4463 Tage und nur ein Trainer: Christian Streichs Meilensteine beim SC Freiburg
Der Anfang
Zu Beginn der Saison 2011/2012 übernimmt Christian Streich den Posten des Co-Trainers der 1. Mannschaft. Nachdem Chefcoach Markus Sorg kurz vor dem Jahresende 2011 gehen muss, rückt Streich nach und führt die Mannschaft vom Tabellenende auf Rang zwölf. Als Jugend-Trainer hatte Streich bereits seit 1995 beim SC Freiburg gearbeitet.
Europapokal
Nach dem Verbleib in der Bundesliga spielt der SC Freiburg unter Streich 2013/2014 eine starke Saison. Im DFB-Pokal erreicht die Mannschaft das Halbfinale, in der Bundesliga belegt sie Rang fünf - und verpasst knapp die Qualifikation zur Champions League. Weil der FC Bayern auch Pokalsieger wird, rückt Freiburg in die Gruppenphase der Europa League.
Runter und rauf
Zahlreiche Spielerabgänge und die Dreifach-Belastung machen sich bemerkbar: Am Ende der Saison 2014/2015 steigt Streich mit dem SC Freiburg am letzten Spieltag als Tabellen-17. aus der Bundesliga ab, Streich spricht vom "unnötigsten Abstieg aller Zeiten". Kurz zuvor hat er am 10. Mai seinen Vertrag "langfristig" verlängert. Es gelingt der sofortige Wiederaufstieg - als souveräner Meister der 2. Liga.
Wieder Europa
Nach dem Wiederaufstieg belegt der SC Freiburg am Ende der Saison 2016/2017 den siebten Rang. Weil der Tabellendritte Borussia Dortmund den DFB-Pokal gewinnt, darf Streich mit seiner Mannschaft an der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League teilnehmen, scheitert aber an NK Domzale aus Slowenien. In der Bundesliga rückt Freiburg zunehmend ins Establishment vor. Am Ende der Saison 2021/2022 zieht der Sport-Club in die Europa League und ins Pokalfinale ein (2:4 i.E. gegen RB Leipzig). In der Saison 2022/2023 ist der SC Freiburg ein Anwärter auf die Champions League, verpasst sie erst am letzten Spieltag.
Flüchtlingskrise
Streich nimmt bei öffentlichen Auftritten oft Stellung zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen. Im Dezember äußert er sich zur Flüchtlingskrise und sagt: "Es geht oft um die Angst vor dem Anderen und die Angst vor dem Fremden. Das kann man bei sich selbst beobachten. Es geht darum, andere Denkweisen kennenzulernen."
Gegen rechts
Streich positioniert sich wiederholt klar gegen rechts, nicht zuletzt gegen die AfD. Angesichts der Demonstrationen im Januar sagt er über die Partei: "Es kann mir keiner kommen und sich als Protestwähler bezeichnen. Es soll mir keiner rumjammern, wenn er hinterher von einer rechtsnationalen Partei autokratisch regiert wird."
Der Abschied
Am 4463. Tag als Cheftrainer des SC Freiburg gibt Streich seinen Abschied zum Saisonende bekannt: "Ich habe lange überlegt, wir haben lange gesprochen. Aber nach 29 Jahren ist es der richtige Zeitpunkt, um neue Energien, neue Leute und neue Möglichkeiten reinzulassen. Ich glaube auch, dass unsere Spieler diese neuen Energien brauchen."