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Bundesliga Vorschau: Bayer und RB kämpfen um Thronfolge, Premiere für Heidenheim

Micha Pesseg
Spitzenspiel am Samstag: Leverkusen empfängt RB Leipzig.
Spitzenspiel am Samstag: Leverkusen empfängt RB Leipzig.Profimedia
Die erste Konferenz der 60. Bundesliga-Saison verspricht viele enge Duelle. Aufsteiger Heidenheim muss sich beim VfL Wolfsburg beweisen. In Leverkusen findet das erste Spitzenspiel der neuen Saison statt. Wir werfen für euch einen Blick auf jene fünf Spiele, die am Samstag um 15:30 Uhr angepfiffen werden.

Bayer Leverkusen vs. RB Leipzig

Sowohl Leverkusen als auch Leipzig werden vor dem Saisonauftakt in diversen Expertenkreisen als möglicher Thronfolger des FC Bayern gehandelt.

Bei Bayer wurde der Kader in der Sommerpause vermehrt an die Bedürfnisse von Startrainer Xabi Alonso angepasst. Einige Baustellen wurden erfolgreich geschlossen. So verstärkt etwa Alejandro Grimaldo die linke Abwehrseite, Victor Boniface soll im Sturmzentrum den verletzungsanfälligen Patrik Schick ersetzen. Auch die Doppelsechs mit Granit Xhaka und Robert Andrich kann sich absolut sehen lassen.

Alonso ist vom Projekt in Leverkusen weiterhin überzeugt, der 41-Jährige verlängerte seinen Vertrag erst kürzlich bis zum Sommer 2026. Die Werkself hat große Ambitionen, der Sprung unter die besten Vier ist auf jeden Fall möglich. Ein 8:0-Sieg im DFB-Pokal gegen Teutonia 05 Ottensen diente als erste kleine Machtdemonstration. 

Xabi Alonso bleibt Leverkusen treu.
Xabi Alonso bleibt Leverkusen treu.Profimedia

Auch RB Leipzig konnte bereits ein Ausrufezeichen setzen - und zwar ein gigantisches. Den Superpokal gegen den großen Dominator Bayern München gewannen die Bullen überraschend klar mit 3:0. 

Dabei war sich Cheftrainer Marco Roses nach einer “physisch und psychisch sehr herausfordernden” Vorbereitung gar nicht sicher, ob seine Mannschaft bereits für einen derart großen Namen schon gewappnet sei. 

Dani Olmo erzielte alle drei Treffer des Spiels. Der spanische Nationalspieler wird in der kommenden Saison eine Schlüsselrolle bei RB einnehmen, zumal ihm mit Christopher Nkunku und Dominik Szoboszlai zwei wichtige Kollegen in der Offensive abhandengekommen sind. Die Neuzugänge Luis Openda und Xavi Simons wirkten gegen den FC Bayern bereits gut in die Mannschaft integriert, auch von Christoph Baumgartner ist noch einiges zu erwarten. 

Dani Olmo machte die prominenten Offensiv-Abgänge vorerst vergessen.
Dani Olmo machte die prominenten Offensiv-Abgänge vorerst vergessen.AFP

Im Vorjahr gingen die beiden direkten Duelle jeweils mit 2:0 an die gastgebende Mannschaft. Insgesamt spricht die Bilanz klar für RB Leipzig: 7 der 14 Aufeinandertreffen konnten die Sachsen gewinnen, nur dreimal ging Bayer als Sieger vom Platz.

Flashscore-Prognose: Leipzig dürfte zum jetzigen Zeitpunkt einen Schritt weiter sein als Leverkusen. Xabi Alonso möchte seiner Mannschaft mehr Liebe zum Ballbesitz-Fußball einimpfen, das braucht aber noch etwas Zeit: 0:2

Zum Match-Center und zur Flashscore-Audioreportage

VfL Wolfsburg vs. 1. FC Heidenheim

Das erste Jahr von Niko Kovac in Wolfsburg verlief relativ durchwachsen. Auf einen enttäuschenden Saisonstart (nur Platz 14 nach dem 11. Spieltag) folgte ein beeindruckender Lauf mit 6 Siegen hintereinander. 

