2. Liga: St. Pauli gewinnt am Betze – Mutige Aufsteiger überraschen
Hannover vs. Elversberg 2:2
Die SV Elversberg hat einen Traumstart in ihre Premierensaison in der 2. Bundesliga nur knapp verpasst. Die Saarländer kamen am Samstag trotz einer Zwei-Tore-Führung nur zu einem 2:2 bei Hannover 96, sammelten aber dennoch den ersten Punkt auf der von Trainer Horst Steffen ausgerufenen Mission Klassenerhalt.
Marcel Correia (22.) und Wahid Faghir (38.) erzielten die Tore für den Außenseiter, der insgesamt eine hervorragende Leistung zeigte. Hannover wendete dank Cedric Teuchert (42., Foulelfmeter nach Videobeweis) und Nicolo Tresoldi (54.) einen Fehlstart in die neue Saison ab.
Der Drittliga-Meister startete vor 29.200 Zuschauern mutig und bestrafte die Fehler der Niedersachsen eiskalt, so sah Ex-Weltmeister Ron-Robert Zieler im Tor beim zwischenzeitlichen 0:2 durch Faghir nicht gut aus. Erst Teucherts Elfmetertor hauchte den 96ern neues Leben ein.
Der Ausgleich ging in Ordnung. Dennoch hatte Elversberg weitere Chancen: Der auffällige Faghir (52.) traf aber nur das Lattenkreuz. Auch Hannover schielte auf den Sieg, Teuchert verzog in der Schlussphase (87.) aber knapp links am Tor vorbei.
Kaiserslautern vs. St. Pauli 1:2
“Gegen einen brutal starken Gegner” wollte 1.FCK-Trainer Dirk Schuster vor eigenem Publikum unbedingt einen gelungenen Saison-Einstand feiern. Daraus wurde nichts, der FC St. Pauli sicherte sich nach einer umkämpften Begegnung einen 2:1-Auswärtserfolg.
Die erste Halbzeit gestalteten beide Mannschaften überaus vorsichtig, gut organisierte Defensivreihen prägten den ersten Spielabschnitt. Zur Pause sorgte das für eine erschreckende Torschussbilanz: Auf jeweils drei Torschüsse kamen die Teams zur Halbzeit.
Ein Traumpass von Jackson Irvine setzte den schlimmsten Befürchtungen ein jähes Ende. Irvine schickte Elias Saad per Lupfer auf die Reise, welche Torhüter Andreas Luthe geschickt umkurvte und auf 1:0 für St. Pauli stellte. Die Fortsetzung einer atemberaubenden Serie: Torlos blieben die Kiezkicker auf dem Betzenberg zuletzt im April 2011.
Ein Traumdebüt von Ragnar Ache macht den Fans des 1. FC Kaiserslautern kurzzeitig Hoffnung. Nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung in Minute 61 erzielte die neue Nummer 9 am Betze den 1:1-Ausgleich. Nach einem missglückten Schussversuch von Kenny Prince Redondo war Ache zur Stelle, glich aus.
Schuster legte nach, brachte Philipp Hercher und Ben Zolinski mit einem klaren Auftrag ins Spiel: Über die Flügel sollte Dampf gemacht werden. Doch die Roten Teufel erzielten das 2:1 nicht, sondern kassierten es: Tobias Raschl, wie Ache im Sommer aus Fürth gekommen, legte Marcel Hartel im Strafraum. Elfmeter, eine klare Angelegenheit. Der gefoulte Hartel verwandelte selbst.
In Minute 83 fand Ragnar Ache die Chance auf den erneuten Ausgleich vor – Pauli-Torwart Nikola Vasilj parierte den Schussversuch des 25-Jährigen aber mit Bravour.
Osnabrück vs. Karlsruhe 2:3
Marvin Wanitzek und Dzenis Burnic haben dem Karlsruher SC einen perfekten Start in die neue Saison beschert. Für Osnabrück waren die zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer durch Erik Engelhardt (13.) und Robert Tesche (71.) zu wenig.
Die Mannschaft von VfL-Coach Tobias Schweinsteiger agierte bemüht, Karlsruhe unter dem Strich vor 15.741 Zuschauern an der ausverkauften Bremer Brücke aber cleverer. Osnabrück beendete die Begegnung nach Gelb-Rot gegen Bashkim Ajdini (90.+5, wiederholtes Foulspiel) in Unterzahl.
KSC-Coach Christian Eichner setzte in der Startformation auf Lars Stindl, der im Sommer nach 13 Jahren von Borussia Mönchengladbach zu seinem Jugendklub zurückgekehrt war. Wanitzek stand schließlich aber im Mittelpunkt, nachdem er den KSC erst mit einem Rechtsschuss und dann per Kopf zweimal in Führung gebracht hatte. Neuzugang Burnic erzielte aus rund 20 Metern mit einem satten Linksschuss schließlich das Siegestor.
Wiesbaden vs. Magdeburg 1:1
Der SV Wehen Wiesbaden hat den ersten Sieg in der 2. Liga seit 1126 Tagen verpasst. Die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski kam gegen den 1. FC Magdeburg in Unterzahl aber immerhin zu einem Unentschieden.
Luca Schuler (29.) brachte die Gäste in Führung, Ivan Prtajin (62.) glich für den Aufsteiger aus. Aleksandar Vukotic hatte zuvor wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (56.) gesehen.
Die Gäste übernahmen in der ersten Halbzeit das Kommando, Wiesbaden setzte auf eine kompakte Defensive und wurde nur bei Standardsituationen gefährlich. Ins Magdeburger Spiel schlichen sich zwar immer wieder Fehlpässe ein, dennoch ergaben sich Möglichkeiten.
Jason Ceka traf aber nur das Außennetz (23.). Schuler machte es sechs Minuten später nach einem Pass von Ceka besser. Magdeburg blieb auch nach der Führung am Drücker, Schuler verpasste seinen zweiten Treffer freistehend (37.).
Magdeburg war auch nach dem Wechsel zunächst die bessere Mannschaft. Die Gastgeber schwächten sich durch den Platzverweis von Vukotic zudem selbst. Doch in Unterzahl glich Prtajin nach einem Freistoß per Kopf aus.