Deutschlands Gegner bei der Eishockey-WM 2023 in der Analyse: Team Finnland

Das Duell gegen Finnland (Samstag, 19:20 Uhr) wird kein einfaches für die deutsche Nationalmannschaft. Die finnische Mannschaft gehört als Titelverteidiger ohnehin zu den Favoriten, in diesem Jahr haben sie auch einige Topspieler aus der NHL mit dabei, wie Mikko Rantanen.

Der 26-Jährige, der als Flügelspieler und Center eingesetzt werden kann, hatte ein absolutes Karrierejahr mit 105 Scorerpunkten (55 Tore, 50 Assists) in 82 Spielen der regulären Saison. In den Playoffs erzielte er sieben Tore in sieben Spielen, zum Weiterkommen gegen die Seattle Kraken und Philipp Grubauer reichte es dennoch nicht. Er wird einer der Fokusspieler der Finnen und sicherlich auch einer der zentralen Punkte im Powerplay.

Team Finnland - die Angreifer im Kader

Mit Joel Armia (Montreal Canadiens), Kaapo Kakko (New York Rangers) und Kasperi Kapanen (St. Louis Blues) haben die Finnen weitere NHL-Kaliber Angreifer mit an Bord. Sakari Manninen, aktuell als 2-Way-Spieler bei den Vegas Golden Knights unter Vertrag, wird sein Heldenstatus nach dem entscheidenden Overtime-Tor 2022 im Finale gegen Kanada untermauern wollen.

Ansonsten setzen die Finnen auf Spieler aus der Schweizer Liga. Fünf Spieler, darunter vier Angreifer, sind aus der NLA mit im Kader. Teemu Hartikainen (Genève-Servette HC), Jere Sallinen (EHC Biel), Harri Pesonen (SCL Tigers) und Juho Lammikko (ZSC Lions Zürich). Vom Meister aus der heimischen Liga, Tappara Tampere, kommt Waltteri Merelä hinzu. Er ist neben dem "ewigen" Marko Anttila der einzige Angreifer aus der finnischen Liga. Anttila macht bei dieser WM Jagd auf seine vierte Goldmedaille nach den Triumphen bei der Weltmeisterschaft 2019, 2022 und bei der Olympia 2022. Aus der schwedischen Liga haben die Finnen den Topscorer mit dabei, Antti Suomela, der in 51 Spielen 66 Scorerpunkte für IK Oskarshamn erzielt hat. Suomela wird allerdings in der nächsten Saison ebenfalls in der Schweiz spielen für Lausanne.

Team Finnland - die Verteidiger im Kader

Bei den Verteidigern ist Olli Määttä der einzige Spieler aus der NHL, ansonsten setzen die Finnen auf Spieler aus der heimischen und vor allem der schwedischen Liga. Miika Koivisto (Växjö Lakers), Niklas Friman (Brynäs IF) und Ville Pokka (Färjestad BK) spielen aktuell in Schweden. Mikael Seppälä kommt vom finnischen Meister Tappara hinzu und Atte Ohtamaa steht ebenfalls im Heimatland bei Oulun Kärpät unter Vertrag. Aus der Schweizer NLA von den ZSC Lions kommt Mikko Lehtonen hinzu, er spielte eine starke Saison mit 30 Scorerpunkten (7 Tore, 23 Assists) und hat NHL als auch KHL Erfahrung.

Die Goalies im Kader von Finnland

Die Finnen nehmen drei Torhüter mit zur Weltmeisterschaft 2023. Alle drei bekamen bei den Tschechischen Hockey Games, einem Vorbereitunsturnier, Einsatzzeit wobei Emil Larmi die beste Figur machte beim einzigen Sieg gegen Tschechien. Er parierte 34 von 36 Torschüssen. Der 26-Jährige spielte eine starke Saison für die Växjö Lakers in Schweden und wurde dort auch Meister. Alleine in der Finalserie gegen Skelleftea lieferte er zwei Shutouts. In 18 Playoff-Spielen kam er auf eine Fangquote von 93,8%. Er könnte der Starting-Goalie für die Finnen werden. Ein weiterer Meister, allerdings aus der heimischen Liga im Kader der Finnen ist Christian Heljanko. Er kam auf 14 Playoff-Spiele und auf eine ähnlich gute Fangquote. Bei seinem Testspiel-Einsatz gegen Schweden hielt er 30 von 34 Torschüssen, am Ende gewannen die Schweden nach Verlängerung.

Mit dabei ist auch der WM-Held aus dem letzten Jahr, Jussi Olkinuora. Er war bei den letzten beiden Weltmeisterschaften Garant für finnischen Erfolg. Beim Titel in der veragenenen Saison hielt er 94,8% der Schüsse. Allerdings hat er in der aktuellen Spielzeit so seine Probleme, erfolgreich auf Vereinsebene zu spielen. Wegen des Kriegs in der Ukraine wechselte er wie viele andere Spieler aus der KHL, er versuchte sein Glück beim Affiliate-Team der Ottawa Senators, den Grand Rapid Griffins in der AHL, machte dort aber nur 15 Spiele. Auch der Wechsel nach Schweden verbesserte seine Statistiken kaum, mit Brynäs stieg er sogar aus der ersten schwedischen Liga ab. Er absolvierte neun Partien in der regulären Saison und drei in der Relegation, überzeugen konnte er nicht.

Prognose zu Deutschland gegen Finnland

Die Finnen haben bei den Testspielen nicht wirklich überzeugt, sie haben aber unglaublich viel Talent und Erfahrung in der Mannschaft. Finnland ist der klare Favorit, aber Deutschland hat sich bei Weltmeisterschaften immer gut gegen die Finnen geschlagen. Seit 2018 gab es vier Duelle, die letzten beiden gewann Finnland knapp mit 2:1, zuvor konnte Deutschland zweimal gewinnen. Es wird eine umkämpfte Partie, die Finnland knapp mit 3:2 nach Verlängerung gewinnen wird.