Am Ende der Saison hätte ein Unentschieden gegen die bereits abgestiegen Hertha genügt, um das erklärte Saisonziel - die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb - zu erreichen. Doch Hertha BSC verabschiedete sich würdevoll aus der höchsten Spielklasse, vermieste den Wölfen die Party und gewann mit 2:1. 

In der neuen Saison ist mehr Konstanz das große Ziel in Wolfsburg. Passenderweise hielt man dafür an Trainer Niko Kovac fest und bemühte sich, den Kader so gut wie möglich beieinander zu halten. Doch die Abgänge der beiden Stammspieler Micky van de Ven (Tottenham) und Felix Nmecha (Dortmund) hinterlassen zweifelsohne eine Lücke, welche die Neuzugänge Moritz Jenz und Lovro Majer nicht sofort schließen werden können. 

Der Aufsteiger aus Heidenheim reist als klarer Außenseiter in die Autostadt. Wenige Akteure weisen bereits Bundesliga-Erfahrung auf. Man verstärkte sich am Transfermarkt nur punktuell. Trainer Frank Schmidt vertraut auf jenes Grundgerüst, welches dem FCH den Aufstieg und somit das Premierenjahr in der Bundesliga beschert hatte.

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Schmidt möchte von seiner Mannschaft ehrlichen und aufopferungsvollen Fußball sehen, für Zauberfußball ist an der Brenz hingegen vorerst kein Platz. Zu groß sind dafür die Qualitätsunterschiede zwischen dem Neuling und dem Rest der Liga. 

Trainer Frank Schmidt vertraut auf die eigenen Fähigkeiten.
Trainer Frank Schmidt vertraut auf die eigenen Fähigkeiten.Profimedia

In der Vorbereitung machte Heidenheim einen stabilen Eindruck und verlor kein einziges Vorbereitungsspiel (3 Siege, 2 Unentschieden). Auch in der 1. Runde des DFB-Pokals gab man sich keine Blöße und schickte den Rostocker FC mit einer 8:0-Pleite ins Tal der Tränen.

Flashscore-Prognose: Heidenheim wird nach einer Standardsituation der erste Treffer der Bundesliga-Historie gelingen - dank Torjäger Tim Kleindienst strahlt man da einige Gefahr aus. Wolfsburg ist in der neuen Bundesliga-Saison ein echter Geheimtipp, die Mechanismen unter Niko Kovac greifen, am Transfermarkt hat man sich gut verstärkt. Majer für Nmecha und Maehle für Otavio - das sind echte Upgrades. Mit den eigenen Fans im Rücken sollte der VfL kein Problem haben: 4:1

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VfB Stuttgart vs. VfL Bochum

Weggabelung für den VfB Stuttgart: Zwei Jahre in Folge hatten die Schwaben fast ausschließlich mit dem Abstieg zu tun. Die gute Bilanz unter Sebastian Hoeneß (nur 1 Niederlage in 8 Ligapartien) machte Appetit auf mehr, allmählich sollte der Sprung Richtung Tabellenmittelfeld gelingen. 

2022/23 stellte sich die Torhüter-Position als große Schwachstelle heraus, nur zweimal kassierte man keinen Gegentreffer. Bayern-Leihgabe Alexander Nübel soll dieses Problem nun lösen.

Alexander Nübel spielt in Hoeneß' Plänen eine große Rolle.
Alexander Nübel spielt in Hoeneß' Plänen eine große Rolle.Profimedia

Dass der Transfermarkt noch fast zwei Wochen geöffnet ist, macht den VfB-Fans noch einige Sorgen. Kapitän Wataru Endo steht unmittelbar vor einem Wechsel zum FC Liverpool. Topscorer Serhou Guirassy (12 Tore in der vergangenen Saison) wird weiterhin mit einem Wechsel Richtung Ajax Amsterdam in Verbindung gebracht. Sein etatmäßiger Ersatzmann Deniz Undav zog sich einen Außenbandanriss im Knie zu und wird noch längere Zeit ausfallen.

