NHL Round-up: Stützles Fehler führt zu Overtime-Niederlage – Seider mit Assist
Carolina Hurricanes vs. New York Islanders 2:1
Die Carolina Hurricanes haben am Sonntagabend (US-Zeit) einen weiteren Schritt auf dem Weg zum Titel in der Metropolitan Division gemacht. Die Gastgeber, die sich bereits vor einer Woche den Platz in den Playoffs gesichert hatten, sind damit sechs Spieltage vor dem Ende drei Punkte vor den New Jersey Devils und haben zudem ein Spiel weniger absolviert. "Wir haben einen Job zu erledigen", sagte Carolinas Trainer Rod Brind'Amour. "Wir wollen so weit oben stehen, wie wir können. Das Team der Islanders spielt um sein Leben, und trotzdem fand ich, wir waren das Team, das den Sieg ein bisschen mehr wollte. Das sagt eine Menge über die Gruppe aus."
In der Tat sind die New York Islanders noch nicht in der komfortablen Situation, die Postseason schon sicher zu haben, doch mit zehn Punkten Vorsprung auf die Washington Capitals bei noch sieben verbleibenden Spielen sieht es auch für die Gäste aus der Ostküstenmetropole gut aus. Auch im Spiel machten die Islanders einen guten Eindruck und gingen zum Ende des ersten Viertels durch Jean-Gabriel Pageaus 13. Saisontor mit 1:0 in Führung. Dabei überwand er Hurricanes-Goalie Frederik Andersen, der als dritter unterschiedlicher Torwart in den letzten drei Spielen der Gastgeber zum Einsatz kam.
Carolina musste sich kurz schütteln, konterte aber nach der Hälfte der Spielzeit durch den Finnen Jesperi Kotkaniemi, nachdem dieser eine Vorarbeit seines Landsmanns Jesse Puljujarvi verwertet hatte. Für Puljujarvi war es die erste Torbeteiligung im Trikot der Hurricanes nach seinem Trade von den Edmonton Oilers Anfang des Jahres. Für die Entscheidung sorgte Carolinas Jordan Martinook, der nach einer Vorlage von Jaccob Slavin sein erstes Tor in über zwei Monaten feiern konnte. "Er hat bisher einfach Pech gehabt", sagte sein Coach Brind'Amour. "Er hat sich so ein Tor verdient."
Während die Islanders drei Tage Pause haben und am Donnerstag in eigener Halle die Tampa Bay Lightning empfangen, steht für die Carolina Hurricanes bereits am Dienstagabend ein Heimspiel gegen Tim Stützle und die Ottawa Senators auf dem Programm.
Columbus Blue Jackets vs. Ottawa Senators 4:3 n.O.
Die Senators selbst mussten am Sonntagabend (US-Zeit) bei den Columbus Blue Jackets antreten und verloren im Rennen um die Wild Card-Plätze in der Eastern Conference an Boden. In einem ausgeglichennen Spiel unterlagen die Kanadier in der Overtime durch einen unnötigen Fehler des deutschen Youngsters Tim Stützle. Der 21-Jährige verlor den Puck im Vorwärtsgang am eigenen linken Bullykreis und ermöglichte eine 2-auf-1-Situation der Blue Jackets, die Kirill Marchenko auf Pass von Johnny Gaudreau zum entscheidenden 4:3-Siegtreffer nutzte.
Ein Rückschlag für den Mann vom Niederrhein, der in seiner dritten NHL-Saison ansonsten eine herausragende Leistung zeigt. Mit 37 Toren und 47 Assists ist Stützle einer der Schlüsselspieler seiner Mannschaft und bereits in jungen Jahren zu einem echten Top-Scorer der besten Eishockeyliga der Welt aufgestiegen. An diesem Abend blieb der Mann, der 2020 von den Adler Mannheim nach Kanada gewechselt war, allerdings ohne Torbeteiligung und konnte nicht verhindern, dass die Ottawa Senators einen lange währenden Vorsprung am Ende nicht halten konnten und nur einen Punkt aus Columbus mitnahmen.
Nach zweimaligem Rückstand durch Kent Johnson und Eric Robinson im ersten Drittel hatten die Gäste aus der Provinz Ontario die Partie noch im ersten Durchgang durch Dylan Gambrell, Mark Kastelic und Alex DeBrincat gedreht. Der 3:2-Vorsprung hielt über fast zwei Drittel hinweg bis sechs Minuten vor Schluss, als Boone Jenner auf Vorarbeit vom späteren Siegtorschützen Marchenko den Ausgleich erzielte. In der Overtime dauerte es dann nur 16 Sekunden, bis die Blue Jackets das Spiel zu ihren Gunsten entschieden.
