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Der Schotte mit dem Bart: Werder Bremen feiert seinen Torhelden Oliver Burke

SID
Die ganze Bremer Mannschaft freute sich für und mit Oliver Burke.
Die ganze Bremer Mannschaft freute sich für und mit Oliver Burke.ČTK / DPA / Carmen Jaspersen
Als draußen aus den Boxen noch "Wonderwall" von Oasis durch das Weserstadion dröhnte, sprach Oliver Burke unten in den Katakomben selig von seinem kleinen Fußball-Wunder. "Nicht jeder hat damit gerechnet, dass ich diese Saison hier bleibe", sagte Werders unwahrscheinlicher Torheld: "Aber jetzt bin ich hier." Und wie.

Mit seinem Last-Minute-Treffer sicherte Burke den Bremern den hart erkämpften 2:1-Erfolg gegen Aufsteiger Holstein Kiel und bescherte den Fans endlich den ersten Heimsieg der Saison. Burke. Ausgerechnet Burke. Der "Schotte mit dem Bart", wie sie Burke an der Waterkant nennen, war ja schon längst abgeschoben, spielte in den Planungen von Trainer Ole Werner keine Rolle, stand auf dem Abstellgleis. Doch in der 89. Minute stand Burke dann plötzlich goldrichtig - und nickte eine Flanke perfekt für drei Punkte ein. Der Rest war eine Gefühlsexplosion.

Zum Match-Center: Werder Bremen vs. Holstein Kiel

"Dass dann jemand wie Oliver Burke das Weserstadion zum Beben bringt, nachdem er schon totgesagt wurde, das ist einfach eine tolle Geschichte", sagte Werner. Und Burke meinte: "Es gab schwierige Momente, aber der Fußball ändert sich schnell. Und wie wir heute sehen können, ändern sich die Dinge schnell. Ich bin sehr happy."

Vom Abstellgleis zum "besonderen" Moment

Noch vor einem Monat stand über einem Artikel über Burke: "Ungewollt und aussortiert". In den vergangenen beiden Jahren war der 27-Jährige an den FC Millwall und den englischen Drittligisten Birmingham City ausgeliehen, in 23 Pflichtspieleinsätzen blieb der Angreifer da ohne Treffer oder Assist. Auch im vergangenen Sommer wollte Werder Burke wieder abgeben. "Wer kauft den Werder-Flop?", fragte die Bild-Zeitung. Aber es fand sich kein Abnehmer.

Stattdessen redeten Trainer und Mitspieler Burke ins Gewissen. Er müsse sich endlich richtig reinhängen. Und irgendwie schaffte es Burke tatsächlich, den Reset-Knopf zu drücken. "Er hat hart an sich gearbeitet, ist drangeblieben und das jeden Tag, was noch vor seiner Leihe nicht so der Fall war", sagte Werner, der Burke gegen Kiel erst in der 78. Minute gebracht hatte.

Und Burke wollte seine Chance unbedingt nutzen. "Wenn man nicht viel Zeit hat, muss man alles dafür tun, um da zu sein und um was Besonderes zu kreieren", sagte Burke - und es gelang ihm. Zuletzt hatte er im August 2022 für Werder getroffen.

Groß feiern wollte Burke hinterher nicht, lieber mit seinem Sohn und seiner Verlobten "zu Hause chillen". Nachlassen gilt bei Burke mittlerweile schließlich nicht, zudem läuft sein Vertrag aus. Er muss sich empfehlen. "Ich hoffe, dass es so weitergeht", sagte Burke.