Frank Ullrich: Deutsche Olympia-Bewerbung "absolut sinnvoll"
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte als Grundvoraussetzung für eine erneute Bewerbung eine breite Unterstützung in der deutschen Gesellschaft genannt und will diese bis zum Herbst 2024 evaluiert haben.
"Die Fehler der letzten Bewerbungen dürfen sich nicht wiederholen", sagte Tina Winklmann, sportpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag. Sie sprach sich für ein Konzept "weg von der Gigantomanie" und mit "bleibendem Infrastrukturgewinn" aus. Die jüngsten Olympia-Bewerbungen von München und Hamburg waren unter anderem am fehlenden Rückhalt aus der Bevölkerung gescheitert.
Geteilte Meinung bei Profisportlerinnen
Auch Hindernis-Europameisterin Gesa Felicitas Krause äußerte sich pro Bewerbung: "Logischerweise ist so eine Austragung mit Kosten verbunden, aber ich glaube, der Mehrwert für das Land ist viel größer", sagte die werdende Mutter, die auch während der Schwangerschaft für Olympia in Paris trainiert.
Mahnende Worte gab es dagegen von Athletensprecherin Karla Borger, die dem Vorhaben nur unter der Voraussetzung zustimmt, dass dadurch aktuell bereits bestehende Defizite nicht in den Hintergrund rücken. Dazu zählen laut Borger die Sanierung von Sportstätten, massive Nachwuchsprobleme im Spitzensport und der unzureichende Schutz von Athletinnen und Athleten vor Gewalt oder Missbrauch. "Der DOSB sollte das Thema Olympia-Bewerbung nur angehen, wenn er sich sicher ist, alles auf einmal zu schaffen", sagte die Beachvolleyball-Nationalspielerin.
Deutschland war zuletzt 1972 bei den Sommerspielen in München Olympia-Gastgeber. In Garmisch-Partenkirchen und Berlin hatten 1936 Winter- und Sommerspiele stattgefunden.