"Einfach raus aus der Saison": Bayern enttäuschen - Müller stellt sich vor Tuchel
Mathys Tel (4.) und Alphonso Davies (6.) sorgten für die letzten Treffer in der 421 Tage dauernden Tuchel-Amtszeit, Maximilian Beier (8.) und Andrej Kramaric (68./85./87.) konnten für die TSG die Partie drehen. Hoffenheim tritt als Siebter in der kommenden Saison zum vierten Mal überhaupt und zum ersten Mal seit der Spielzeit 2020/21 international an. Bei einem Pokalerfolg Leverkusens ginge es in die Europa League, bei einem Triumph von Kaiserslautern in die Conference League.
Zum Match-Center: TSG Hoffenheim vs. Bayern München
Tuchel hatte im Vorfeld des Spiels alle Spekulationen um eine Fortsetzung seines Engagements beendet. "Es bleibt bei der Vereinbarung vom Februar", betonte er: "Wir haben keine Einigung für eine weitere Zusammenarbeit gefunden." In seinem letzten Spiel musste er auf zahlreiche Stars wie Jamal Musiala, Leroy Sane oder Torschützenkönig Harry Kane verzichten, Thomas Müller zog mit seinem 473. Bundesliga-Spiel mit Sepp Maier gleich.
Müller stellt sich vor Tuchel
Anlass zum feiern sah dieser allerdings nicht: "Wir sind sehr unzufrieden. Wir wollen einfach raus aus dieser Saison und im Sommer neu anfangen", schimpfte ein bedienter Müller am Sky-Mikrofon, nachdem die Bayern einmal mehr in dieser Spielzeit unter die Räder gekommen waren: "Wenn wir eine solche Vielzahl an Spielen verlieren, ist das ungewohnt. Wir haken das Ganze jetzt ab."
Zudem stellte sich der Routinier vor Tuchel. "Danke ans Trainerteam", sagte der Führungsspieler. Tuchel habe "in diesem wilden Jahr unter keinen leichten Umständen den einen oder anderen Haufen wegkehren müssen, den er nicht produziert hat." Klar ist: Für den künftigen Trainer fällt durch die unnötige Pleite in Sinsheim eine erste Titelchance beim Supercup weg, die schier endlose Suche dauert ohnehin noch an.
Nach wilder Anfangsphase: Teams neutralisieren sich
Der neue bayrische Bundesliga-Rekordspieler stand auch während des Spiels gleich im Blickpunkt, legte eine Hereingabe von Davies aus der Luft perfekt quer - und Tel vollendete per Kopf. In ungewohnter Formation mit Dreierabwehrkette legten die Münchner los wie die Feuerwehr, schon nach sechs Minuten erhöhte Davies nach Steilpass Tel allein vor Baumann. Doch dann leistete sich Manuel Neuer einen üblen Fehlpass im Aufbau, sodass Beier der Anschluss gelang.
Nach der Turbo-Anfangsphase flachte die Partie vor 30.150 Zuschauern ab, die Defensivreihen stabilisierten sich. Dabei überließen die Bayern, bei denen EM-Fahrer Aleksander Pavlovic verletzt raus musste, der TSG phasenweise den Ball und lauerten auf Umschaltmomente. Konrad Laimer (18.) und Müller (42.) kamen so zu aussichtsreichen Abschlüssen, auf der Gegenseite prüften Ihlas Bebou (34.) und Andrej Kramaric (45.+2) jeweils Neuer.
TSG dreht Partie
Nach dem Wechsel erhöhte Hoffenheim zunehmend den Druck, agierte aber im letzten Drittel oftmals zu ungenau. Die besseren Chancen hatten bei ihren wenigen Offensivbemühungen zunächst weiter die Bayern, Müller zielte knapp über den Winkel (61.). Erst in der Schlussphase entwickelten die Kraichgauer mehr Durchschlagskraft. Kramaric zwang Neuer erst zu einer Flugparade (65.), ehe er im Anschluss an einen Einwurf aus Nahdistanz traf - und in der Schlussphase das Spiel per Doppelpack komplett drehte.