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Bundesliga Vorschau: Dortmund und Bayern im Fernduell – Karneval in Köln

Flashscore
Julian Brandt beim öffentlichen Training mit Borussia Dortmund
Julian Brandt beim öffentlichen Training mit Borussia DortmundProfimedia
Noch sieben Spieltage sind zu gehen. Borussia Dortmund und der FC Bayern liefern sich weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die deutsche Meisterschaft. Soll es dabei bleiben, sind sowohl die Borussen als auch die Münchener in Stuttgart bzw. gegen Hoffenheim zum Siegen verpflichtet. Der 1. FC Köln empfängt im Karnevalsderby den FSV Mainz 05. Augsburg reist in die Red Bull Arena nach Leipzig. Wir haben für euch alle Spiele der Samstagskonferenz (15:30 Uhr) aufbereitet.

 

VfB Stuttgart vs. Borussia Dortmund

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Sowohl der Pokalerfolg gegen Nürnberg und 3:2 in Bochum waren mit Blick auf die Spielanteile verdient. Sebastian Hoeneß feierte einen gelungen Einstand als VfB-Trainer. Doch es waren nicht die schwierigsten Aufgaben. Nun folgt der große Härtetest gegen den BVB. Angesichts der unterschiedlichen Kräfteverhältnisse wäre eine Niederlage vertretbar. Angesichts der angespannten Situation im Tabellenkeller aber kaum verkraftbar.

Dortmunds Abstand auf den FC Bayern ist so gering, dass die Meisterschale in greifbarer Nähe scheint. Nur zwei Punkte Rückstand, bei sieben verbleibenden Spieltagen. Edin Terzic ist es gelungen, seiner Mannschaft ein Profil zu verpassen. Es gelang ihm, vielversprechende Aktien endlich steigen zu lassen.

Als Karim Adeyemi in den Kader für die WM in Katar berufen wurde, herrschte in fast ganz Deutschland großes Unverständnis. In den ersten elf Ligaeinsätzen war ihm kein einziger Treffer und nur eine Torvorlage gelungen. Kleinere Verletzungen warfen den 21-Jährigen zusätzlich zurück. Terzic hielt ihm die Stange. Das Vertrauen zahlte sich aus.

Nach der WM-Pause gewann die Borussia achte Spiele in Folge. Adeyemi hatte daran mit drei Toren und zwei Vorlagen entscheidenden Anteil. Sein Ein-Mann-Konter gegen Chelsea, als er die Westfalen zum Heimsieg im CL-Achtelfinalhinspiel führte: bleibt ebenfalls unvergessen. Terzic gelang es auch, Donyell Malen und Youssoufa Moukoko wiederzubeleben.

Edin Terzic weiß, wie er mit jungen Spielern umzugehen hat
Edin Terzic weiß, wie er mit jungen Spielern umzugehen hatAFP

Malen war längst als teurer Flop abgeschrieben worden. 30 Millionen Euro Ablöse hatte man einst nach Eindhoven überwiesen. Zuletzt durfte der Niederländer als Rechtsaußen agieren. Ein kleiner taktischer Kniff, der viel verändert – auf dieser Position erzielte er in vier Einsätzen drei Treffer und bereitete zwei weitere vor. Moukoko erzielte in der Vorwoche wenige Minuten nach seiner Einwechslung das Siegestor gegen Union Berlin. Und hielt die schwarz-gelben Titelhoffnungen am Leben. 

Weil Terzic stets geduldig blieb, nie Spieler öffentlich an den Pranger stellte, konnten auch Adeyemi, Malen und Moukoko längere Formkrisen unbeschadet überstehen. Vor dem Spiel in Stuttgart bereitet ihm ohnehin die Defensive größere Sorgen: Sowohl Niklas Süle als auch Nico Schlotterbeck fallen verletzt aus.

Aller Voraussicht nach werden Mats Hummels und Emre Can im Abwehrzentrum auflaufen. Hummels, dem in den letzten Spielen konstant Fehler unterlaufen sind, und Can, der als Abräumer vor der Viererkette gute Figur gemacht hat, aber eben dort fehlen wird.     

Ein Ausrutscher im Schwabenland ist verboten. Nicht nur Sebastian Hoeneß traut seinem kommenden Gegner "grundsätzlich" den Titel zu. Die Bayern kriseln, das muss ausgenutzt werden – beabsichtigt man, in dieser Spielzeit endlich den Ruf abzulegen, ein in Schönheit sterbender Schwan zu sein. Aber eben kein Spitzenteam.