Für Columbus war es als Tabellenletzter der Eastern Conference ein seltenes Erfolgserlebnis, während die Playoff-Ambitionen der Ottawa Senators durch den Punktverlust einen Dämpfer erhielten. Die Kanadier liegen momentan sechs Punkte hinter den Pittsburgh Penguins, die den achten Platz der Eastern Conference belegen. Je nach Konstellation in den Divisions könnte der schon reichen, um in die Postseason einzuziehen, doch der Weg für Stützles Team in den verbleibenden sieben Spielen ist ein weiter. Viel Zeit zum Gram bleibt nicht: Die nächsten wichtigen Punkte gibt es bereits am Dienstagabend gegen die Carolina Hurricanes zu vergeben.
Winnipeg Jets vs. New Jersey Devils 6:1
Die Winnipeg Jets haben ein echtes Ausrufungszeichen im Kampf um die Playoff-Plätze in der Western Conference gesetzt. Die Kanadier aus der südlichen Provinz Manitoba fegten die im Osten drittplatzierten New Jersey Devils klar mit 6:1 aus der Halle und festigten damit den Wild Card-Rang in der Central Division. Mit nun 89 Punkten liegen die Jets fünf Punkte vor dem ärgsten Verfolger aus Nashville, der allerdings noch zwei Spiele weniger bestritten hat. Bei noch sieben verbleibenden Partien haben die Kanadier ihr Schicksal aber in jedem Fall selbst in der Hand.
Am Sonntagabend (kanadischer Zeit) brachte der Däne Nikolaj Ehlers die Jets bereits nach fünf Minuten des ersten Durchgangs in Führung, nachdem Stürmer Blake Wheeler einen Zweikampf mit Jonas Siegenthaler gewonnen hatte und das Tor mustergültig vorbereitete. Wheeler war auch am zweiten Tor beteiligt: Seinen Schuss konnte Devils-Goalie Vitek Vanecek noch parieren, doch gegen den Abstauber des Schweizers Nino Niederreiter war der 27-jährige Tscheche machtlos. Es wirkte schon ein wenig wie die Vorentscheidung, denn die Gäste aus New Jersey waren zu keiner Zeit wirklich auf Augenhöhe.
Im zweiten Drittel legten die Gastgeber im ausverkauften Canada Life Centre durch Tore von Morgan Barron und Kyle Connor noch nach, bevor der junge Kanadier Pierre-Luc Dubois und erneut Ehlers den Torreigen für Winnipeg beendeten. Den Abschluss des Spiels aber besorgte mit Nico Hischier ein weiterer Schweizer, der kurz vor Schluss immerhin den Ehrentreffer für die Devils beisteuern konnte. Mit 104 Punkten haben die Devils die Playoff-Teilnahme bereits sicher, kämpfen aber in der engen Spitzengruppe der Metropolitan Division noch um den Sieg in ihrer Regionalklasse.
Bei den Jets herrschte nach der Schlusssirene verständlicherweise eine ausgelassene Stimmung – auch Coach Rick Bowness war erleichtert: "Wenn man weiterhin die guten Dinge tut, die richtige Art und Weise spielt und Offensivaktionen kreiert, dann wird es irgendwann auch klappen", sagte der 68-Jährige. "Nun, Spiele mit sechs Toren in Folge (Winnipeg gewann am Freitag 6:2 gegen die Detroit Red Wings), das ist selten für uns, aber es ist wirklich schön zu sehen. Man muss den Jungs zugute halten, dass sie nicht aufgegeben haben und immer wieder Pucks ins Netz geschossen haben, und jetzt geht die Scheibe endlich rein."
Weitere Ergebnisse:
St. Louis Blues vs. Boston Bruins 3:4 n.P.
Der deutsche Torwartroutinier Thomas Greiss saß auf der Bank und sah, wie seine St. Louis Blues dem NHL-Spitzenreiter aus Boston immerhin einen Punkt abluchsten. Dank eines späten Ausgleichs von Jordan Kyrou retteten die Gastgeber sich in die Overtime und später ins Penaltyschießen, in dem allerdings alle drei Schützen der Gastgeber vergaben. Auf Platz elf der Western Conference haben die Blues in dieser Saison keine Ambitionen mehr auf die Playoffs.
Toronto Maple Leafs vs. Detroit Red Wings 2:5
Mit den Playoffs haben auch die Detroit Red Wings in diesem Jahr nicht viel zu tun, doch das Team des deutschen Jungverteidigers Moritz Seider gewann am Sonntagabend (US-Zeit) überraschend deutlich bei den Toronto Maple Leafs. Seider bereitete dabei das 2:4 durch Dylan Larkin mit vor, bereits seine 40. Torbeteiligung in der laufenden Saison.
Washington Capitals vs. New York Rangers 2:5
Pittsburgh Penguins vs. Philadelphia Flyers 4:2