Bundesliga Ampel 4. Spieltag 23/24: Viele Hand-Elfmeter - Guirassys “geisteskranke Quote”
Die Negativ-Schlagzeile der Woche
Hand-Elfmeter: Schon nach dem 3. Spieltag mussten wir uns über eine dürftige Schiedsrichter-Performance ärgern. Der Bundesliga-Sonntag sorgte für viel Gesprächsstoff. In Heidenheim entschied sich Schiedsrichter Pattrick Ittrich zweimal für Elfmeter nach Handspiel im Strafraum. Einmal war die Entscheidung vollkommen klar, einmal ziemlich kleinlich.
Erste Szene in der 4. Minute: Freistoß für Heidenheim, Jan-Niklas Beste tritt an. Anthony Jung, der für Werder Bremen in der Freistoßmauer stand, lenkte den Ball mit der Hand ab. Ohne Jungs Eingrifen wäre der Schuss wohl eine große Herausforderung für seinen Schlussmann Jiri Pavlenka geworden. Jung hatte gute Sicht auf den Ball, machte eine aktive Bewegung in dessen Richtung und lenkte ihn entscheidend ab. Vollkommen richtig, hier auf Strafstoß zu entscheiden.
Anders kurz nach der Pause. Nach einer Standardsituation klärte Omar Traore den Ball, dabei touchierte er leicht die Hand des Heidenheim-Verteidigers. Nach VAR-Check entschied Patrick Ittrich erneut auf Elfmeter - diesmal für Bremen. Das Handspiel war in keinster Weise absichtlich, sondern Teil einer Ausholbewegung und hatte keinen Einfluss auf die Spielszene.
Noch absurder wurde es in Darmstadt. Die Hausherren kontrollierten in Halbzeit eins das Geschehen, führt bereits zur Pause 3:0. In der 49. Minute wurde es wild. Maglica soll mit der Hand am Ball dran gewesen sein. Eine Videosequenz, die das eindeutig beweist, gab es offenbar aber nicht. Der Darmstädter sah die Rote Karte, Gladbach drehte in Überzahl das Spiel, am Ende stand es 3:3. Danach meldete sich Mats Hummels auf Twitter/X zu Wort - und sprach uns aus dem Herzen.
Das Highlight des Spieltags
Serhou Guirassy: Nicht Harry Kane, nicht Victor Boniface, nicht Sebastien Haller - sondern Serhou Guirassy führt die Torschützenliste an. Und mit was für einer Überlegenheit! Acht Treffer nach vier Spieltagen. Das war in der deutschen Bundesliga zuletzt dem Gladbacher Peter Meyer gelungen - vor 55 Jahren, in der Saison 1967/68.
Beim 3:1-Sieg vom VfB Stuttgart in Mainz erzielte Guirassy alle Treffer seines Teams. Dabei bewies er Tempo, Technik, Spielwitz, Nervenstärke: in dieser Form zählt der 27-jährige Franzose zu den besten Stürmern der Liga. "Gerade ist er wahrscheinlich in der Form seines Lebens", lobte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß, und auch Deniz Undav stellte schwer beeindruckt fest: "Die Quote ist geisteskrank."