Zum Match-Center: Stuttgart vs. Dortmund

Voraussichtliche Aufstellungen

Stuttgart (3-4-2-1)Bredlow – Mavropanos, Anton, Ito – Vagnoman, Karazor, Endo, Sosa – Silas, Führich – Guirassy

Dortmund (4-1-4-1): Kobel – Ryerson, Can, Hummels, Guerreiro – Özcan – Malen, Bellingham, Brandt, Adeyemi – Haller 

Flashscore-Prognose: Borussia bleibt im Titelrennen

Dortmund setzt sich durch, zeigt sich aber hinten immer wieder fehleranfällig. Serhou Guirassy wird die mühselig zusammengeflickte BVB-Defensive ein ums andere Mal fordern. 2:1-Sieg für die Gäste. 

FC Bayern vs. TSG Hoffenheim

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Was für eine Woche! Thomas Tuchel hat sich seinen Amtsantritt mit Sicherheit anders vorgestellt. Das 0:3 in Manchester wirkt wohl immer noch nach. Trotzdem stellte sich der neue Trainer nach dem Abpfiff demonstrativ vor seine Mannschaft. Und sorgte mit einem Neologismus für Aufsehen: "Ich habe mich in meine Mannschaft schockverliebt."

In der Kabine aber gab es statt Schmetterlingen im Bauch ordentlich Wut im Bauch. Leroy Sané musste eine aufgeplatzte Lippe verarzten lassen. Ein Disput zwischen ihm und Sadio Mané eskalierte völlig, der Senegalese verpasste Sané einen Schlag ins Gesicht. Gefundenes Fressen für alle Bayern-Kritiker. Man bemühte sich, den Zwischenfall ohne große Störgeräusche wegzumoderieren.

Die Strafe gegen Mané ist relativ mild. Laut Informationen der Bild wurde gegen ihn eine Pönale "im mittleren sechsstelligen Bereich" verhängt. Ein gehöriger Batzen Geld, den auch ein Großverdiener wie Mané spüren wird. Allerdings wurde er nur für ein Spiel suspendiert – nämlich jenes gegen Hoffenheim. Was bei Thomas Tuchel zu keinen Angstzuständen führt. Ihm ist ohnehin wichtiger, dass Eric-Maxim Choupo-Moting wieder dabei ist. In Manchester war das Fehlen eines gelernten Mittelstürmers so deutlich wie noch nie zu spüren.

Mané – der von Hasan Salihamidzic als Königstransfer und Lewandowski-Ersatz mit großen Vorschusslorbeeren präsentiert worden war – soll nicht vorschnell verheizt werden. Eine zu große Investition, als dass man ihn im Sommer ohne eine nennenswerte Ablöse zu generieren, weiterverkaufen könnte. Ob er verkauft werden soll oder nicht – diese Entscheidung möchte Bayerns Sportvorstand noch nicht fällen. In gewisser Hinsicht hängt auch seine eigene Zukunft von jener Manés ab. Salihamidzic gerät zunehmend in den Fokus der Kritik.

Schon auf dem Spielfeld gerieten Mané (li.) und Sané (re.) aneinander
Schon auf dem Spielfeld gerieten Mané (li.) und Sané (re.) aneinanderAFP

Bei der TSG Hoffenheim ist die Stimmung etwas ausgelassenerer. Die Kraichgauer konnten zuletzt drei Siege in Folge feiern. Pellegrino Matarazzo ist voll angekommen. Seine Mannschaft bringt wieder mehr Elan und Esprit auf den Platz. Sie hat den Abstiegskampf angenommen, in welchem in erster Linie Kampfgeist und Geradlinigkeit gefragt sind – nicht Schöngeist.

Vor allem gegen spielstarke Gegner sei eine konsequente Spielweise unabdingbar, wie Matarazzo darlegt: "Es geht für uns darum, leiden zu können, bereit zu sein zu verteidigen. Aber auch die eine oder andere Entlastungsphase einzubauen. Entweder wir haben eine hundertprozentige Energiephase des hohen Pressings, oder wir haben ein kompakteres, geschlossenes Verteidigen, wo man die Räume schließt und die Kette in ihre Abläufe kommt und die Tiefe gut sichert. Das ist wichtig gegen Mannschaften wie Bayern München."

