Nach Tragödie um Adam Johnson: DEB-Kapitän Müller für Halsschutz-Pflicht
Johnson war am vergangenen Samstag beim Spiel seiner Nottingham Panthers in der englischen Profiliga bei den Sheffield Steelers infolge eines Zusammenpralls der Hals von der messerscharfen Kufe seines Gegners aufgeschlitzt worden. Der 29 Jahre alte US-Amerikaner, der in der vergangenen Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für die Augsburger Panther auf dem Eis gestanden hatte, erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.
Müller, Mitbegründer und Vorsitzender der Spielergewerkschaft, begrüßte nun die Ankündigung von Gesprächen über die verpflichtende Einführung von zusätzlichen Schutzmaßnahmen für die Spieler bei der Versammlung aller 14 DEL-Vereine Ende November. "Natürlich ist das unter den Spielern ein Thema. Wir freuen uns, dass die Liga mit uns sprechen wird. Es muss abgewartet werden, was und wie schnell etwas passieren kann", sagte der 36 Jahre alte Vizeweltmeister.
Laut DEL-Spielbetriebsleiter Jörg van Ameln kann eine Hals- und Nackenschutzpflicht durchaus zeitnah beschlossen werden. "Vom Büro aus können wir das nicht bestimmen. Aber wenn sich alle Klubs einig sind, ist das als Pflichtausrüstung einzuführen", sagte van Ameln dem SID zu Wochenbeginn.
Eine Halskrause ist in Deutschland bisher lediglich im Nachwuchsbereich Pflicht. In Finnland und Schweden hingegen ist der Hals- und Nackenschutz für Profis bereits obligatorisch. Der Vorstand des norwegischen Verbandes beschloss für seine Top-Liga als Reaktion auf Johnsons tragischen Tod ebenfalls die verpflichtende Einführung eines Hals- und Nackenschutzes.