"Wächst noch mehr zusammen": Torjäger Peterka freut sich über Arbeitssieg
"Wir haben uns selbst gezeigt, dass wir solche Spiele auch gewinnen können", sagte der NHL-Stürmer nach dem mühsamen 4:2 im vorletzten WM-Gruppenspiel gegen den weiter sieglosen Abstiegskandidaten Polen, "bei solchen Siegen wächst man noch mehr zusammen."
Peterka, beim Silbercoup vor einem Jahr als bester Angreifer der WM ausgezeichnet, schlug zweimal genau dann zu, als er am meisten gebraucht wurde. Erst verwandelte er eiskalt einen Penalty zum 2:0 (36.), dann staubte er drei Minuten vor Schluss zur Entscheidung ab, nachdem die Polen urplötzlich auf 2:3 verkürzt hatten.
Peterka wurde zum Penaltyschützen bestimmt
"Zur Zeit gehen die Dinger einfach rein, die vorher nicht reingegangen sind", meinte der 22-Jährige, der in seiner zweiten kompletten Saison bei den Buffalo Sabres mit 28 Toren den NHL-Durchbruch geschafft hat. Dass Bundestrainer Harold Kreis ihn in einer wichtigen Phase des Spiels zum Penaltyschützen bestimmte, freute ihn besonders: "Das ist natürlich immer cool." Dabei ist seine Quote "nicht so gut", wie er zugab: Bislang hat der gebürtige Münchner alle drei Penaltys in der NHL verschossen.
Die Strafe für die Polen war auf durchaus kuriose Weise zustande gekommen. Leo Pföderl passte vor dem Tor auf den mitgelaufenen Yasin Ehliz, als plötzlich von hinten ein herrenloser Schläger den Puck stoppte. "Sowas habe ich noch nicht erlebt", meinte Ehliz und ergänzte mit Blick auf den polnischen Verteidiger Krystian Dziubinski: "Den hat er im perfekten Timing geworfen." Ehliz kam im letzten Drittel doch noch zu seinem Tor (45.) und damit wie sein Reihenkollege Pföderl und Peterka aus der ersten Formation auf acht Scorerpunkte nach sechs Spielen.
Kreis: "Ausgeglichenheit ist wichtig"
Doch nicht nur die beiden offensivstärksten Reihen tragen in Ostrava zum Erfolg der deutschen Mannschaft bei, auch die beiden anderen. Diesmal glänzte die vierte Formation, die vor allem für die Defensive zuständig ist, dank des wichtigen 1:0 durch Alexander Ehl auch offensiv.
"Alle arbeiten hart nach vorne, alle arbeiten hart zurück, jeder schießt auf seine Art die Tore", lobte Kreis, "erfreulich ist, dass wir uns nicht zwingend auf eine Sturmreihe verlassen müssen. Diese Ausgeglichenheit ist wichtig." Sie führt dazu, dass die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) vor dem letzten Vorrundenspiel gegen Frankreich am Dienstag (12.20 Uhr/Pro7 und MagentaSport) nicht nur das Viertelfinalticket sicher hat, sondern auch mit 28 Toren so oft in der WM-Gruppenphase traf wie seit 1992 nicht mehr.
Kreis gönnte seinem Team einen freien Sonntag, "damit sie ein bisschen länger schlafen, sich physisch und geistig erholen können". Und außerdem in aller Ruhe zuschauen konnten, wie Lettland mit dem 3:2 (1:0, 0:0, 1:2, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen gegen die Slowakei den Weg in die K.o.-Runde endgültig frei machte.