Bundesliga Top XI der Woche: Festtag der Aufsteiger – Plea überragt nach langer Wartezeit
In dieser Woche könnte die Bundesliga-Top XI auch Süddeutsche Top-XI heißen. Ganze sieben von elf Spielern verdienen ihr Geld bei Vereinen, die im Süden der Republik beheimatet sind. Überraschend ist das vor allem deshalb, weil der sechste Spieltag der Fußball-Bundesliga auch der Spieltag der Aufsteiger war.
Bereits am Samstag rang der 1. FC Heidenheim den favorisierten Champions League-Teilnehmer Union Berlin im heimischen Stadion nieder. Am Ende hieß es 1:0 für die Männer von der Ostalb, und das lag auch an der überragenden Torhüterleistung von Kevin Müller. Der 32-Jährige wehrte acht Schüsse der Unioner ab, darunter beste Einschussmöglichkeiten.
Ähnlich umkämpft war auch die Partie des zweiten Aufsteigers Darmstadt 98 gegen Werder Bremen am Sonntag – allerdings nur in der zweiten Halbzeit. In Durchgang eins überrollten die Hausherren ihre norddeutschen Gäste förmlich. Einer der herausragenden Akteuren war Matthias Bader, der nicht nur das frühe 1:0 durch eine sehenswerte Direktabnahme erzielte, sondern auch noch das 3:0 seines Kollegen Marvin Mehlem mustergültig vorbereitete.
Undav macht den Guirassy
Weit südlich in Deutschland, aber so gar nicht südlich in der Tabelle, liegt in diesem Jahr der VfB Stuttgart. Die Schwaben sind bisher das Überraschungsteam der laufenden Saison und haben ihre herausragende Serie auch gegen den 1. FC Köln fortgesetzt. Umso angsteinflößender, da sie an diesem Wochenende neben dem gewohnt starken Chris Führich noch nicht einmal auf die Großtaten von Serhou Guirassy angewiesen waren. Im Gegenteil: Es war der Sturm-Joker und bisherige Ersatzmann Deniz Undav, der nach seiner Hereinnahme in der 62. Minute die beiden Siegtore beisteuerte.
Mit den 15 Punkten der Stuttgarter kann in der Tabelle momentan nur ein Team mithalten. Und das ist Bayer Leverkusen, deren Fans ähnlich wie der VfB an diesem Wochenende kein Tor von Wunderstürmer Victor Boniface bejubeln konnten. Dafür zeigte Linksaußen Alex Grimaldo einmal mehr, was für ein gefährlicher Freistoßschütze er ist. Sein zweiter Standardtreffer nach dem Traumtor in der Allianz Arena vor einigen Wochen ebnete den Weg zum 3:0-Auswärtssieg der Werkself in Mainz.
Da konnte auch der FC Bayern nicht Schritt halten, der im schweren Auswärtsspiel bei RB Leipzig nur ein 2:2 holte. Bester Mann bei den Münchenern war einmal mehr Leroy Sané, der rechtzeitig vor der Heim-EM in seiner absoluten Bestform zu sein scheint. Nach einer verschlafenen ersten Halbzeit erzielte der ehemalige City-Spieler den Ausgleich und rettete zumindest einen Punkt im Spitzenspiel.
Den Punktverlust der Münchener konnten unterdessen die Dortmunder nutzen. Nachdem der ebenfalls stark aufspielende Hoffenheimer Andrej Kramaric vom Elfmeterpunkt zunächst für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt hatte, kamen die Schwarz-Gelben im Verlauf des Spiels stark zurück. Und das trotz eines Platzverweises für Außenverteidiger Ramy Bensebaini, der Trainer Edin Terzic dazu verleitete, den anderen Flügelspieler Julian Ryerson die Seite wechseln zu lassen. Ob links oder rechts: Der Norweger zeigte eine starke Leistung und schloss das Spiel mit einem Kontertor zum 3:1 ab.
Die Rückkehr des Alassane Plea
Neben einem starken Auftritt der Freiburger, bei denen Matthias Ginter und Vincenzo Grifo (ein Tor, eine Vorlage) es in die Elf der Woche geschafft haben, ragte an diesem Wochenende aber das "Comeback" von Alassane Plea heraus. Seit fast einem Jahr hatte der Franzose im Trikot von Borussia Mönchengladbach nicht mehr getroffen, doch beim Auswärtsspiel in Bochum platzte der Knoten mit zwei Treffern und einem Assist. Ohne Zweifel ist der 30-Jährige unser Bundesliga-Spieler der Woche.