Dortmund zieht nach Sieg gegen Hertha mit dem FC Bayern gleich
Als der BVB unter dem Protest seiner Ultras ("Ihr macht unseren Sport kaputt!") in den pechschwarzen Kohle-und-Stahl-Sondertrikots aufgelaufen war, hatten viele prominente Namen gefehlt. Jude Bellingham, Sebastien Haller, Niklas Süle und Raphael Guerreiro bekamen inmitten englischer Wochen eine Pause, Reus und Mats Hummels rückten dafür wieder ins Team. Es stürmte Malen.
Die Hertha-Fans zündeten mit dem Anpfiff bengalische Feuer und Rauchtöpfe, was zu einer mehrminütigen Unterbrechung im eingenebelten Stadion führte. Was danach geschah, versuchte der BVB mit viel Ballbesitz und anfangs noch fruchtlosem Dauerpassen zu bestimmen - die erste Chance allerdings vergab Jessic Ngankam (12.) für die Berliner nach einem Fehlpass von Marius Wolf.
Dortmund musste sich neu sortieren, das war nicht zu übersehen. Wo sonst der Ball stets dem omnipräsenten Spielaufzieher Bellingham übergeben wird, suchte der BVB nach alternativen Lösungen mit Salih Özcan und Emre Can. Der Aufbau stockte, bis Reus per Kopf eine erste Gelegenheit hatte: Da waren aber schon 25 Minuten vorbei.
Doch dann fing Karim Adeyemi wieder an zu zaubern. Nach seinem traumhaften Treffer gegen den FC Chelsea in der Champions League, brachte er die Dortmunder auch im Duell mit der Hertha in der 27. Spielminute nach Vorarbeit von Marco Reus sehenswert per Hacke in Führung um dann nur fünf Minuten später das 2:0 durch Donyell Malen mit einem perfekten Zuspiel vorzubereiten. Allerdings fand der Abend von Adeyemi ein bitteres Ende, in der 35. Minute musste er verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Jamie Bynoe-Gittens kam für ihn in die Partie.
Die Hertha stellte Dortmund aber phasenweise vor große Herausforderungen. In der 21. Spielminute hatte Florian Niederlechner eine große Chance zum 1:0, scheiterte aber am starken Gregor Kobel im Tor des BVB. In der 37. Minute hatte Marco Richter eine weitere gute Möglichkeit, aber auch hier gewann Kobel das Duell.
Hertha kam unmittelbar nach der Pause recht unverhofft durch Lucas Tousart (47. Minute) zurück, der BVB geriet für einige Minuten ins Wanken und musste fortan wieder hellwach sein. Die Berliner hatten in dieser Phase mehr vom Spiel. Mit den Einwechslungen von Bellingham und Haller kam wieder mehr Stabilität in das Spiel der Dortmunder und sie übernahmen die Kontrolle über das Spiel.
Die Vorentscheidung besorgte Marco Reus mit einem sehenswerten Freistoßtreffer in der 76. Spielminute. Den Deckel auf das Spiel machte in der 90. Minute Julian Brandt nach einem herrlichen Solo von Bynoe-Gittens.