Ähnlich wie in Stuttgart erwies sich auch in Bochum ein Trainerwechsel als positiver Wendepunkt zu schwerer Stunde. Thomas Letsch übernahm Ende September das Kommando an der Castroper Straße und führte Bochum mit 10 Siegen in 27 Ligaspielen recht souverän zum Klassenerhalt. Allerdings: nur zwei dieser Siege gelangen dem VfL in der Fremde.

Klar, auch in dieser Saison geht es für Bochum in erster Linie um den Klassenerhalt. Gelingt der, kann sich Thomas Letsch mit Sicherheit auf eine Verlängerung seines im Sommer 2024 auslaufenden Vertrags freuen. 

Bei der Generalprobe im DFB-Pokal gegen Arminia Bielefeld enttäuschten die Bochumer jedenfalls. Nach frühem 2:0-Rückstand rettete Simon Zoller den VfL mit einem Treffer in der Nachspielzeit gerade noch in die Verlängerung. Das anschließende Elfmeterschießen ging an die Arminia.

Flashscore-Prognose: Beide Defensivreihen sind extrem fragil, der VfB Stuttgart befindet sich nach dem Abgang von Wataru Endo mitten in der Umbruchphase. Bochum wird die eigenen Stärken zur Geltung kommen lassen. Nach zahlreichen individuellen Fehlern einigt man sich schließlich auf ein Unentschieden: 2:2

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FC Augsburg vs. Borussia Mönchengladbach

Augsburg bleibt ein wahres Phänomen. Seit mittlerweile zehn Jahren befinden sich die Fuggerstädter in der Bundesliga, Saison für Saison rettet man sich nur knapp ans rettende Ufer. Nach einem schwachen Saisonfinish 22/23 (3 Niederlagen in den letzten 3 Spielen) beendete man die Spielzeit nur auf Platz 15, einen Punkt vor dem Relegationsplatz.

Ob das dieses Jahr anders sein wird? Enrico Maaßen kam im Sommer 2022 mit dem Versprechen, mehr spielerische Lösungen anzubieten. Doch rasch stellte sich heraus, dass der Kader mit viel Härte und enger Manndeckung weitaus besser funktioniert. Einen all zu großen personellen Umbruch gab es im Sommer nicht - es wäre also kein Wunder, wenn Augsburg auch in der kommenden Spielzeit lange um den Klassenerhalt bangen muss.

Zumal man im DFB-Pokal eine bittere 2:0-Pleite gegen den Drittligisten Unterhaching verkraften musste. “Grundsätzlich ist natürlich so ein Pokalspiel immer etwas Eigenartiges. Das darf man auch nicht zu hoch bewerten. (...) Wir haben jetzt am Samstag den Bundesliga-Auftakt. Das wird ein komplett anderes Spiel, das ist ein komplett anderer Gegner”, bemühte sich Niklas Dorsch, dem frühen Pokalaus keinen zu großen Wert beizumessen. 

Enttäuschte Augsburger nach dem Pokalaus in Unterhaching.
Enttäuschte Augsburger nach dem Pokalaus in Unterhaching.Profimedia

Borussia Mönchengladbach musste sich von einigen Leistungsträgern verabschieden. Marcus Thuram, Ramy Bensebaini, Jonas Hofmann und Lars Stindl haben den Verein verlassen.

Die Mannschaft scheint den viel zitierten Kaderumbruch aber gut überstanden zu haben. Die erste Hürde im Pokal bewältigte Bersenbrück souverän und siegte mit 7:0. Die Neuzugänge Franck Honorat und Tomas Cvancara trafen jeweils doppelt. Auch Robin Hack und Grant-Leon Ranos stellten sich bei ihrem Pflichtspieldebüt für die Fohlen mit einem Treffer vor.