Zum Match-Center: Bayern vs. Hoffenheim

Voraussichtliche Aufstellungen

Bayern (4-2-3-1)Sommer – Pavard, Upamecano, De Ligt, Cancelo – Kimmich, Gravenberch – Coman, Müller, Sané – Choupo-Moting

Hoffenheim (3-1-4-2)Baumann –Akpoguma, Kabak, Brooks – Geiger – Kaderabek, Kramaric, Stiller, Angelino – Bebou, Baumgartner

Flashscore-Prognose: 

Wer den FC Bayern kennt, weiß: Eigentlich müsste Hoffenheim jetzt für die Blamage in Manchester bezahlen und mit einer dicken Packung nach Hause geschickt werden. Diesmal könnte das auch so sein. Hoffenheim ist gut drauf. Das Spielglück aber ist am Samstag auf Seiten der Gastgeber. Sie gewinnen 4:1.

1. FC Köln vs. Mainz 05

Endlich beendete der 1. FC Köln am vergangenen Wochenende die Talfahrt Richtung Tabellenkeller. Im Duell mit dem Tabellennachbarn aus Augsburg wirkten die Domstädter wie zu besten Zeiten. Steffen Baumgart hat seiner Mannschaft offensichtlich die richtigen Worte mit auf den Weg gegeben. Durchaus verdient gewann man die Begegnung mit 3:1. 

Bezeichnend war allerdings, dass wieder kein Stürmertor fiel. Davie Selke rieb sich auf und gab sich von seiner engagierten Seite – sein zweiter Treffer blieb ihm im zehnten Pflichtspiel für Köln aber erneut verwehrt. Also musste Ellyes Skhiri ran. Der Tunesier ist fürs defensive Mittelfeld gebildet, mit sechs Toren aktuell aber der treffsicherste Kölner. 

Doof also, dass Skhiri gegen Mainz wegen einer Gelbsperre fehlen wird. Noch hat sich Baumgart nicht entschieden, wer ihn auf der Doppelsechs neben Eric Martel ersetzen soll. Dejan Ljubicic gilt als erste Alternative. Durch seine Körpergröße und gute Technik kommt er am ehesten an Skhiris Qualitäten heran. In der Defensive weist der Österreicher aber einige Schwächen auf. Weitere Alternativen sind Denis Huseinbasic und Mathias Olesen. 

Dank des Dreiers in Augsburg machte es sich Köln im Tabellenmittelfeld bequem
Dank des Dreiers in Augsburg machte es sich Köln im Tabellenmittelfeld bequemFlashscore

Gegen Mainz muss Baumgart defensive Stabilität und ein unbarmherziges Abwehrverhalten zum obersten Gebot aufrufen. Karim Onisiwo ist wieder fit für die Startelf, auch Jae-Sung Lee ist mit dabei. Der Koreaner war nach der Länderspielpause von Bo Svensson geschont worden, weil ihm die langen Reisen nach Asien oft zugesetzt haben. In der Vorwoche, beim kuriosen 2:2 gegen Werder Bremen, waren es die Einwechslungen von Onisiwo und Lee, welche die FSV-Offensive belebten.

Vor allem Sturmspitze Ludovic Ajorque profitiert von den Qualitäten seiner Mitspieler. Beide sind in der Lage, die von Ajorque aufgebrochenen Räume zu erkennen und in diese hineinzustoßen. Leistet Köln da nicht hundertprozentigen Widerstand, ist es bis zum ersten Gegentor nicht weit. Die Gäste befinden sich in herausragender Verfassung, verloren keine ihrer letzten acht Partien und liegen mittlerweile punktgleich mit Eintracht Frankfurt auf dem achten Tabellenplatz.

Erfolgsgarant Svensson entstammt der in den 1990er-Jahren von Wolfgang Frank etablierten Mainzer Schule. Ein höchst moderner, taktischer Ansatz, der bereits einige großartige Trainer in die weite Welt hinausschickte. Jürgen Klopp, Thomas Tuchel, Marco Rose... Svensson, so heißt es, hätte auch das Zeug dafür. Glück für den FSV, dass der Däne eine unfassbar enge Bindung zur Stadt hat und sich im Rheinland pudelwohl fühlt. Nach dem Erfolgslauf der letzten Wochen wohl mehr denn je.

