2. Bundesliga: Turbulentes Remis zwischen Hertha BSC und KSC
Das Team von Trainer Pal Dardai kam in seinem stimmungsvollem Heimspiel gegen den Karlsruher SC nicht über ein 2:2 hinaus und liegt weiter satte sechs Punkte hinter dem Relegationsplatz. Richtung Abstiegszone ist das Polster mit nun vier Zählern sogar etwas knapper.
Fabian Reese (29.) und Florian Niederlechner (42.) drehten nach dem Eigentor von Deyovaisio Zeefuik (10.) schon vor der Pause das Spiel. Dann schlug Leon Jensen (81.) zurück. Die Badener verdrängten durch das Remis Schalke auf den Relegationsplatz, in den letzten neun Ligaspielen gab es allerdings nur einen Sieg.
Zum Match-Center: Hertha BSC vs. Karlsruher SC
Traumhafte Vorlage von Tabakovic
Der Karlsruher SC startete überraschend selbstbewusst und riss in der Anfangsphase das Spiel an sich. Nach toller Eckenvariante stolperte Zeefuik den Ball unglücklich ins eigene Tor. In Folge kam Hertha besser in die Partie, Reese nickte eine Flanke von Marten Winkler aus spitzem Winkel ein. Der Favorit kombinierte sehr gefällig, nach Hackenvorlage von Haris Tabakovic beendete Niederlechner per Kopf seine Torflaute.
In Halbzeit zwei zeigte Karlsruhe eine gute Reaktion, drängte auf den Ausgleich. Den Kopfball von Igor Matanovic kratzte Tjark Ernst mit einer starken Parade aus dem Eck (48.). Hertha lauerte seinerseits auf Konterchancen, ging aber zu sorglos mit seinen zahlreichen Gelegenheiten um. Unter anderem traf Reese nach Fehler von Patrick Drewes den Pfosten (61.). Den Chancenwucher bestrafte Jensen mit einem abgefälschten Schuss.
Stimmen Hertha BSC vs. Karlsruher SC
Pal Dardai fand nach Spielende bei “Sky” trotz einiger schöner Spielzüge kaum lobende Worte für sein Team: “Die Führungsspieler müssen mehr Verantwortung übernehmen. Gott sei Dank retten wir die erste Halbzeit noch durch unsere Mentalität.”
Dass der entscheidende Treffer nicht gelungen ist, ärgerte den Hertha-Trainer: “Wenn du etwas erreichen willst, musst du das Spiel gewinnen. Das 3:1, das 4:1 machen. Die Mannschaft muss lernen, mit Druck umzugehen. Wir haben uns reingebissen, uns reingesteigert. Das war positiv.”
Hertha-Torjäger Tabakovic ergänzte, dass man die ersten “25 Minuten verpennt” habe. Seinen traumhaften Assist zum zwischenzeitlichen 2:1 wollte er nicht zu hoch hängen: “Ich habe einfach nur den Ball gesehen, das Bein lang gemacht und gehofft, dass ich ihn selbst reinmache.” Für den Torschützen Florian Niederlechner, dem nach seiner ersten Torbeteiligung in der laufenden Saison die Tränen kamen, freue sich “die gesamte Mannschaft.”
KSC-Profi Leon Jensen, der nach seiner Einwechslung zur Halbzeitpause den Treffer zum 2:2-Endstand erzielte, war nach dem Schlusspfiff überglücklich, obwohl sich der KSC in einer “ätzenden” Situation befindet und im Abstiegskampf “eigentlich nur Siege” helfen.
Für den in Berlin aufgewachsenen Mittelfeldspieler war es “ein sehr geiler Fußballabend. Ich glaube, schöner wird es nicht. Ich bin als Kind hier im Stadion gewesen. Das Gefühl kann man nicht beschreiben.”