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"Echt richtig Bock": Handball-Frauen heiß auf EM-Abenteuer ab kommender Woche

Flashscore/SID
Die deutschen Handballerinnen arbeiten auf die Europameisterschaft in Ungarn, Österreich und der Schweiz hin.
Die deutschen Handballerinnen arbeiten auf die Europameisterschaft in Ungarn, Österreich und der Schweiz hin.ČTK / imago sportfotodienst / Ane Frosaker / SPP
Den Start ins EM-Abenteuer hatte sich Emily Bölk stressfreier vorgestellt. Die Kapitänin von Deutschlands Handballerinnen saß wegen technischer Probleme erstmal im Flieger fest. Doch als auch Bölk mit dreistündiger Verspätung im DHB-Lager "heil angekommen" war, schaltete Bundestrainer Markus Gaugisch in den Vollgas-Modus.

"Mega, ich freue mich total", sagte Gaugisch im SID-Gespräch beim Start in die knackige Turnier-Vorbereitung. Das Programm für Bölk und Co. bis zum Auftakt: Intensives Training ab Dienstag, Generalprobe am Sonntag (15.15 Uhr) gegen Gastgeber Österreich, EM-Start dann am Freitag kommender Woche in Innsbruck gegen die Ukraine (20.30 Uhr).

Zum Match-Center: Deutschland vs. Ukraine

Die Eindrücke und Erlebnisse der Olympischen Spielen mit dem knappen Viertelfinal-Aus gegen Weltmeister Frankreich seien "inzwischen verarbeitet", sagte Gaugisch mit leuchtenden Augen: "Jetzt geht es mit der Vorbereitung und dann der EM Schlag auf Schlag. Ich habe echt richtig Bock, jetzt in die Halle zu gehen, mich mit den Spielerinnen gut vorzubereiten und dann eben alles rauszulassen, was wir drauf haben."

Nach Platz sieben bei der EM 2022 und Platz sechs bei der WM 2023 soll es diesmal, beim vierten Turnier unter DHB-Coach Gaugisch, erneut ein Stückchen nach oben gehen. Ein Jahr vor der WM im eigenen Land, bei der eine Medaille das große Ziele sein wird, gilt das Erreichen des Halbfinals als Benchmark. Die Gefahr eines Bedeutungsverlustes angesichts des nahenden Höhepunkts vor heimischem Publikum in zwölf Monaten wischt Bölk jedenfalls entschieden beiseite.

Vielmehr werde die EM das deutsche Team "noch mehr zusammenschweißen", sagte Bölk der Handball inside. Sie sieht grundsätzlich "jedes Turnier als Chance, etwas mit nach Hause zu bringen. Deswegen sehen wir die EM nicht als Vorbereitung auf die WM, sondern als eigenständige Veranstaltung, auch wenn das Event im nächsten Jahr bereits im Hinterkopf steckt."

Hohe Hürden auf dem Weg ins Halbfinale

Das versuchen Bölk und ihre Mitspielerinnen dieser Tage aber ganz und gar auszublenden. Weitere Vorrundengegner in Innsbruck sind die Niederlande (1. Dezember) und Island. Drei Siege sind fast schon Pflicht, um in der Hauptrunde in Wien, in der mit Dänemark und Olympiasieger Norwegen aller Voraussicht nach zwei der großen Vier (neben Frankreich und Schweden) warten, eine realistische Chance auf das Halbfinale zu haben.

"Wir hoffen, dass wir - anders als bei Olympia - einen guten Start erwischen und direkt in einen Flow kommen", sagte Bölk. Sie weiß: Seit WM-Bronze 2007 wartet ein deutsches Frauenhandball-Team inzwischen auf Edelmetall bei einem großen Turnier. Es wird Zeit, das sich was dreht.