Bundesliga Vorschau: Vorentscheidung um den Titel – RB Leipzig fordert die Bayern
Es nicht der letzte Spieltag der Saison. Doch fühlt sich das Duell zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig am 33. Bundesliga-Spieltag doch an wie die vorgezogene Entscheidung um die deutsche Meisterschaft. Die Ausgangslage ist dabei klar: Mit einem Punkt Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund haben die Münchener ihr Schicksal selbst in der Hand.
Das Problem: Einen Spieltag vor der abschließenden Gastpartie gegen den 1. FC Köln steht für die Mannschaft von Thomas Tuchel ein kompliziertes Heimspiel gegen nicht zu unterschätzende Sachsen an. Das Team von Marco Rose kann seinerseits mit einem Sieg über die Roten die Qualifikation für die Champions League klarmachen, doch aus den bisherigen 16 Pflichtspielen gegen den FCB gab es lediglich einen Sieg.
Zum Match-Center: FC Bayern vs. RB Leipzig
Spätestens nach dem 6:0 über Schalke 04 am vergangenen Wochenende sind die Münchener wieder richtig in Form gekommen, bereits zum fünften Mal in dieser Saison gelangen dem Rekordmeister sechs eigene Treffer. Sollte die Offensivmaschinerie am Samstagabend (ab 18:30 Uhr live bei Sky und in der Flashscore-Audioreportage) wieder so ins Laufen kommen, dürfte es auch für die individuell stark besetzten Roten Bullen ein schwieriger Abend werden.
Das Duell des Tabellenführers beim Tabellendritten ist ohne Zweifel ein echtes Topspiel: Bayern und Leipzig sind die Bundesliga-Teams, die die wenigsten Schüsse aufs Tor gegen sich zuließen, dazu auf der anderen Seite die Teams mit dem meisten Ballbesitz. Hoffnung könnten die Sachsen aus ihrer Auswärtsstärke schöpfen: Im Jahr 2023 kassierten die Messestädter in acht Bundesliga-Auswärtsspielen erst sechs Gegentore – in ganz Europa wird dieser Wert lediglich vom frisch gebackenen italienischen Meister SSC Neapel unterboten.
Team-News: Laimer rechtzeitig fit – Werner noch fraglich
Dieser beachtliche Wert wird dadurch noch unterstrichen, dass RB ja bereits seit einigen Monaten ihr etatmäßiger Stammtorwart fehlt. Peter Gulasci ist immerhin in dieser Woche wieder ins Training eingestiegen, für die aktuelle Spielzeit ist der Ungar aber noch keine Option. Somit wird weiterhin Janis Blaswich die Abwehrkette dirigieren, in der nur die Außenverteidigerposition von Benjamin Henrichs oder Marcel Halstenberg auf der linken Seite noch vakant ist.
Davor steht Bayerns 99%-Neuzugang Konrad Laimer nach Verletzungsproblemen unter der Woche wieder zur Verfügung. Neben ihm hat Rose die Wahl aus dem zweikampfstarken Amadou Haidara oder dem taktisch etwas besseren Kevin Kampl. Auch der Spanier Dani Olmo ist wieder fit und wird auf der Position im offensiven Halbraum beginnen. Offen ist dagegen noch der Fitnesszustand von Stürmer Timo Werner. Laut Trainer Marco Rose war der Nationalstürmer "ein bisschen kränklich". Sollte es für den ehemaligen Stuttgarter nicht reichen, dürfte Emil Forsberg in die Startelf der Sachsen rücken.
Risikoabwägung für Thomas Tuchel
Auch der FC Bayern muss in dieser Rückrunde mit Manuel Neuer auf seinen Stammtorwart verzichten. Bisher hat Yann Sommer diese Rolle ausgefüllt, nun fiel der Schweizer unter der Woche aber aus und konnte nicht mittrainieren. Entwarnung gab es dann erst am Freitag: Sommer nahm am Abschlusstraining teil und wird daher auch in Leipzig im Kasten des Rekordmeisters stehen.
Da davor alle Stammspieler fit sind, ist lediglich die Ausrichtung der Bayern noch nicht ganz klar. Tuchel könnte mit einem 4-2-3-1 beginnen, in dem das eingespielte Duo aus Joshua Kimmich und Leon Goretzka das Mittelfeldzentrum besetzt. Entscheidet sich der Coach für eine mutigere Ausrichtung, könnte der zuletzt formschwache Goretzka weichen, Kimmich die alleinige Sechserposition einnehmen und mit Leroy Sané ein weiterer Offensivspieler beginnen.
So könnten sie spielen:
RB Leipzig (4-2-2-2): Blaswich - Henrichs, Gvardiol, Orban, Simakan - Haidara, Laimer - Szoboszlai, Olmo - Nkunku, Werner
FC Bayern (4-2-3-1): Sommer - Cancelo, de Ligt, Pavard, Mazraoui - Kimmich, Goretzka - Musiala, Müller, Coman - Gnabry
Flashscore-Prognose: Bayern mit großem Schritt zum Titel
Auch wenn das Duell gegen RB Leipzig sich in den letzten Jahren bereits zu einem Mini-Derby in Südost-Deutschland entwickelt hat, so sprechen die Vorzeichen in diesem Jahr klar für die Münchener. Bayern braucht den Sieg zwingend, um sich den BVB vom Leib zu halten, während die Leipziger selbst bei einer Niederlage den CL-Einzug in der eigenen Hand haben. Dementsprechend läuft dann auch das Spiel: Die Bayern gewinnen deutlich mit 3:0 in Sachsen.