Trainer Seoane will den Erfolg zurück nach Mönchengladbach bringen.
Trainer Seoane will den Erfolg zurück nach Mönchengladbach bringen.Profimedia

Der neue Trainer Gerardo Seoane hat die Aufgabe, eine enttäuschende, weil nur mittelmäßige Saison vergessen zu machen. In Augsburg konnten die Borussen zuletzt im Februar 2020 gewinnen. Dass der FCA neun der zwölf zurückliegenden Eröffnungsspiele verlor, könnte Gladbach freilich Mut machen.

Flashscore-Prognose: Wundertüte trifft auf Wundertüte. Die ganz großen Erwartungen hat man weder beim FC Augsburg noch bei der Borussia. Die Gäste werden wohl das Spiel bestimmen, die Hausherren mit viel Kampfkraft dagegenhalten: 0:0

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TSG Hoffenheim vs. SC Freiburg

TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo steht vor einer richtungsweisenden Saison. Anfang Februar übernahm der US-Amerikaner das Ruder in Sinsheim. Sein Engagement begann denkbar schlecht, mit 5 Niederlagen in Serie. Die Entlassung galt beinahe als beschlossene Sache, 5 Siege aus den letzten 11 Ligaspielen brachten die Verantwortlichen aber zum Umdenken. 

Doch weiterhin sitzt Matarazzo nicht ganz sattelfest im Trainerstuhl. Nach einer schwierigen Spielzeit mit großen Abstiegssorgen möchte man 2023/24 Richtung europäisches Geschäft schielen. Misslingt dieses Unterfangen, ist Matarazzos Zukunft offen.

Große Hoffnung setzt der Trainer in Neuzugang Wout Weghorst. Seine individuelle Klasse und Bundesliga-Erfahrung (59 Tore in 118 Spielen für den VfL Wolfsburg) werden das Hoffenheimer Spiel um eine Facette bereichern.

Wout Weghorst (r.) bei der Vorstellung mit TSG-Geschäftsführer Alexander Rosen.
Wout Weghorst (r.) bei der Vorstellung mit TSG-Geschäftsführer Alexander Rosen.tsg-hoffenheim.de

Zu stark war die TSG in der Vergangenheit von der Treffsicherheit von Andrej Kramaric abhängig. Traf der Kroate nicht, herrschte in der Offensive fast ein Totalausfall. Weghorst ist ein klassischer Zielstürmer, welcher bei Kopfbällen immer große Gefahr ausstrahlt und der auch seine Mitspieler in Szene zu setzen weiß. 

In Freiburg bleibt man den eigenen Werten auch nach der historisch besten Bundesliga-Saison überhaupt (Platz 5 und 59 Punkte) treu. Christian Streich geht in seine bereits zwölfte Spielzeit als Cheftrainer, nur Heidenheims Frank Schmidt ist noch länger in Amt und Würden.

Mister Freiburg höchstpersönlich.
Mister Freiburg höchstpersönlich.Profimedia

Auf große Transfers verzichtete man beim Sport-Club. Nur zwei neue Spieler sind im Sommer zum Verein gestoßen: Torhüter Florian Müller, welcher dem jungen Noah Atubolu im Kampf um einen Stammplatz Druck machen soll. Und Stürmer Junior Adamu, welcher durch sein enormes Tempo den Gegenpol zu seinem österreichischen Landsmann, den großgewachsenen Michael Gregoritsch darstellen soll.

Den Freiburgern ist in der neuen Saison alles zuzutrauen - bloß mit dem Abstieg werden die Breisgauer garantiert nichts zu tun haben.

Flashscore-Prognose: Hoffenheim hat im DFB-Pokal in Lübeck (4:1-Sieg nach 0:1-Rückstand) noch einen wackeligen Eindruck gemacht. Wout Weghorst ist für die Kraichgauer eine riesige Verstärkung, wird aber gegen die erfahrene und eingespielte Freiburg-Defensive kaum zum Zug kommen: 1:3

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