Endspurt mit Problemen? FC Bayern mit Rückenwind in den Jahresabschluss
Sportvorstand Max Eberl riskierte vor dem Derby am Freitag (ab 20:45 Uhr live bei DAZN und in der Flashscore-Audioreportage) trotzdem kurz einen Blick voraus. Er hoffe, sagte er zunächst jedoch mit einem Schmunzeln, dass ihm der Trainer deshalb nicht an den Kragen gehen werde. Kompany lachte.
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Man freue sich, so Eberl, "dass wir so eine Saison gespielt haben und in allen Wettbewerben im Fluss sind. Ich habe schon mehrmals gesagt, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen - das beinhaltet natürlich auch die letzten Wochen des Jahres, die sehr intensiv werden."
Um auf die heißen Weihnachtswochen vorbereitet zu sein, hatte Kompany seinen Nicht-Nationalspielern wie Thomas Müller, Manuel Neuer oder Leon Goretzka eine Woche frei gegeben. Beim Rest war der Bayern-Coach einfach nur froh, dass sie die Länderspiele halbwegs unfallfrei überstanden hatten - mit zwei Ausnahmen: Joao Palhinha und Mathys Tel kehrten verletzt von ihren Auswahlteams zurück.
Palhinha-Ausfall vergrößert Mittelfeld-Sorgen
Gerade der Ausfall des Portugiesen Palhinha, für den wegen eines Muskelbündelrisses an den Adduktoren das Jahr gelaufen ist, wiegt schwer. Schließlich wird auch Aleksandar Pavlovic nach einem Schlüsselbeinbruch noch länger fehlen. Kompany reagierte dennoch gelassen. "Wir haben zwei Verletzte, aber es ist nicht so, als hätten wir auf einmal Kopfschmerzen, weil die Qualität weniger ist", sagte er.
Zumal sich Leon Goretzka, der bei den Bayern eigentlich schon als Auslaufmodell galt, im defensiven Mittelfeld neben Joshua Kimmich wieder als Alternative aufdrängt. Goretzka habe es schon beim 1:0 in St. Pauli "gut gemacht", lobte Kompany. Er habe "in schwierigen Zeiten, zu 100 Prozent im Training das gemacht, was er als Profi machen soll. Wir haben volles Vertrauen."
Ein Fragezeichen beim FC Bayern steht allerdings noch hinter dem Einsatz von Torwart Neuer. Der Kapitän habe im Training am Mittwoch ein Stechen im Rippenkasten gespürt, so Kompany: "Wir hoffen, dass es nicht so schlimm ist."
Da auch Neuer-Ersatz Sven Ulreich "aus persönlichen Gründen" bis auf Weiteres fehlt, würde die Nummer drei Daniel Peretz bei einem Ausfall Neuers ins Tor rücken. Er habe in diesem Fall "keine Zweifel", betonte Kompany. Der 24-Jährige habe zuletzt in den Nations-League-Spielen für Israel gegen Frankreich (0:0) und Belgien (1:0) "gute Leistungen" gezeigt.
Barca-Auftritt als negativer Ausreißer
Sehr gute Leistungen zeigten zuletzt auch die Bayern, klammert man das 1:4 in der Champions League in Barcelona aus. In den vergangenen fünf Pflichtspielen blieb der Rekordmeister gar ohne Gegentor. 26 Punkte in ihren ersten zehn Ligapartien für die Münchner holten vor Kompany zudem bisher nur zwei andere Trainer: Pep Guardiola 2015 und Branko Zebec 1968.
Entsprechend glücklich sind die Bayern-Verantwortlichen auch mit ihrem jungen Coach. "Wir sehen wieder einen Fußball, für den die Fans gerne ins Stadion gehen, bei dem der Funken überspringt", lobte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen in der AZ. Insofern sei Kompany "ein außergewöhnlich guter Neuzugang".
Der 38-Jährige, so Dreesen, strahle "eine gewisse Lässigkeit" aus, habe aber "zugleich eine Ruhe und Autorität, die keinen Zweifel lässt, dass er einen Plan hat." Einen Plan, der zunächst nur bis zum FCA-Spiel geht.