Zum Match-Center: Köln vs. Mainz

Voraussichtliche Aufstellungen

Köln (4-2-3-1)Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Hector – Martel, Ljubicic – Schindler, Kainz, Maina – Selke

Mainz (3-4-2-1): Zentner – Fernandes, Bell, Hanche-Olsen – Widmer, Barreiro, Kohr, Caci – Onisiwo, Lee – Ajorque 

Flashscore-Prognose: 

Uns erwartet ein abwechslungsreiches, karnevalswürdiges Spektakel. Köln wird sich ohne Skhiri defensiv anfällig zeigen, das kann Mainz mehrmals ausnutzen. Auch die Gastgeber kommen zu einigen Gelegenheiten, wissen diese aber nicht ganz so effizient zu nutzen wie ihre Gäste. 2:3 für M05.

RB Leipzig vs. FC Augsburg

Immerhin: Leipzig beendete die Formkrise und gewann nach dem souveränen 2:0-Erfolg auch bei Hertha BSC. Verdient, aber knapp. Es brauchte eine Standardsituation, damit Amadou Haidara die Kugel ins Netz stolpern konnte. Gegen tief verteidigende Herthaner machte Marco Roses Elf nicht immer den Eindruck, alles unter Kontrolle zu haben. Der 1:0-Erfolg in der Hauptstadt fällt wohl eher in die Kategorie: "Drei Punkte mitgenommen, abhaken, weitermachen".  

Was RB in früheren Tagen auszeichnete, ist in den vergangenen fast nicht zu spüren: Regelmäßig brannte man ein Offensivfeuerwerk ab, die Torschützen wechselten sich Woche für Woche ab, jeder durfte mal ran. Durch das 0:7 gegen Manchester City ist einige Leichtigkeit verloren gegangen. Dass sich Christopher Nkunku für das Spiel gegen Augsburg fit meldete, macht den Leipzigern Hoffnung auf den dritten Pflichtspielerfolg in Serie.

Nkunku wird gegen Augsburg zumindest für einige Minuten mithelfen können
Nkunku wird gegen Augsburg zumindest für einige Minuten mithelfen könnenProfimedia

Der FC Augsburg enttäuschte in der Vorwoche gegen Köln. Auffällig ist: trotz harter und kompromissloser Spielweise liegt man in der Zweikampfstatistik nur auf Platz 15. Sieht man sich die Gegentore aus den letzten fünf Spielen an – und das sind immerhin 15 Stück – muss man diagnostizieren, dass etliche davon vermeidbar gewesen wären.

Zumindest in der Offensive passte einiges zusammen. Enrico Maaßen fehlen allerdings in Leipzig seine beiden besten Stürmer. Ermedin Demirovic sitzt weiterhin eine Rotsperre ab, Mergim Berisha befindet sich noch im Aufbautraining. Ein Einsatz am Samstag ist unwahrscheinlich. Davon möchte sich Maaßen aber nicht beirren lassen: "Klar sind es beides Spieler, die viel Qualität haben und viele Tore bei uns geschossen haben. Aber ich mag es nicht zu jammern. Das habe ich nie getan, in der ganzen Saison nicht."

Auch sein Stammtorhüter Rafal Gikiewicz wird fehlen, er leidet an Schulterproblemen. Für Ersatzmann Tomas Koubek ist das die große Chance, wieder ins Gespräch zu kommen – Gikiewicz werden ohnehin Abwanderungsgedanken nachgesagt. 

Ein Punktegewinn in Sachsen wäre ein großer und vor allem wichtiger Erfolg. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt sechs Punkte. Ein angenehmer Polster, der sieben Spieltage vor Saisonende aber noch keine gänzlich albtraumfreien Nächte erlaubt. 

Zum Match-Center: Leipzig vs. Augsburg

Voraussichtliche Aufstellungen

Leipzig (3-4-2-1)Blaswich – Simakan, Orban, Gvardiol –Henrichs, Laimer, Haidara, Raum – Szoboszlai, Olmo – Werner 

Augsburg (4-4-2)Koubek – Gumny, Gouweleeuw, Uduokhai, Iago – Maier, Engels, Rexhbecaj, Vargas – Beljo, Cardona

Flashscore-Prognose: Leichtes Spiel für Leipzig

Augsburg ist zum aktuellen Zeitpunkt gegen wiedererstarkende Leipziger fast chancenlos. In der Offensive fehlen den Fuggerstädtern zwei der wichtigsten Akteure. Marco Rose steht hingegen fast das gesamte Spielermaterial zur Verfügung. Das Hinspiel endete 3:3 – auch diesmal erzielt RB drei Treffer, der FCA aber keinen einzigen. Endstand 3:0.