Erst große Emotionen, jetzt voller Fokus: Reus und der BVB sind bereit für Wembley
"Danke für alles! Das Abschiedsbier geht auf mich, euer Marco" stand auf Zetteln geschrieben, die an den Kassen beim Ausschank angebracht worden waren. Es war der feuchtfröhliche Abschluss eines denkwürdigen Nachmittags, den alle Beteiligten so schnell nicht vergessen werden.
"Ich bin unfassbar dankbar für die Liebe, die mir die Leute in den letzten Jahren entgegengebracht haben. Ich hoffe, dass ich ein bisschen zurückgeben konnte", sagte ein sichtlich emotionaler Reus nach seinem 294. Bundesliga-Spiel für den BVB: "Ich hatte mir vorgenommen, das zu genießen." Der Rahmen, er sei "rundum perfekt" gewesen.
Beim ungefährdeten 4:0-Erfolg gegen Absteiger Darmstadt 98 glänzte Reus mit einem traumhaften Freistoßtor, einem Assist und vielen weiteren gelungenen Aktionen ein allerletztes Mal in der Heimstätte seines Herzensvereins. Die atemberaubende Choreografie vor Spielbeginn sowie die donnernden Sprechchöre der Anhänger sorgten auch neben dem Platz für einen mehr als würdevollen Abschied einer Vereinsikone. "Es war Marcos Bühne", schwärmte Trainer Edin Terzic: "Alles hat gepasst".
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Und so genossen alle Borussen den versöhnlichen Abschluss einer Bundesliga-Saison, die viele Höhen und Tiefen mit sich gebracht hatte. Doch inmitten der großen Glückseligkeit waren sich Reus, Terzic und Co. schnell einig: Jetzt den Moment genießen - und dann schnell wieder ran an die Arbeit.
Wembley is calling
"Die Jungs und ich werden in zwei Wochen alles geben, damit wir dieses Ding gewinnen!", sagte Reus und heizte die Fans auf das Champions-League-Finale gegen die schier übermächtigen Königlichen von Real Madrid ein. In den nächsten Tagen "muss der Glaube wachsen", dass der BVB Geschichte schreiben könne.
Die Mannschaft müsse "bereit sein", so Reus: "Da steht kein Geringerer als Real Madrid. Da kommt etwas auf uns zu." Am Ende seien es aber auch nur "90 Minuten, ein Fußballspiel, da ist alles möglich. Wir werden es versuchen."
Der BVB habe jetzt "die Möglichkeit, etwas für die Ewigkeit zu schaffen", sagte Terzic, der das Finale 2013 gegen Bayern München noch als Fan auf der Tribüne verfolgt hatte: "Jetzt werden wir den kompletten Fokus darauf richten, mit jedem Atemzug, mit jeder Entscheidung, die wir treffen, alles dafür zu geben, dass wir am 1. Juni in absoluter Topform sind und unser bestes Saisonspiel in Wembley zeigen."
Der Abgang mit dem Henkelpott wäre ohne Zweifel das größtmögliche Ende für Reus in Dortmund, einen Vorgeschmack der dann zu erwartenden Szenen bot bereits das Spiel gegen Darmstadt. "Es war sein letzter Akt hier", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl: "Aber es wird noch einer folgen."
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