Flick beschwört den Geist des Sommermärchens: "Wir haben einen Plan"
Die Situation der deutschen Nationalmannschaft ein Jahr vor der Heim-EM, verglich er mit der äußerst schwierigen Zeit vor der WM 2006. "Es stimmt, es ist nur noch ein Jahr", sagte Flick nach dem enttäuschenden 3:3 im 1000. Länderspiel in Bremen: "Aber viele von Ihnen waren schon 2006 im März dabei. Da hat man 1:4 in Italien verloren, es war eine wahnsinnig negative Stimmung. Trotzdem ist es ein Sommermärchen geworden."
Noch sieht Flick keinen Grund zur Panik. Sein Team habe nicht drei, sondern zwölf Monate Zeit, um das Ruder umzureißen. "Wir wissen, dass eine Menge Arbeit vor uns liegt. Da bin ich auch überzeugt von der Mannschaft." Am besten helfen würd es aber, das weiß auch der Bundestrainer, wenn die Mannschaft einfach Spiele gewinnen würde.
Spott von den Bremer Fans
Gegen die Ukraine gelang das aus vielen Gründen nicht. Flicks Experiment mit der Dreierkette ging nicht auf, die Abwehrreihe präsentierte sich überaus fehleranfällig. Nach dem Gegentreffer zum 1:3 schien die Stimmung im Weserstadion "zu kippen", wie Joshua Kimmich bestätigte. Anstatt der erhofften Begeisterung, erntete man spöttische Reaktionen. Viele Fans pfiffen und verlangten nach Werder Bremen.
Flick ist sich sicher, dass für die EM ein Alternativsystem zur Viererkette benötigt wird. "Wir haben einen Plan, den werden wir durchziehen", kündigte er an. "Das sind Automatismen, die Spiele und Training brauchen und daran werden wir arbeiten."
Arbeit steht dem Betreuerteam auch in anderen Bereichen bevor. Die Spieler des FC Bayern haben trotz eines in letzter Minute errungenen Meistertitels eine Seuchensaison mit vielen Nebengeräuschen hinter sich. Die Dortmund-Spieler sind nach der krassen Enttäuschung, die man am letzten Bundesliga-Spieltag erlitt, noch psychisch angeknackst.
"Wir haben wenige Spieler, die hier mit wahnsinnigem Selbstvertrauen angekommen sind", sagte Flick und betonte: "Das ist unsere Aufgabe. Ein Wir-Gefühl zu schaffen, den Spielern Vertrauen zu schenken." Bis zum nächsten Test am Freitag (20:45 Uhr, live auf ARD und in der Flashscore Audioreportage), bei dem man in Warschau gegen Polen spielt, bleibt aber wenig Zeit.
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