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NHL-Playoffs Vorschau: Die Edmonton Oilers treffen erneut auf die LA Kings in Runde eins

Kevin Roethig
Hyman und Kopitar in einem Zweikampf bei den Stanley Cup-Playoffs vergangene Saison
Hyman und Kopitar in einem Zweikampf bei den Stanley Cup-Playoffs vergangene SaisonProfimedia
Die Edmonton Oilers starten mit viel Selbstbewusstsein in die Stanley Cup-Playoffs, nachdem sie zuletzt neun Spiele in Serie gewonnen haben, darunter auch zwei Spiele gegen die Los Angeles Kings. Es ist das direkte Wiedersehen der beiden Teams, die bereits letzte Saison in der ersten Runde der Playoffs aufeinandertrafen, mit dem besseren Ende für die Kanadier.

Leon Draisaitl und Connor McDavid legten das Game-Winning-Goal von Cody Ceci auf, beim 2:0 Sieg der Edmonton Oilers in Spiel 7 gegen die Los Angeles Kings im vergangenen Jahr. Es war eine umkämpfte Serie. In dieser Saison sind beide Teams besser gesetzt in der Tabelle, es bahnt sich eine ähnlich spannende Serie an. Während die Oilers offensiv sehr von ihrem Powerplay sowie McDavid und Draisaitl abhängig sind, steht bei den Kings das Team im Fokus. Bester Scorer der Kalifornier ist mal wieder Anze Kopitar, auch mit 35 Jahren noch ein brandgefährlicher Stürmer. Der Slowake sammelte allerdings nur 74 Scorerpunkte und kommt damit nicht ansatzweise an die Ausbeute von McDavid (153) oder Draisaitl (128) heran.

Die Serie letzte Saison endete mit einem Sieg der Oilers in Game 7
Die Serie letzte Saison endete mit einem Sieg der Oilers in Game 7Profimedia

Kapitän McDavid warnt bereits vor dem Gegner: "Sie checken viel und haben eine strukturierte Spielweise. Sie sind ein echtes Team. Das werden emotionale Aufeinandertreffen beiderseits sein. Wir wissen, was wir von ihnen zu erwarten haben und sie wissen, was sie von uns zu erwarten haben. Was in der Vergangenheit war, spielt keine Rolle mehr. Wir konzentrieren uns auf die Zukunft. Am Montagabend beginnt eine neue Serie, bei der beide Mannschaften bei null starten"

Tatsächlich gib es viel Vergangenheit zwischen den beiden Teams. Beispielsweise das "Wunder von Manchester", als die Los Angeles Kings in ihrer damaligen Heimspielstätte am Manchester Boulevard in Inglewood ein 0:5 drehten, dem größten Comeback der Playoff-Geschichte. Oder der Wayne Gretzky Trade von Edmonton nach Los Angeles. Die Teams und auch die Fanbasen kennen sich gut.

Starke Powerplays, schwache Unterzahl - "Special-Teams" im Fokus

Edmonton Oilers Powerplay: 32.4% (1.) // Penaltykill: 77% (20.)

Die Oilers stellen das beste Powerplay aller Zeiten. Leon Draisaitl war in dieser Saison kurz davor, den All-Time-Rekord für Powerplay-Tore zu knacken. 32 Tore erzielte der deutsche Center in Überzahl, damit ist er hinter Steve Kerr der zweitbeste Powerplay-Scorer in einer Saison aller Zeiten. Sein kongenialer Partner, Connor McDavid, der wahrscheinlich aktuell beste Eishockeyspieler der Welt, hat die Saison mit 153 Scorerpunkten abgeschlossen, Rang 15 All-Time hinter (einigen) Wayne Gretzky und Mario Lemieux Bestwerten. Kein Wunder also, dass dieses Oilers-Powerplay das beste aller Zeiten ist mit 32.4% Erfolgsquote.

