NHL-Star Moritz Seider exklusiv: Deutsches Team bei WM "auf dem richtigen Weg"
Zur Leistungssteigerung der Nationalmannschaft trug Moritz Seider auch selbst bei. Der Star-Verteidiger der Detroit Red Wings gewährte Flashscore einen exklusiven Einblick in das Innenleben der deutschen Nationalmannschaft.
Viel Einsatzzeit – gegen Ungarn auch der erste Treffer
Der junge Rückraumspieler hat sich zum unumstrittenen Leistungsträger entwickelt. Er kommt bei der Eishockey-WM 2023 im Schnitt auf über 22 Minuten Eiszeit und stand sowohl in Powerplay- als auch bei Unterzahl-Situationen im Line-up von Bundestrainer Harold Kreis.
"Es ist großartig, Teil des Teams zu sein und in verschiedenen Spielsituationen und in speziellen Formationen auf dem Eis zu stehen. Ich versuche, nicht mein Selbstvertrauen zu verlieren", sagte Seider, der im bisherigen Turnierverlauf zwei Assists verbuchen und beim 7:2 gegen Ungarn auch seinen ersten Treffer erzielen konnte.
Moritz Seider ist einer von drei Spielern im deutschen Kader, die Stammkräfte in der NHL sind: Neben ihm kann die Nationalmannschaft auch auf Nico Sturm (San Jose Sharks) und John-Jason Peterka (Buffalo Sabres) zählen.
Mit Peterka spielte der gelernte Rückraumspieler bereits in einer Powerplay-Formation zusammen: "Die Zusammenarbeit funktioniert großartig. Ich denke, wir spielen gut, es braucht nur Zeit. Wenn erst einmal alles sitzt und wir es richtig auf dem Stock haben, wird es noch besser werden."
Das Ziel ist klar: Viertes Viertelfinale in Folge
Die beiden Youngsters sind Deutschlands Aushängeschilder bei der Eishockey-WM 2023. Und auch das Symbol für die sich anbahnende Renaissance des deutschen Eishockeys. Ein weiterer Beweis für den Aufwärtstrend: Die Nationalmannschaft steht kurz vor dem vierten Einzug ins Viertelfinale in Folge.
"Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg. Wir sind noch dabei, die Mannschaft aufzubauen und zu verbessern. Wir haben viele neue Spieler. Es ist interessant zu sehen, wie sie sich allmählich mit ihrer Rolle im Team identifizieren und großartig spielen", lobte der Verteidiger seine Teamkollegen.
Wie stark die Deutschen sind, beweisen die überzeugenden Auftritte gegen die vermeintlichen Turnierfavoriten. Gegen Finnland, Schweden und die USA verlor man jeweils mit nur um ein Tor Rückstand und konnte mit den renommierten Eishockey-Nationen lange mithalten.
"Haben hier gute Spiele gemacht"
"Wir haben hier gute Spiele gemacht, auch wenn wir nicht gewinnen konnten. Wir sollten uns auch an das zweite Drittel des Spiels gegen Dänemark erinnern. Wir waren ihnen in jeder Situation überlegen, und das sollte uns Selbstvertrauen für die nächsten Spiele geben", erklärte der 22-Jährige.
Laut Seider habe man aber auch Schwächen gezeigt, als man phasenweise zu lässig agierte: "In den letzten Spielen haben wir es uns unnötig schwer gemacht. Wir haben nach den besonderen Pässen gesucht. Aber das haben wir mittlerweile geändert.
Der 2021/22 zum besten NHL-Rookie gekürte Seider ergänzte: "Wir haben angefangen, ehrliches Eishockey zu spielen, und die Dänen konnten unser Tempo nicht mehr mitgehen. Auf diese Spielweise müssen wir aufbauen."
Wiedersehen mit Vereinskollegen
Die Duelle mit Schweden und Finnland waren für den Detroit-Profi auch deshalb besonders attraktiv, weil es ein Wiedersehen mit zwei aktuellen Vereinskameraden gab.
Abwehrkollege Olli Määttä steht im finnischen Kader und der 21-jährige Angreifer Lucas Raymond spielt für Schweden. "Es ist immer ein Vergnügen und macht Spaß, die Jungs für ihre Nationalmannschaften spielen zu sehen", so Moritz Seider.
Den Aufstieg ins Viertelfinale kann Deutschland am Dienstag mit dem nächsten Sieg endgültig fixieren. In der Tampere Deck Arena trifft man auf die aktuell sechstplatzierten Franzosen.
Zum Match-Center: Deutschland vs. Frankreich