Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement

Deutschland gegen Frankreich: Vorschau zum Handball-Klassiker im WM-Viertelfinale

AFP/Flashscore
Deutschland gegen Frankreich: Vorschau zum Handball-Klassiker im WM-Viertelfinale
Deutschland gegen Frankreich: Vorschau zum Handball-Klassiker im WM-ViertelfinaleProfimedia
Es wird ernst bei der Handball-WM in Polen und Schweden. Nach der abschließenden, aber mehr oder weniger bedeutungslosen Niederlage der DHB-Sieben gegen Norwegen steht nun das erste K.O.-Spiel an. Und das ist direkt die größtmögliche Prüfung, denn am Mittwoch wartet in Danzig der sechsmalige Weltmeister und Olympiasieger Frankreich.

Noch in den Katakomben der Spodek Arena in Kattowitz wich bei Deutschlands Handballern der Frust. Je größer der Abstand zum ersten WM-Dämpfer gegen Norwegen wurde, desto stärker kehrte die Zuversicht zurück. "Es wird sehr schnell gehen, das Spiel abzuhaken", sagte Torhüter Andreas Wolff nach der ersten WM-Niederlage. "Das Spiel hatte nicht die höchste Priorität. Die hat die Partie gegen Frankreich. Da können wir aus dem Turnier ein absolut großartiges werden lassen."

Im Duell mit dem Olympiasieger und Rekordweltmeister muss sich die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason am Mittwoch (20.30 Uhr, live im ZDF und in der Flashscore-Audioreportage) in Danzig allerdings steigern. Beim 26:28 zum Hauptrundenabschluss gegen die mitfavorisierten Skandinavier fehlte es der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) an Effizienz und Durchsetzungsvermögen, auch die Abwehr wirkte nicht so sattelfest wie zuletzt.

Im Rahmen eines wichtigen Turniers traf Deutschland zuletzt bei den Olympischen Sommerspielen 2021 auf die Franzosen, damals unterlag das Gislason-Team in Tokio knapp 29:30. Das jüngste Match gegen das Starensemble um Nikola Karabatic stieg vor rund einem Jahr in der Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Wetzlar, Deutschland gewann knapp mit 35:34.

Das Positive aus dem Norwegen-Spiel

Am Dienstagvormittag hat das deutsche Team seine Zelte in Kattowitz abgebrochen und ist von Krakau aus nach Danzig geflogen. Trotz des Endes der Siegesserie - alle fünf vorherigen Partien hatte Deutschland überzeugend gewonnen - ist der Optimismus im DHB-Lager weiter groß.

"Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken und irgendwas schlecht reden, was vielleicht gar nicht so schlecht ist. Es gibt manchmal Tage, da verlierst du diese Spiele", sagte Wolff. "Es wird jeder total heiß sein. Wir wollen zeigen, dass wir besser spielen können als wir heute gezeigt haben", fügte Kapitän Johannes Golla an, seine Augen leuchteten: "Es geht jetzt um alles. Es ist schön für uns, auf dieser Bühne zu zeigen, zu was wir zu leisten imstande sind."

Auch Spielmacher Juri Knorr, mit acht Toren einmal mehr bester DHB-Werfer, lenkte den Fokus auf das Positive: "Wir nehmen viel mit – vor allem die Erkenntnis, dass wir Norwegen schlagen konnten, obwohl wir nicht unser bestes Spiel gemacht haben."

Knorr hat bei der Handball-WM laut dem früheren Nationalmannschaftskapitän Markus Baur bereits internationales Spitzenformat nachgewiesen. "Das ist bei dieser WM Weltklasse. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass er noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung ist", sagte der 2007-Weltmeister im Interview mit der Handballwoche. "Er ist ein kompletter Spieler, der sehr viele Dinge auf dem Feld wahrnimmt und immer versucht, das Maximum herauszuholen", lobte Baur.

Juri Knorr ist bei dieser WM vielleicht der deutsche Schlüsselspieler.
Juri Knorr ist bei dieser WM vielleicht der deutsche Schlüsselspieler.Profimedia

Viel mehr als nur Nikola Karabatic

"Das ist aus meiner Sicht der schwerstmögliche Gegner. Die sind super besetzt, gerade in der Breite überragend besetzt", sagte Bundestrainer Alfred Gislason direkt nach der verlorenen Partie gegen Norwegen. "Ich hätte lieber das Spiel heute gewonnen und dann gegen Spanien gespielt. Aber so ist das halt, und da müssen wir ein überragendes Spiel machen, um eine Chance zu haben.

Es hat wenig mit Berechnung zu tun, dass Gislason so lobende Worte für den kommenden Gegner aus dem Nachbarland findet. Angeführt von den Geschwistern Luka und Nikola Karabatic will die Equipe Tricolore groß auftrumpfen und nach 2015 und 2017 den nächsten WM-Titel einfahren. Möglich ist dies allemal, schließlich verfügt das Team über einen guten Mix aus jungen Shootingstars und erfahrenen Akteuren. Doch nach den großen Erfolgen Mitte der 2010er-Jahre gab es 2019 und 2021 nur Platz drei und vier, jetzt sehnt sich das Team von Trainer Guillaume Gille wieder nach WM-Gold.

Frankreich geht als geschlossene Einheit in das Viertelfinale gegen das DHB-Team.
Frankreich geht als geschlossene Einheit in das Viertelfinale gegen das DHB-Team.AFP

Mit sechs Siegen aus sechs Spielen hat der Olympiasieger weiterhin eine weiße Weste. Kompliziert wird die Vorbereitung für die deutsche Mannschaft, da in jedem Spiel andere Akteure überzeugen. Neben Top-Star Dika Mem und Spielmacher Kentin Mahe konnte auch Melvyn Richardson bereits für Aufsehen sorgen. Die Zeiten, in denen ein Gegner sich "nur" auf Karabatic einstellen musste, sind bei den Franzosen lange vorbei. Das sind keine guten Nachrichten für die DHB-Sieben.