Powerplay-Formation: Hyman, Nugent-Hopkins, Draisaitl, McDavid, Bouchard

Vier Angreifer und ein Verteidiger stehen beim Oilers-Powerplay auf dem Eis. Bouchard hat die Rolle des einzigen Verteidigers eingenommen, als Tyson Barrie zu den Nasville Predators getraded wurde. Seither hat sich das Powerplay weiter verbessert. In Unterzahl gehört Edmonton jedoch zu den schlechteren Teams. Mit nur 77% Erfolgsquote in der Unterzahl sind sie auf Rang 20 in der NHL und die LA Kings haben ein ebenfalls starkes Powerplay.

Die 4 Angreifer des Oilers-Powerplays
Die 4 Angreifer des Oilers-PowerplaysProfimedia

Los Angeles Kings Powerplay: 25.3% (4.) // Penaltykill: 75.8% (24.)

Zwar ist Kopitar der beste Scorer der Kings, aber im Powerplay stehen andere Spieler im Fokus. Der Slowake ist natürlich Teil der ersten Powerplay-Formation, die meisten Tore in Überzahl hat aber die schwedische Koproduktion aus Adrian Kempe (11) und Viktor Arvidsson (10).

Powerplay-Formation: Iafallo, Kopitar, Arvidsson, Kempe, Doughty

Ähnlich wie die Edmonton Oilers haben auch die Los Angeles Kings einen schwachen Penaltykill mit nur 75.8%, Rang 24 in der NHL. Die Kings werden in ihrer Unterzahl deutlich mehr investieren müssen, um die Oilers zu stoppen. Am besten gar keine Strafen nehmen, dass wird eine der Devisen für die Kalifornier sein.

"X-Faktor" Goalies: Campbell enttäuscht für Edmonton

Es spielt keine Rolle, wie gut dein Team ist, wenn dein Torwart keine Pucks abfangen kann. Sowohl die Kings als auch die Oilers hatten in dieser Saison zeitweise mit unzuverlässigen Goalies zu kämpfen.

Die Oilers dachten, sie hätten ihr Torwartproblem im letzten Sommer gelöst, als sie Free-Agent Jack Campbell für fünf Jahre unter Vertrag nahmen. Das hat aber nicht wirklich funktioniert. In der Saison 2022-23 kam Campbell in 36 Einsätzen für die Oilers auf eine miserable Fangquote von 88,8% und musste mit ansehen, wie ihm Stuart Skinner seinen Stammplatz streitig machte, und das aus gutem Grund. Skinner war fast die gesamte Saison über der bessere der beiden Oilers-Torhüter und erzielte eine Bilanz von 29-14-5 mit einer ordentlichen Fangquote von 91,4%, er geht als Nummer 1-Goalie in die Playoffs.

Die Kings haben sich im März mit Goalie Joonas Korpisalo verstärkt, der im Rahmen des Gavrikov-Deals von den Blue Jackets kam. Korpisalo ist zweifellos eine deutliche Verbesserung gegenüber Jonathan Quick, den sie in diesem Trade abgegeben haben. In bislang elf Spielen für die Kings kommt der finnische Goalie auf 92.14% Fangquote. Allerdings haben die Kalifornier keine wirkliche zweite Option im Tor. Pheonix Copley und Cal Petersen sind zu diesem Zeitpunkt keine wirkliche Option für die Playoff-Spiele.

Flashscore Prognose: Edmonton gewinnt die Serie mit 4:2

Die Oilers haben in ihrer jüngsten Siegesserie über neun Spiele gleich zweimal gegen die LA Kings gewonnen. Zwar haben sich die Kalifornier in dieser Saison auch verbessert, sie sind aber enorm schwach in der Unterzahl. Das beste Powerplay der Geschichte sollte hier leichtes Spiel haben. Außerdem ist Skinner im Tor der Oilers enorm formstark. In den letzten beiden Spielen gegen die Kings hielt der Goalie 63 von 64 Kings-Torschüssen beim 2:0 und 3:1 Sieg der Kanadier.