Comeback nach Willensleistung: Bald-Rekordhalter Felix Brych kehrt zurück
Brychs Weg zurück ins Rampenlicht knapp neun Monate nach seinem Kreuzbandriss hat am Dienstag in Unterhaching beim Testpiel von Bayern München gegen WSG Tirol (3:0) begonnen ("Das war die Generalprobe"). Er wird am Samstag in der ersten Runde des DFB-Pokals fortgesetzt ("Ich freue mich wahnsinnig darauf") - und er soll gleich an den ersten Spieltagen der neuen Bundesligasaison seinen vorläufigen Höhepunkt erreichen, wenn Brych zum alleinigen Rekord-Unparteiischen der Eliteklasse aufsteigt.
"Ich bin sehr dankbar, auch dem DFB. Der neue Chef Knut Kircher hat immer gesagt, dass sie auf mich warten und mir die Zeit geben", sagte Brych, der am 3. August 49 Jahre alt geworden ist. Die Rolle des "Alterspräsidenten" nimmt Brych nach eigener Aussage "natürlich" an: "Aber ich muss jetzt erst wieder reinwachsen und ein paar Spiele pfeifen. Ich möchte erst einmal bei mir sein."
Sorgen darüber muss sich Brych keine machen - er genießt die Rückendeckung der Bosse. "Er ist fit. Er hat seine Leistungsprüfung bestanden. Er wird an den ersten Spieltagen zum Einsatz kommen. Darüber können wir uns glücklich schätzen", sagte Kircher vergangene Woche über den früheren WM- und EM-Referee. Da es keine Altersgrenze mehr gibt und Brych seine schwere Verletzung offensichtlich auskuriert hat, steht einer Ansetzung des Münchners nichts im Wege.
Brych hatte den Kreuzbandriss ausgerechnet in seinem "ersten" Rekordspiel erlitten. Nach der Partie zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart (1:2) am 25. November 2023 musste er operiert werden. Brych egalisierte mit seinem 344. Einsatz in der Eliteklasse die Bestmarke von Wolfgang Stark vom Mai 2017.
"Ich wollte so nicht aufhören"
Schon kurz nach dem Eingriff peilte Brych die Rückkehr an. Die Bestmarke war allerdings nicht die Motivation. "Ich bin nicht zurückgekehrt für den Rekord. Mir hätte dieser Rekord, den ich zusammen mit Wolfgang Stark schon habe, gereicht", sagte der Jurist, der in der Rückrunde der vergangenen Saison bereits wieder als Video-Assistent im Einsatz war: "Mein Ziel war einfach, noch mal zurückzukommen. Ich wollte so nicht aufhören."
Wie und wann er die Pfeife an den Nagel hängt, ist für Brych offen. Übers Knie will er jedenfalls nichts brechen. "Ich schaue jetzt erstmal von Spiel zu Spiel. Und wenn es dann gut läuft, von Monat zu Monat", erklärte der Rückkehrer: "Man muss natürlich das Knie beobachten, ob es irgendwann reagiert. Im Moment sieht es gut aus. Aber ich will jetzt auch keine Prognosen machen und zu weit in die Zukunft schauen."