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Darts WM 2024: Pietreczko weiter, Horvat ausgeschieden - Van Gerwen in Top-Form

Flashscore
Im Gegensatz zum ausgeschiedenen Dragutin Horvat hat Ricardo Pietreczko Grund zu jubeln.
Im Gegensatz zum ausgeschiedenen Dragutin Horvat hat Ricardo Pietreczko Grund zu jubeln.AFP
Der fünfte Tag der PDC World Darts Championship endet mit gleich zwei deutschen Spielern. Aber bevor die beiden Deutschen antraten, kam es zum Showdown zwischen Routinier Steve Beaton und Youngster Wessel Nijman. Danach begann mit Dragutin Horvat der erste Deutsche, der in seinem Duell mit Mike De Decker unterlag. Besser machte es Ricardo Pietreczko, der seine Gegnerin Mikuru Suzuki überraschend eindeutig besiegte. Den Abschluss machte der dreimalige Weltmeister Michael van Gerwen gegen Keane Barry.

Steve Beaton vs. Wessel Nijman 3:1

Wessel Nijman begann das Match gut und konnte schnell den Finish-Bereich erreichen. Mit 77 Rest traf er seinen ersten Pfeil auf die Doppel, über Tops stand es 1:0. Steve Beaton stand bei 107 Rest, als sich Nijman auf 40 Rest unterspielte. Der Engländer war zum Finishen gezwungen, schaffte es aber erst im zweiten Anlauf, nachdem Nijman Tops verfehlte. Der Niederländer bekam immer noch nicht viel Druck von Beaton und hatte sechs Pfeile für 142 Rest. Nach drei Pfeilen blieben 82 übrig, die er aber auch nicht finishte - Tops wurde wieder verfehlt. Beaton finishte 123 Rest über das Bullseye zum ersten Break: 2:1. Beaton vergab seine ersten Pfeile auf Tops zum Satzgewinn, aber auch Nijman vergab drei Pfeile auf die Doppel-16 und so holte sich Beaton den Satz mit der Doppel-10.

Beaton begann den zweiten Satz, in dem sofort zwei 180er fielen. Beide Männer kamen auf ein ähnliches Finish: Der Engländer verpasste die 121, aber auch der Niederländer lässt die 116 stehen. Beaton checkte 64 zur 1:0-Führung. Nijman warf seine zweite 180 in seinem Anwurf-Leg und checkte 107 mit der Doppel-18 aus. Auch Beaton warf im folgenden Leg seine zweite 180. Der Engländer hielt seinen Anwurf wieder und finishte 90 mit der Doppel-15. Beaton holte sich fast das Break mit einem 126-Finish, nur das Bullseye ging nicht rein - Nijman checkte 68 aus. Beaton begann erneut mit einer 180 und setzte mit einer 137 fort, um schnell ein Finish zu erreichen. 90 konnte er noch nicht finishen, aber 36 war leicht genug zum 2:0.

Nijman begann den Satz gut und traf mit seinem 16. Dart die Doppel-4 zum 1:0. Nijman warf eine 180 in Beatons Leg und hatte mit 106 die Chance auf ein Break. Er fand keine Triple und so bekam Beaton die Chance zum Leg-Gewinn, aber auch er traf die 93 nicht. Mit einem 48er-Finish gelang dem Niederländer das Break und er führte 2:0. Nijman warf auch ein hervorragendes drittes Leg, in dem er 49 mit der Doppel-16 auswarf und den Satz in zwei Legs gewann.

Wieder warf Nijman eine 180 im Anwurf-Leg von Beaton. Beide standen schließlich bei 121 Rest und verfehlten. Der Niederländer hatte bei 49 Rest zwei Darts zum Break und warf sofort die Doppel-16: 1:0. Er eröffnete sein anschließendes Anwurf-Leg mit einer 180, aber Beaton folgte mit dem gleichen Ergebnis. Nijman ließ auf sein Maximum eine 140 folgen, Beaton warf 174 - ein Neun-Darter kam nicht zustande. Nijman hatte nach neun Pfeilen noch 36 Rest und beendete das Leg mit elf Darts.

Sowohl Beaton als auch Nijman warfen im vierten Set fantastisch, über 110 im Durchschnitt. Beaton holte sein eigenes Leg, indem er 85 in zwei Darts checkte. Nijman warf einfach keine Triple und machte es sich selbst sehr schwer. 147 Rest blieben ungecheckt und so hatte Beaton die Chance für ein 60er-Finish: 2:2. Der Niederländer war völlig von der Rolle und verlor das Match am Ende komplett. Beaton warf seine nächste 180 und ließ 63 übrieg. Er schaffte es im ersten Anlauf nicht, das Leg zu beenden, durfte aber zurückkommen und mit dem siebten Match-Dart die Doppel-6 das Spiel gewinnen.

Mike De Decker vs. Dragutin Horvat 3:0

Dragutin Horvat begann sein erstes Leg bei seinem zweiten Auftritt bei einer PDC Weltmeisterschaft wie geträumt: Mit einem 60er-Finish holte sich der Kasseler direkt sein erstes Leg. Lange hielt die Euphorie jedoch nicht, Mike De Decker holt im Anschluss direkt das Rebreak - mit einem 106er Finish tat er dies auch mit Stil. Der Belgier brachte danach seinen eigenen Anwurf durch, ehe er von der schwachen Doppel-Quote Horvats profitiert und das Break zum Satzgewinn einfährt.

