FC Augsburg: Kuntz, Hasenhüttl, Breitenreiter - Wer auf Enrico Maaßen folgen könnte
Stefan Kuntz
Vor drei Wochen wurde der Kuntz als türkischer Nationaltrainer entlassen. Dem 60-jährige Saarländer wurden enttäuschende Ergebnisse gegen Luxemburg (3:3), die Färöer-Inseln (1:2), Armenien (1:1) und Japan (2:4) zum Verhängnis. In den restlichen 16 Partien gelangen ihm immerhin zwölf Siege.
Stefan Kuntz hat in Deutschland den Ruf eines Menschenfängers, in der Türkei gelang es ihm nie, die Nation auf seine Seite zu holen. Seine größten Erfolge feierte er als Trainer der deutschen U21-Auswahl, die er sowohl 2017 als auch 2021 zum EM-Titel führte.
Auf dem Spielfeld ist der 60-Jährige großer Verfechter der Viererkette. Kuntz steht aber für keine klare Spielidee. Er versucht, unterschiedliche Stilmittel unter einen Hut zu bringen. Gegenpressing, Positionsspiel, Spielkontrolle - all diese Elemente sind Teil seines taktischen Konzepts.
Einen Bezug zum FC Augsburg gibt es außerdem, 1996 holt er zusammen mit dem FCA-Berater Stefan Reuter den EM-Titel in England.
Ralph Hasenhüttl
Der Österreicher Ralph Hasenhüttl steht für eine klare Spielidee. Schon vor seinem Wechsel zu RB Leipzig im Sommer 2016 war er in großer Verfechter von Vollgasfußball. Frühes Pressing und intensives Gegenpressing stehen in Hasenhüttls Welt im Mittelpunkt.
Im November 2022 wurde er beim FC Southampton entlassen. Mit den Saints durchlebte der Österreicher etliche Höhen und Tiefen. Er überlebte eine 9:0-Niederlage gegen Manchester United, stemmte sich mehrmals erfolgreich gegen den Abstieg - die große Weiterentwicklung Richtung obere Tabellenhälfte blieb allerdings aus. In der Premier League coachte er 151 Partien, in der deutschen Bundesliga 102 Partien.
"Ob den 56-Jährigen ein Engagement beim FCA tatsächlich reizt, ist schwer zu sagen. Locken könnte ihn die Nähe zur Heimat, beim Gehalt müsste er aber Abstriche machen“, stellte die "Augsburger Allgemeine Zeitung" jedoch fest.
André Breitenreiter
Auch André Breitenreiter hat einen direkten Bezug nach Augsburg. Zusammen mit Sportdirektor Marinko Jurendic wurde er 2022 mit dem FC Zürich Meister in der Schweiz. Für Breitenreiter war das der erste Titel im Profi-Fußball. Danach wechselte er zur TSG Hoffenheim, wurde dort aber nach zehn sieglosen Pflichtspielen in Serie entlassen. Seit Februar befindet sich der 50-Jährige bereits auf Vereinssuche.
Breitenreiter hat viel Bundesliga-Erfahrung, stand bereits in 140 Bundesliga-Spielen an der Seitenlinie (Punkteschnitt 1,09). Paderborn, Schalke 04 und Hannover 96 heißen seine weiteren Stationen im deutschen Profi-Fußball.
Er legt viel Wert auf eine taktisch flexible Herangehensweise und scheut sich auch nicht davor, seine Spieler während der laufenden Partie mit Anweisungen zu drangsalieren. Sein oberstes Ziel ist es, die Defensive zu stabilisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt er gerne auf Manndeckung.
Frank Kramer
Sein Ruf hat vor einem Jahr extrem gelitten, Frank Kramer scheiterte auf Schalke sang- und klanglos. Mit den Königsblauen gewann er nur eines von zehn Bundesliga-Spielen. Das machte seine gute Arbeit bei Arminia Bielefeld (Klassenerhalt 2020/21) vergessen. Auch, dass Kramer den DFB-Trainerlehrgang als Klassenbester abgeschlossen hat, weiß kaum jemand mehr.
Sowohl beim DFB als auch bei RB Salzburg sammelte er viel Erfahrung mit jungen Spielern. Kramer steht für ein ambitioniertes Mittelfeldpressing, einen starken Fokus auf Standard-Situationen und ein stabiles 4-2-3-1.
In der Bundesliga stand er in bislang 63 Spielen an der Seitenlinie und feierte dabei zwölf Siege (Punkteschnitt 0,89).