Bundesliga Vorschau: Würdiger Abschluss - Union empfängt Mainz, Derby in Frankfurt
Union Berlin vs. Mainz 05
Union Berlin steht vor einer großen Herausforderung. Die erstmalige Teilnahme an der UEFA Champions League ist für die Eisernen eine gigantische Chance, die nicht ungenutzt bleiben will. Der Kader wurde an mehreren Positionen qualitativ aufgewertet, als Königstransfer gilt die Verpflichtung von Nationalspieler Robin Gosens (15 Millionen Euro Ablöse). Im Hintergrund arbeitet Sportchef Oliver Ruhnert außerdem an einem Vertrag für den 121-fachen italienischen Nationalspieler Leonardo Bonucci.
Die Teilnahme an der europäischen Königsklasse, neue Sponsoren, prominente Neuverpflichtungen: Schafft es Union, trotz Höhenflugs am Boden zu bleiben? In den letzten 20 Jahren erreichten die Eisernen Meilenstein um Meilenstein. Trainer Urs Fischer bleibt sich jedenfalls in einer Hinsicht treu.
Zum wiederholten Male hat der Schweizer die 40 Punkte - also den sicheren Klassenerhalt - zum Saisonziel erklärt. Fischers Furcht vor einem schmerzhaften Sinkflug ist real, zumal der Schweizer in der Sommerpause versucht hat, seiner Mannschaft neue taktische Varianten beizubringen.
Die Eisernen sind gegen Mainz 05 seit vier direkten Duellen ungeschlagen. Vor eigenem Publikum verloren die Unioner seit ihrem Aufstieg in die Bundesliga vor vier Jahren noch kein Aufeinandertreffen.
Die Gäste aus Mainz durchlebten gegen Ende der vergangenen Saison eine folgenschwere Schwächephase. Ehe man mit einem 2:2-Unentschieden in Dortmund eine schwarz-gelbe Meisterfeier vereitelte, hatte die Elf von Trainer Bo Svensson vier Spiele hintereinander verloren. Viel zu leichtfertig verspielte Mainz die Chance auf Europa - und landete stattdessen im Tabellenmittelfeld.
Ein sicheres Habitat, auf das Sportvorstand Christian Heidel aber nur noch wenig Lust hat. “Es geht noch mehr”, hatte der 60-Jährige in Bezug auf die neue Saison erklärt. Man weiß um die eigenen Stärken und lauert auf die nächste Gelegenheit, die internationalen Plätze anzugreifen.
Dabei setzt der Verein voll auf die Qualitäten von Bo Svensson. Der Däne fühlt sich in Mainz pudelwohl, doch sein Vertrag läuft im kommenden Sommer aus. Svensson besitzt viel menschliche und fachliche Kompetenzen, der nächste Schritt auf der Karriereleiter ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Geht es nach Christian Heidel, wird Svensson den Rheinhessen noch etwas länger treu bleiben.
Flashscore-Prognose: Union hat von der alten Effizienz in der Sommerpause nichts eingebüßt, der Kader wurde auf wichtigen Positionen gut verstärkt. Wir rechnen mit einem typischen Spiel für das Stadion an der Alten Försterei: 2:0
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Eintracht Frankfurt vs. Darmstadt 98
Ade Dreierkette? Vorerst bleibt Eintracht Frankfurt dem über viele Jahre einstudierten System wohl treu. Dino Toppmöller gilt zwar als Verfechter einer Viererkette, hat aber bereits erkannt, dass der Kader hierfür nicht das nötige Material bietet.
Beim 7:0-Erfolg im DFB-Pokal bei Lok Leipzig setzte Toppmöller auf drei Innenverteidiger. Der mittlerweile 39-jährige Makoto Hasebe mimte den Abwehrchef und Libero. Die Außenverteidiger Philipp Max und Aurelio Buta wurden mit viel offensiver Freiheit ausgestattet. Neuzugang Ellyes Skhiri sorgte für die Absicherung im Mittelfeld. Das funktionierte reibungslos, also wurde der Plan, die Mannschaft an eine Viererkette zu gewöhnen, wieder einmal zu den Akten gelegt.
So wie man es eben von den Vorgängern Adi Hütter und Oliver Glasner kennt. An vorderster Front wirbelt weiterhin Randal Kolo Muani. Mit hohen Ablöseforderungen konnte Sportvorstand Markus Krösche bislang sämtliche Interessenten abschrecken. Zwei Wochen hat das Transferfenster noch geöffnet, zwei Wochen muss Krösche noch um seinen Starstürmer zittern.
Zur Freude der SGE-Anhänger beginnt die neue Bundesliga-Saison mit dem Hessen-Derby. Lokalrivale Darmstadt kommt ins Waldstadion - zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate. Bereits im Februar waren die Lilien an den Main gereist, im Achtelfinale des DFB-Pokals unterlag man Frankfurt trotz zwischenzeitlicher Führung mit 4:2.
Nach einer miserablen Vorbereitung - von fünf Testspielen konnte Darmstadt keines gewinnen, erzielte nur einen Treffer - blamierten sich die Darmstädter in der 1. Runde des DFB-Pokals. Beim Regionalligisten Homburg kassierte man eine leistungsgerechte 3:0-Niederlage.
Erneut strahlte man kaum Torgefahr aus, die Vorfreude auf die neue Bundesliga-Saison ist maximal getrübt. Trainer Torsten Lieberknecht kritisierte seine Mannschaft daraufhin mit scharfen Worten: “Heute ein Argument zu finden für die Jungs, für die gesamte Mannschaft, das fällt schwer. Das ist totaler Humbug. Was soll ich mich jetzt hierhin stellen und noch irgendetwas schönreden?”
Flashscore-Prognose: Eintracht-Trainer Toppmöller steht ein überdurchschnittlich starker Kader zur Verfügung, sein Gegenüber Torsten Lieberknecht kann davon nur träumen. Die Qualitätsunterschiede werden zu groß sein, zumal die Lilien sich an die hohe Intensität in der Bundesliga erst gewöhnen müssen: 3:0