Das zweite Leg ging weiter in die Richtung des Belgiers, der direkt den ersten Anwurf Horvats wegbreakte. Doch der Kasseler hatte nichts zu verlieren, profitierte seinerseits von ausgelassenen Doppel-Felder De Deckers und hollte das direkte Rebreak. Dem jungen Belgier gefiel das nicht, weshalb er im nächsten Leg das erneute Break einholte. Mit dem nächsten Ton+-Finish von 110 beendete "The Real Deal" das Leg.

Auch im dritten Satz wurde das erste Leg gebreakt, dieses Mal kam es Dragutin Horvat mit einem 117er-Finish zu Gute. Nach dem direkten Rebreak brachten beide ihre Anwürfe durch, bis es 2:2 stand. Im Anwurf-Leg De Deckers hieß es für "Herkules", dass er das Break benötigt oder ausscheiden würde. Nach zwei 140ern des Belgiers war dieses Ziel aber sehr schnell außer Reichweite. Als Mike De Decker den Match-Dart traf, stand Horvat noch bei 265 Rest.

Am Ende ist der Sieg auch nach Statistiken eine klare Nummer: De Deckers gut 94er-Average steht dem knapp 84er-Average Horvats Gegenüber. Die Checkout-Quote des Belgiers von über 50% ist überragend. In der nächsten Runde erwartet ihn ein Duell mit Madars Razma.

Ricardo Pietreczko vs. Mikuru Suzuki 3:0

Ricardo Pietreczko hatte eine gemischte Arena hinter sich: Die mitgereisten deutschen Fans stimmten "Pikachu"-Fanchöre an, die anderen Fans haben seinen Auftritt gegen Beau Greaves noch nicht vergessen und pfiffen ihn aus. Gestört hat es ihn aber überhaupt nicht: Sein erstes Anwurf-Leg brachte er mit einem 116er-Finish überragend durch, ehe er der Japanerin ihr Anwurf-Leg annahm. Mit seiner ersten 180 im dritten Leg machte Pietreczko seinen ersten Satz schnell zu.

Der zweite Satz begann mit dem ersten Leg-Gewinn von Mikuru Suzuki, ehe "Pikachu" mit seinem Anwurf ausglich. Ohne großes Scoring beider Spieler, übernahm der Deutsche die Kontrolle im Satz der Japanerin. Am Ende war er als erstes im Finish-Bereich und checkte schließlich 40 Rest - 2:1 für den Deutschen. Mit Problemen auf die Doppel vergab Pietreczko zahlreiche Satz-Darts, aber erneut war das Scoring von Suzuki nicht gut, sodass er am Ende mit einem Wurf auf Doppel-2 den Satz beendete.

So eindeutig wie der erste Satz war, so war auch der dritte Durchgang. Nachdem Pietreczko ein 111er-Finish zum Gewinn des ersten Legs spielte, profitierte er von verpassten Checkout-Chancen der Japanerin, um sich per Break auch das zweite zu holen. Im dritten Leg dominiert "Pikachu" vom Anwurf weg und finisht am Ende, als Suzuki noch bei 281 Rest steht.

Das Match gegen Mikuru Suzuki war der erwartete Pflicht-Sieg. Lediglich ein einzelnes Leg ging an die Japanerin, auch weil ihr Average bei mageren 78,27 lag. Mit 50% Doppel-Quote und einem Drei-Dart-Schnitt von 92,37 gewinnt Ricardo Pietreczko mehr als verdient. In der nächsten Runde wartet Callan Rydz.

Michael van Gerwen vs. Keane Barry

Michael van Gerwen ist einer der Favoriten auf den WM-Titel und beginnt das Match gegen Keane Barry auch dementsprechend: Mit einer 140 zum Anfang und einer weiteren 180 brachte der Niederländer direkt seinen Anwurf durch - Barry war noch nicht im Finish-Bereich. Der Ire zeigte leiche Anzeichen von Nervosität, scheiterte an den Finishes und schenkte van Gerwen das Break zum 2:0. Danach fing sich Barry, er schraubte eigene 140er ins Board und holte das Rebreak. Genutzt hat es nichts, denn im letzten Leg verließ ihn wieder das Gefühl für die Doppel - Break und Satz für van Gerwen.

Zu Beginn des zweiten Satzes brachte Keane Barry seinen Anwurf durch und machte auch im Anwurf-Leg van Gerwens starken Druck. Bei den meisten Gegnern wäre es mit 78 Rest zur Break-Chance gekommen, nicht aber bei "Mighty Mike": Der Niederländer wirft mit seinem 167er-Finish das zweithöchste Finish im Darts-Sport. Dies schien ein Wirkungs-Treffer zu sein, denn im folgenden Leg vergab er mehrere Doppel und wurde am Ende gebreakt. Mit einer 180 und einer 140 um in den Finish-Bereich zu kommen, holte sich van Gerwen zahlreiche Satz-Darts und nutzte ihn nach einigen Fehlwürfen.

Der dritte Satz war wieder eine Demonstration des Könnens von Michael van Gerwen. Mit zwei 140ern holt er den ersten Satz, mit einem 112er-Break dann die Vorentscheidung. Im Anschluss spielt sich der Niederländer gut runter und profitiert davon, dass Barry nach dem ersten Match-Dart von "Mighty Mike" nicht kontern kann. Der zweite Match-Dart findet den Weg ins Ziel. In der nächsten Runde wartet auf Michael van Gerwen entweder Kim Huybrechts, Richard Veenstra oder Ben Robb.