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Bundesliga-Ampel: Fragiler BVB - Wieder Wahnsinn in Leverkusen

Micha Pesseg
Die Serie geht weiter: Robert Andrich verhinderte Leverkusens erste Saison-Niederlage.
Die Serie geht weiter: Robert Andrich verhinderte Leverkusens erste Saison-Niederlage.AFP
Welche Ereignisse stachen am 31. Spieltag der Bundesliga 2023/24 heraus? In gewohnter Form präsentiert euch Flashscore News ein positives und ein negatives Highlight des Spieltags.

Rot: Schwarz-gelbes Kartenhaus

Voller Selbstvertrauen war der BVB nach Sachsen gereist. In der Vorwoche hatte man Leverkusen beinahe die erste Niederlage in dieser Saison zugefügt. Im Champions-League-Viertelfinale hat man das große Atletico Madrid vor eine unlösbare Aufgabe gestellt.

Doch nach der 1:4-Niederlage bei RB Leipzig herrschte im schwarz-gelben Lager wieder Krisenstimmung. Torhüter Gregor Kobel hatte nach dem Schlusspfiff ein "scheiß Gefühl" und auch sein Teamkollege Julian Brandt fühlte sich irgendwie "beschissen." Die Defensive war löchrig, mit vier Gegentoren war die Borussia gar nicht schlecht bedient.

Brandt war einigermaßen bedient.
Brandt war einigermaßen bedient.Profimedia

Das Spiel in Leipzig war ein Offenbarungseid. Weiterhin bringen die Dortmunder ihre Leistung nicht konstant auf den Platz, immer noch ist die Mannschaft fragil wie ein Kartenhaus. Trainer Edin Terzic hat es nicht geschafft, seinem Team ein Konzept nahezubringen, dass auch ohne formstarke Schlüsselspieler Erfolge garantiert. Am Samstag war das Fehlen vom erkrankten Marcel Sabitzer überall zu spüren.

Die Frage sei erlaubt: Wenn man das Tempo von Lois Openda und die Kreativität von Xavi Simons nicht in den Griff bekommt - wie möchte man dann am Mittwoch Kylian Mbappe und PSG im Zaum halten? Aus deutscher Sicht bleibt zu hoffen, dass die Blamage von Leipzig ein Nackenschlag zum richtigen Zeitpunkt war. 

Grün: Der Wahnsinn geht weiter

Bereits in der Vorwoche konnten wir es kaum fassen. Bayer 04 Leverkusen hatte in Dortmund in letzter Sekunde die erste Saison-Niederlage verhindert. Am Samstagabend gelang dasselbe Kunststück gegen den VfB Stuttgart.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte die Werkself zwei Gegentreffer kassiert und war 0:2 in Rückstand gelegen. Als Amine Adli in der 61. Minute den Anschlusstreffer für Leverkusen erzielte, ahnten die Fans bereits, was kommen würde. In der siebten Minute der Nachspielzeit erzielte Robert Andrich den Treffer zum 2:2-Endstand

Seit unfassbaren 46 Pflichtspielen ist das Team von Xabi Alonso bereits ungeschlagen. Das ist europäischer Rekord. Ebenfalls rekordverdächtig: Seit Jahresbeginn erzielte Bayer 04 satte 15 Treffer nach der 85. Minute. In der aktuellen Bundesliga-Spielzeit sicherten die späten Treffer insgesamt zehn Punkte. Ohne diese wäre man zwar immer noch Tabellenführer, hätte den FC Bayern aber weiterhin im Nacken und müsste um die Meisterschaft bangen.

Alles nur Zufall? Oder gar Bayer-Dusel? Nein! Sondern die logische Konsequenz von Leverkusens Spielweise. Der Ball läuft in der Regel mit einer solchen Sicherheit durch die eigenen Reihen, dass der Gegner irgendwann müde wird. In der Schlussphase kann das ein riesiger Vorteil sein. Klar ist auch: Je öfter ein Last-Minute-Treffer gelingt, umso größer ist der Glauben daran, dass das Wunder erneut gelingen kann.