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"Fußballspielen eingestellt": Miroslav Klose schimpft nach Nürnberg-Kollaps

SID
Klose ist zum ersten Mal in Erklärungsnot geraten.
Klose ist zum ersten Mal in Erklärungsnot geraten.Profimedia
Miroslav Klose scheint bei seinem Pflichtspieldebüt als Trainer des 1. FC Nürnberg vieles richtig zu machen. Dann kommt der Zusammenbruch.

Nach einer schwindelerregenden Achterbahnfahrt mit bösem Ende war Miroslav Klose einigermaßen genervt. Es hätte ein perfektes Debüt für den Weltmeister auf der Trainerbank des 1. FC Nürnberg werden können, aber dann - ja, was dann? "Wir haben nach 35 Minuten das Fußballspielen eingestellt", schimpfte er am Sky-Mikrofon: Seine Mannschaft hatte nach 2:0-Führung noch 2:3 beim Karlsruher SC verloren.

Drei Tore des georgischen EM-Fahrers Budu Zivzivadze brachten Klose um einen traumhaften Einstand und die Mannschaft gleich zu Saisonbeginn in Zugzwang. Dass der zweite Gegner Schalke 04 wenige Stunden später Eintracht Braunschweig mit 5:1 aus dem Stadion schoss, lässt einen totalen Fehlstart des Clubs befürchten, der sich ja auf vielen Ebenen anders aufgestellt hat: neuer Trainer, neue sportliche Leitung, neue Spieler.

Für die Zukunft gilt: Ruhe bewahren!

Da müssen gewisse Anlaufprobleme noch kein Drama sein. "Die Chancen waren ja da", sagte Klose, und er kam ein wenig ins Hadern: "Ein bisschen mehr Spielglück brauchen wir, es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir hätten das Unentschieden verdient gehabt, aber leider fahren wir ohne Punkte nach Hause."

Dabei hatte es sich bestens angelassen, der FCN bestätigte eine halbe Stunde lang den hervorragenden Eindruck der Vorbereitung - zur Generalprobe hatten die Nürnberger 3:0 gegen Juventus Turin gewonnen. Nun trafen Kanji Okunuki (20.) und Florian Pick (31.), Klose jubelte und war vollauf zufrieden. Bis es eben dahin ging. "Wenn das Stadion kommt, braucht es Leute, die Ruhe bewahren", betonte er. "Die haben wir leider nicht gehabt."

Karlsruhe hatte dagegen den überragenden Mann auf dem Platz. Zivzivadze (45.+2) traf aus Mittelstürmerposition zum Anschluss, immer noch schien Nürnberg alles im Griff zu haben, der neue Abwehrchef Robin Knoche organisierte das ordentlich. Ein einziger Fehlpass aber brachte alles ins Wackeln, Zivzivadze drehte sich hervorragend um U17-Weltmeister Finn Jeltsch und schloss gekonnt ab (73.).

Als der Georgier wieder aus der Drehung auch noch das dritte Tor erzielte (79.), versank das Wildparkstadion in Ekstase. Miroslav Klose hatte einen Zusammenbruch zu erklären.

Zum Match-Center: Karlsruher SC vs. 1. FC Nürnberg

Große Chance für Klose

Der Club ist mit der Verpflichtung des WM-Redkordtorschützen ins Risiko gegangen. Der 46-Jährige hat gewaltige Fußball-Erfahrung, war beim FC Bayern im Anschluss an die grandiose aktive Karriere Trainer der U17 und Assistent bei den Profis.

Doch die 2. Liga ist neu für ihn, seine einzige Cheftrainerstation war ein wenig erfolgreiches Engagement beim SCR Altach in Österreich. Schnell könnte der Eindruck entstehen, der Club habe zu sehr auf den medialen Coup gesetzt. Dafür freilich ist es noch zu früh.