacht. Mit der Leistung kommen wir da unten auf jeden Fall raus.“
... zu seinem Standing in der Mainzer Mannschaft: „Ich habe ein gutes Gefühl. Für mich ist es schwer zu sagen, ich will nicht über mich selbst reden. Die Mannschaft hat mich gut aufgenommen. Die Leistung der ganzen Mannschaft passt, seit ich da bin, das gibt mir ein gutes Gefühl. Standards sind was, was ich ganz gut kann, und das zeigen wir in jedem Spiel.“
Martin Schmidt (Sportdirektor 1. FSV Mainz 05)
... zum Spiel: „Man kann trotz der Niederlage heute die Leistung hervorheben. Wir haben heute den Gegner so weit gehabt ihnen vielleicht einen Punkt zu klauen. Wir haben dann aber leider mit dem eigenen Fehler und der Roten Karte ihnen in die Karten gespielt und gehen mit 0 Punkten heim.“
... zu Bo Henriksen: „Es wird viel geschrieben und geredet. Bo Henriksen hat unheimlich viel Energie in die Mannschaft gebracht – in die Trainingswoche, im Training aber auch rund ums Training. Er hat viel power, viel Emotionen. Man wird ihm ungerecht, wenn man das zu viel hervorhebt, wir merken das wir einen sehr guten Trainer haben, auf dem Platz, inhaltlich, an welchen Stellschrauben er dreht. Man sieht es unserem Spiel an – wir haben den Mut Fußball zu spielen und nicht nur den Ball nach vorne zu kloppen. Das war auch in der Halbzeit klar die Ansage. Er hat viel auf und neben dem Platz bewirkt.“
DAZN-Experte Thomas Reis
... zum Sieg der Leverkusener: „Es war ein Arbeitssieg für Leverkusen, sie sind mit einem blauen Auge davongekommen. Vielleicht ist das aber auch heilsam für die restlichen Spiele.“
... zur Leistung der Mainzer: „Mainz hat direkt nach der Pause die Riesenchance. Wenn Mainz da vielleicht in Führung geht, läuft es vielleicht anders. Aber hätte, wenn und aber – wenn man als Torwart einen Fehler macht, ist es meist gleich ein Gegentor. Das ist für Mainz sehr, sehr bitter, da sie unheimlich viel investiert haben.“
... zur Situation beim 1. FSV Mainz 05: „Möglich ist der Klassenerhalt auf jeden Fall. Sie haben die Heimspiele, die sie gewinnen können, gegen, teilweise, direkte Konkurrenten. Wahrscheinlich kann es die Relegation werden und sie haben die Möglichkeit darüber die Klasse zu halten. Daran werden sie alles setzen. Vor zwei Wochen waren sie schon abgeschrieben. Mit dem neuen Trainer haben sie ordentlich gespielt, aber heute leider nichts mitgenommen. Wichtig ist, dass sie nächste Woche wieder Vollgas geben und die drei Punkte holen.“
... zu seiner Auszeit als Trainer (vor dem Spiel): „Natürlich kribbelt es. Wenn man sieht, was wir für ein Spiel erwarten können – letztendlich ist es so, dass man das Drumherum vermisst. Heute stehe ich hier ohne Druck und kann was ohne Druck zu dem Spiel und den einzelnen Spielern sagen, man hat nicht die Verantwortung. Das fehlt schon ein bisschen. Gerade das Nervenkitzel vor und während dem Spiel und auch die Fans, die einen immer unterstützt haben.“
... zu Nadiem Amiri (vor dem Spiel): „Er tritt sehr selbstbewusst auf, nimmt sich alle Standards, ist der Dreh- und Angelpunkt. Er hat sich auch den Elfmeter letzte Woche genommen. Er ist bei Standards unheimlich gefährlich.“
... zur Mainzer Saison (vor dem Spiel): „Sie haben gute Spiele gemacht, auch schon unter Bo Svensson, nur die Ergebnisse haben nicht gestimmt. Wenn man dann in so ein Fahrwasser reinkommt – wenn man passabel spielt, aber die Spiele trotzdem verliert, ist es schwer unten rauszukommen. Dafür ist die Liga zu ausgeglichen, es entscheiden immer Kleinigkeiten.“
DAZN-Experte Sebastian Kneißl
... zur Leverkusener Leistung: „Ich bin mir sicher, dass sie kritisch mit ihrer Leistung umgehen werden und sie müssen es auch. Die Problematik besteht schon, dass man recht schnell in eine Überheblichkeit verfällt, die sich langsam einschleicht. Das darf nicht passieren. Wenn sie weiter so souverän sind wie in der Phase zuvor, ist das okay – das ist eine sensible Phase, auch für das Trainerteam.“
... zur angekündigten Trennung von Thomas Tuchel und dem FC Bayern München (vor dem Spiel): „Überraschend kam es überhaupt nicht. Innerhalb des Vereins gab es so viele verschiedene Themen auf allen möglichen Ebenen. Ganz oben angefangen, auch Thomas Tuchel und auch die Mannschaft. Ich finde es gut, dass es jetzt gemeinsame entscheiden wurde, am Ende der Saison es zu beenden und keinen cold Cut innerhalb der Saison zu haben. So sind alle gelöster und alle mehr in der Verantwortung – und da nehme ich speziell die Mannschaft rein.“
... zu Xabi Alonso (vor dem Spiel): „Xabi Alonso gehört in die beste Trainerkategorie - wenn er auch mal ein Tief durchgemacht hat. Das wäre bei Bayern natürlich was anderes als bei Leverkusen. Irgendwann wird er mal in der Liga spielen, ich kann mir aber auch vorstellen, dass er noch ein Jahr bleibt.“